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Drastischer Umsatzrückgang, leichte Beschäftigungsabnahme

Hessen. Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise macht vor der hessischen Wirtschaft nicht halt. So musste die hessische Industrie im Januar 2009 einen drastischen Umsatzrückgang hinnehmen, der allerdings etwas geringer ausfiel als deutschlandweit. Überwiegend wegen der Auslagerung von Betriebsteilen in den tertiären Sektor ist die Beschäftigung in Hessens Industrie überdurchschnittlich zurückgegangen.

Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes lagen die Umsätze im Januar mit 6,2 Milliarden Euro um 19 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Die gesamte deutsche Industrie verbuchte sogar ein Minus von 22 Prozent. In Hessen gingen die Inlandsumsätze um 17 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro und die Auslandsumsätze um 21 Prozent auf 3 Milliarden Euro zurück. Dabei nahmen die Umsätze in die Nicht-Eurozone um 26 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro und die Umsätze in die Euro-Zone um 15 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro ab.

Unterdurchschnittlich betroffen war der Bereich Chemie/Pharma mit einer Umsatzeinbuße von 6,1 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verfehlten den Vorjahresstand mit 670 Millionen Euro um 33 Prozent und die Hersteller von Metallerzeugnissen mit 380 Millionen Euro um 32 Prozent. Beim Maschinenbau gab es einen Rückgang von 17 Prozent auf 520 Millionen Euro und bei den Herstellern von elektrischen Ausrüstungen um 23 Prozent auf 310 Millionen Euro.

Die Beschäftigtenzahl der hessischen Industrie lag im Januar 2009 mit 354 900 um 0,8 Prozent niedriger als vor Jahresfrist, während es deutschlandweit noch ein Plus von 0,3 Prozent gab. Größtenteils ist dieser Unterschied auf Umstrukturierungen bei den Herstellern von Metallerzeugnissen zurückzuführen, die in dieser Branche zu einem Beschäftigungsrückgang von 7,2 Prozent auf 32 000 Personen führte. Dagegen übertraf der Chemie/Pharmabereich mit 57 300 Mitarbeitern den Vorjahresstand um 0,4 Prozent. Bei den Herstellern von Kraftwagen und Kraftwagenteilen kam es durch Schwerpunktverlagerungen zu einem Anstieg um 1,6 Prozent auf 48 600 Beschäftigte. Während die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen ein Plus von 1,9 Prozent auf 26 300 Beschäftigte verzeichneten, ging die Mitarbeiterzahl beim Maschinenbau leicht um 0,1 Prozent auf 39 600 zurück.

Zum Jahreswechsel gab es eine gravierende Umstellung von der bisherig gültigen auf die neue Wirtschaftszweigklassifikation, Ausgabe 2008 (WZ 2008). Solche Umstellungen sind in größeren Abständen international üblich und nötig, um u. a. den technischen Fortschritt zu berücksichtigen. Sie stellen die berichtenden Firmen und vor allem die statistischen Ämter vor große Herausforderungen. Für die Datennutzer ist vor allem in einer Übergangszeit die Interpretation der Ergebnisse erschwert. Selbst namensgleiche Branchen, wie z. B. der „Maschinenbau“ sind nach der „alten“ und „neuen“ Wirtschaftszweigklassifikation nicht mehr identisch. Um einen Vorjahresvergleich zu ermöglichen, wurden aber einzelbetrieblich umfangreiche Neuzuordnungen  vorgenommen, sodass sich die im Text aufgeführten Veränderungsraten auf einen vergleichbaren Firmenkreis beziehen.