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Beschäftigungsaufbau in den Ländern spürbar schwächer

Hessen. Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich im vierten Quartal 2008 aufgrund der konjunkturellen Abkühlung eingetrübt. Nach vorläufigen Berechnungen des „Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR) war die Entwicklung der Erwerbstätigkeit in fast allen Ländern im letzten Quartal 2008 schwächer als im Vorjahresquartal. Im Durchschnitt aller Länder betrug der Beschäftigungsaufbau plus 1,0 Prozent.

Sowohl in den alten als auch in den neuen Ländern (insgesamt, aber jeweils ohne Berlin) setzte sich der Beschäftigungsaufbau im vierten Quartal 2008 fort, allerdings deutlich abgeschwächt und mit unterschiedlicher Intensität. In den alten Ländern (ohne Berlin) waren gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum fast 366 000 oder 1,1 Prozent Erwerbstätige mehr beschäftigt. Der Anstieg hat sich somit sowohl im Vorjahresvergleich (4. Quartal 2007: plus 1,7 Prozent) als auch im Vergleich zu den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 (1. Quartal: plus 1,8 Prozent, 2. Quartal: plus 1,6 Prozent, 3. Quartal: plus 1,5 Prozent) klar abgeschwächt. Mit 0,4 Prozent (plus 24 000 Erwerbstätige) verlangsamte sich die relative Erhöhung in den neuen Ländern ebenfalls spürbar; noch im letzten Quartal 2007 betrug die Zunahme 1,1 Prozent. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2008 war der Arbeitsplatzaufbau im Vergleich zum aktuellen vierten Quartal mit durchschnittlich 0,9 Prozent noch doppelt so hoch. Seit dem dritten Quartal 2007 lag der relative Zuwachs der Zahl der Erwerbstätigen in den neuen Ländern unter der Entwicklung der alten Länder.

Fühlbare Unterschiede bei den Zuwachsraten gab es auch zwischen den Flächenländern und den drei Stadtstaaten. Während die Zuwachsrate mit plus 1,0 Prozent in den 13 Flächenländern genau so hoch war wie im Durchschnitt aller Länder, verzeichneten die Stadtstaaten mit 1,9 Prozent ein deutlich höheres Plus.

Bundesweit hatten 40,77 Millionen Erwerbstätige ihren Arbeitsplatz in Deutschland, in den alten Ländern 33,24 Millionen oder 81,5 Prozent und in den neuen Ländern 5,86 Millionen oder 14,4 Prozent. In Berlin waren 1,67 Millionen oder 4,1 Prozent beschäftigt.

Die positive Entwicklung der Erwerbstätigkeit ging hauptsächlich auf den Aufbau sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung zurück, der in den alten Ländern stärker war als in den neuen Ländern. Dagegen verringerte sich die Zahl der Personen mit geringfügiger Beschäftigung (Minijobber). Während die alten Länder hier nur moderate Beschäftigungsverluste meldeten, verminderte sich die Zahl der Minijobber in den neuen Ländern merklich.

Bei den hier vorgelegten Länderergebnissen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom 19. Februar 2009 basieren, handelt es sich um Berechnungen des AK ETR, dem alle Statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören.

Zusätzlich zur Erstberechnung der Erwerbstätigenzahl für das vierte Quartal 2008 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse ab dem ersten Quartal 2008 und das Jahresergebnis überarbeitet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt zusätzlich verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen einbezogen. Die aktualisierten Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit können auf der Homepage des AK ETR unter www.statistik-hessen.de/erwerbstaetigenrechnung abgerufen werden.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe aller Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept). Erfasst werden demnach alle Personen, die im jeweiligen Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zuzüglich der außerhalb dieses Gebietes wohnenden Personen, die als Einpendler in diese Region ihren Arbeitsplatz erreichen. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und marginal Beschäftigte) oder als Selbstständige einschließlich deren mithelfenden Familienangehörigen, eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage für diese Definition bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 stehen.