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Zahl der Schwangerschafts-abbrüche nur leicht rückläufig

Hessen. Im Jahr 2008 haben knapp 9300 Frauen mit Wohnsitz in Hessen einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen lassen. Gut 96 Prozent der Eingriffe wurden in Hessen, die übrigen in anderen Bundesländern vorgenommen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, sank die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche gegenüber dem Vorjahr um 46 Fälle oder 0,5 Prozent.

Mehr als die Hälfte der Frauen (55 Prozent), bei denen der Eingriff vorgenommen wurde, war zwischen 18 und 29 Jahre alt. In dieser Altersgruppe war ein Anstieg der Schwangerschaftsabbrüche um 160 Fälle oder gut drei Prozent festzustellen. 400 oder gut vier Prozent der Frauen waren zum Zeitpunkt des Eingriffs noch minderjährig; 3100 Frauen zwischen 30 und 39 Jahre alt. Im Alter von 40 Jahren oder älter entschieden sich 700 Frauen für einen Schwangerschaftsabbruch.

In 97 Prozent aller Fälle wurde der Eingriff im Anschluss an die vorgeschriebene Beratung vorgenommen; medizinische und kriminologische Indikationen waren bei den übrigen Fällen die Begründung für den Abbruch. Knapp drei Viertel der Schwangerschaftsabbrüche (74 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration), 1300mal (14 Prozent) wurde der Eingriff per Curettage durchgeführt. Bei neun Prozent der Schwangerschaftsabbrüche wurde das Mittel Mifegyne? verwendet; die übrigen Schwangerschaften wurden medikamentös abgebrochen.

Mit 8100 Fällen oder 87 Prozent wurden die meisten Schwangerschaftsabbrüche in gynäkologischen Arztpraxen durchgeführt. Die Übrigen ambulant oder stationär in Krankenhäusern. Knapp die Hälfte der Frauen war zum Zeitpunkt des Schwangerschaftsabbruchs ledig; 4200 (45 Prozent) verheiratet.