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Ausbildungszahlen 2008: Handwerk leicht im Plus

handwerk-ausbildung1Schwalm-Eder. Mit einem leichten Plus hat das Handwerk im Kreis das Ausbildungsjahr 2008 beendet. Mit 1.238 Lehrverträgen gegenüber 1.232 im Vorjahr wurden zum Stichtag 31. Dezember 2008 geringfügig mehr Ausbildungsverhältnisse im Bestand der Lehrlingsrolle gezählt. Mit dem Ergebnis ist die Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder, die Dachorganisation des größten gewerblichen Ausbilders und Arbeitgebers im Kreis, dennoch zufrieden. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklungen in verschiedenen Marktbereichen, sei es gelungen das Vorjahresniveau leicht zu übertreffen, sagte Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen).

„Wir sind vorsichtig optimistisch. Eine Trendwende ist zwar noch nicht erkennbar, aber eine Konsolidierung auf niedrigem Niveau könnten wir mit den Ergebnissen der beiden letzten Jahre geschafft haben“, sagte Kreishandwerksmeister Dittmar. Die Mehrzahl der Handwerksbetriebe sind auf dem Binnenmarkt tätig, und dieser habe sich 2008 in den Handwerksbereichen sehr unterschiedlich dargestellt.

Ausbildung als Indikator
handwerk-ausbildung2Die Unterschiedlichkeit der Marktentwicklung und der Markterwartungen spiegelt sich auch in den Ausbildungszahlen der einzelnen Berufe wider. Am deutlichsten stieg die Zahl der Auszubildenden im Bereich der Fachverkäuferin im Nahrungsmittelhandwerk. In den Fleischereien und Bäckereien finden 122, vorwiegend junge Frauen, einen beruflichen Start. Im Vorjahr waren es 78. Positiv war auch die Entwicklung bei den Metallbauern. Erstmals seit dem Jahr 2000 wurde die Ausbildungszahl dreistellig, mit 106 statt 98 Lehrlingen. Zu den Gewinnern gehört auch der Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers, der von 169 auf 176 Lehrverträge anstieg und der größte handwerkliche Ausbildungsberuf im Schwalm-Eder-Kreis bleibt, trotz der Krise auf dem Automarkt. Leicht zulegen konnten auch die Berufe Fleischer (55/51), Mechaniker für Land- und Baumaschinen (21/17), Tischler (96/93) und Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik (90/87). Ein leichtes Minus mussten die Berufe Friseur (81/90), Mauer und Betonbauer (21/26), Maler und Lackierer (83/88) und Zimmerer (10/14) verzeichnen.

Ausblick
„Unsere Handwerksbetriebe werden sich um das Personal der Zukunft noch mehr Gedanken machen müssen“, meinte Jürgen Altenhof, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder. Durch den Rückgang der Schülerzahlen wird der Wettbewerb um geeignete Bewerber noch weiter ansteigen. Bereits im letzten Jahr hätten das schon einige Betriebe zu spüren bekommen handwerk-ausbildung3und nicht alle Ausbildungsstellen konnten besetzt werden. Positive Impulse erwartet die Kreishandwerkerschaft auch von den beschlossenen Konjunkturprogrammen von Bund, Ländern und Kommunen. Die Programme zielen auf eine Stärkung des Binnenmarktes und werden für eine deutliche Belebung sorgen, ist sich Altenhof sicher. Zudem bietet das Handwerk seinen Kunden mit der Initiative „Haus sanieren – profitieren!“ einen Energie-Check und fachliche Beratung bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen an. Auch dadurch werde eine Belebung der Nachfrage erwartet. Positiv bewertet wird auch die Anhebung des Steuerbonus für Handwerkerleistungen. Künftig können handwerkliche Arbeitsleistungen bis zu 1.200 Euro über die Einkommensteuer abgesetzt werden. Der Bonus stärkt die reguläre Beschäftigung und könnte sich bei der Eindämmung der Schwarzarbeit als geeignetes Mittel erweisen. Alle diese Vorzeichen lassen das Handwerk insgesamt optimistisch in die Zukunft blicken. „Bekanntlich ist die wirtschaftliche Erholung auch ein Vorbote für mehr Investitionen, auch in die Ausbildung junger Menschen“, sagte Altenhof zuversichtlich.