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Apfelbaum statt Sofa

Integrative Kindertagesstätte Hephata bekommt Qualitätssiegel verliehen

kita-hephataSchwalmstadt-Treysa. Apfelbaum statt Sofa, Garten statt Fernseher – Kinder brauchen Bewegung. Klettern, Toben, Rennen und Springen – und zwar nicht nur einmal in der Woche in der Turnstunde, sondern jeden Tag – sind wichtig für die körperliche, seelische und soziale Entwicklung. In der Integrativen Kindertagesstätte Hephata wird diese wissenschaftlich fundierte Erkenntnis gelebt. Dafür bekommt die Kita nun von der Sportjugend Hessen das Qualitätssiegel „Hessischer Bewegungskindergarten“ verliehen.

Bequem haben es wir es heute gern. Lieber das Auto als das Fahrrad, möglichst kurze Wege, lieber ins Kino als durch den Wald. Das setzt sich fort mit immer weniger öffentlichen Park-, Spiel- und Freiflächen. Und widerspricht den Bedürfnissen unserer Kinder. Denn sie lernen gerade in jungen Jahren auch in und durch Bewegung. In der Integrativen Kindertagesstätte Hephata ist deswegen das Kontrastprogramm angesagt. Hier steht nicht nur einmal in der Woche für alle Kinder eine Turnstunde auf dem Plan. Jeden Tag sind die Kinder immer wieder in Bewegung. Im Spielflur, im bewusst unebenen und weitläufigen Garten, der auf natürliche Weise zum Hopsen und Spielen einlädt. In Kooperationsangeboten mit dem Sportverein TCC Schwalmstadt. Und Dank eines Qualitätsmanagements, das auch der gezielten Förderung der Kinder durch Bewegung Rechnung trägt.

Vorbildliche Kindertagesstätte
Diese vielfältigen Bemühungen, Bewegung in den Alltag zu integrieren, werden nun von der Sportjugend Hessen mit dem Qualitätssiegel „Hessischer Bewegungskindergarten“ belohnt. Mit dem neu entwickelten Siegel und der Initiative des Landessportbundes „Mehr Bewegung in den Kindergarten“ werden seit Ende vergangenen Jahres vorbildliche Kindertagesstätten ausgezeichnet, die Kita Hephata am 27. März. Die Initiative, von der Sportjugend Hessen und dem Hessischen Innenministerium ins Leben gerufen, hat die frühe Bewegungsförderung für möglichst alle Kinder zum Ziel. Und, im besten Falle, die lebenslange Freude am Sport. Unterstützt wird die Initiative von der DAK. „Wir sind stolz darauf, dass wir zu den ersten Kindertagesstätten in Hessen gehören, die das Qualitätssiegel erhalten“, sagt Diplom-Sozialpädagogin und Leiterin der Kita Hephata, Anne Bertelt.

Um das Qualitätssiegel zu erhalten, müssen die Kindertagesstätten eine Reihe von Kriterien erfüllen, die ein Expertenteam der Sportjugend Hessen festgeschrieben hat. Dazu gehören neben einem entsprechenden pädagogischen Konzept eine bewegungsfreundliche Gestaltung der Räume, ein naturnahes und bewegungsanregendes Außenspielgelände, Erzieherinnen mit Zusatzqualifikation, Elternarbeit und Kooperation mit einem Sportverein. Diese Kriterien erfüllt die Kita Hephata, zum größten Teil von Anfang an.

Im September 1994 besuchten die ersten 65 Kinder im Alter zwischen drei und sieben Jahren die Einrichtung der Hephata Diakonie, die von der Stadt Schwalmstadt unterstützt wird. Mittlerweile gibt es drei Gruppen, zwei davon mit Integrativplätzen für Kinder mit körperlichen, psychischen und geistigen Beeinträchtigungen. Insgesamt arbeiten neun pädagogische Fachkräfte, Sozial- und Heilpädagoginnen sowie Erzieherinnen in der Kita. Gemeinsam mit vier Frauen im Freiwilligen Sozialen Jahr, Anerkennungspraktikantinnen und Auszubildenden betreuen, fördern, erziehen und bilden sie 60 Kinder. Acht Kinder davon nehmen einen Integrationsplatz in Anspruch. Im Sommer dieses Jahres wird die Kita ihr Angebot um eine Kleinkindergruppe mit zwölf Plätzen für Kinder unter drei Jahren erweitern. Als evangelische Tageseinrichtung stehen die Mitarbeiterinnen für eine Wertevermittlung auf der Grundlage des christlichen Glaubens. (me)