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Mineralölprodukte und Nahrungsmittel billiger

Hessen. Das Verbraucherpreisniveau in Hessen lag im März um 0,2 Prozent höher als vor einem Jahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, wurde eine niedrigere Inflationsrate zuletzt im Mai 1987 (plus 0,1 Prozent) gemessen. Damit setzte sich der im Juli 2008 einsetzende Trend rückläufiger Inflationsraten weiter fort. Lediglich im Februar 2009 gab es eine kleine Unterbrechung, als die Inflationsrate mit 0,9 Prozent etwas höher lag als im Januar (plus 0,8 Prozent). Für die kommenden Monate erwartet das Hessische Statistische Landesamt weiterhin niedrige Inflationsraten, die vorübergehend sogar negativ werden können.

Gegenüber dem Vormonat sank der Verbraucherpreisindex im März um 0,2 Prozent. Im Februar hatte es einen saisonbedingt üblichen, aber unerwartet starken Anstieg (plus 0,6 Prozent) des Verbraucherpreisindex gegeben. Billiger als im Februar waren Heizöl (minus 7,9 Prozent), Kraftstoffe (minus 2,0 Prozent), Bücher (minus 1,0 Prozent), alkoholfreie Getränke (minus 0,9 Prozent), Nahrungsmittel (minus 0,8 Prozent) sowie Computer einschließlich Zubehör (minus 0,7 Prozent). Höhere Preise zahlten die Konsumenten aufgrund des Kollektionswechsels für Bekleidung (plus 2,0 Prozent) und Schuhe (plus 0,5 Prozent).  Ebenfalls teurer wurden Möbel und Einrichtungsgegenstände (plus 0,5 Prozent) sowie alkoholische Getränke (plus 0,5 Prozent), darunter insbesondere Bier (plus 1,2 Prozent).

Der erneute Rückgang der Nahrungsmittelpreise im März sorgte dafür, dass Nahrungsmittel sogar billiger waren (minus 0,4 Prozent) als vor einem Jahr. Im März 2008 hatte die Teue-

rungswelle bei Nahrungsmitteln mit einer Jahresrate von 9,6 Prozent in Hessen ihren Höhepunkt erreicht und war seitdem stetig abgeebbt. Insbesondere Molkereiprodukte und Eier (minus 9,8 Prozent), Obst (minus 5,2 Prozent) sowie Speisefette und -öle (minus 4,5 Prozent) verbilligten sich binnen Jahresfrist merklich. Die Jahresteuerungsraten von Gemüse (plus 5,8 Prozent), Fleisch (plus 3,1 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnissen (plus 0,7 Prozent) sind aufgrund der jüngsten Preissenkungen bei diesen Produkten kleiner geworden.

Die Jahresteuerungsraten der Energieprodukte weichen aufgrund der unterschiedlichen Preisbildungsprozesse weiterhin stark voneinander ab. Heizöl wurde binnen Jahresfrist um 38,0 Prozent billiger, Diesel 24,2 Prozent und Superbenzin 16,2 Prozent. Dagegen lagen die Preise für Gas (plus 20,7 Prozent) und Strom (plus 8,4 Prozent) deutlich über dem Vorjahresniveau. Die Kosten für die Zentralheizung stiegen um 14,4 Prozent.

Wie stark die Konsumenten durch den Preisverfall bei Mineralölprodukten entlastet werden, zeigt die ohne Heizöl und Kraftstoffe berechnete Inflationsrate. Diese lag im März bei 1,4 Prozent und damit 1,2 Prozentpunkte über der Gesamt-Inflationsrate von 0,2 Prozent.

Eine besondere Situation ist im Bereich „Bildungswesen“ zu beobachten. Die Abschaffung der Studiengebühren zum Wintersemester 2008/2009 ließ die Jahresteuerungsrate für das „Bildungswesen“ auf minus 34,5 Prozent sinken. Hierdurch wird die allgemeine Inflationsrate um 0,25 Prozentpunkte nach unten gedrückt. Dieser „Basiseffekt“ ist noch bis einschließlich September 2009 wirksam.