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MT muss in die Höhle der Löwen

mt-logoMelsungen. Nach den zuletzt erfolgreichen Auftritten der Melsunger Bundesligahandballer mit vier Siegen aus fünf Spielen, steht ihnen nun eine fast unlösbare Aufgabe bevor: Die Mannschaft von Trainer Robert Hedin muss beim Tabellendritten und Champions League-Halbfinalisten Rhein-Neckar Löwen antreten (Sa., 15.00 Uhr, SAP-Arena Mannheim). Die Schwere der Aufgabe für die MT wird allein schon beim Anblick der beeindruckenden Serie der Badener deutlich: 13 Mal verließen sie in den letzten 14 Bundesligaspielen als Sieger das Parkett. Parallel zu diesen Erfolgen zeigten sich die Löwen auch in den Cupwettbewerben überaus angriffslustig.

Im DHB-Pokal steht die Mannschaft von Trainer Wolfgang Schwenke im Halbfinale, Gleiches gilt auch für die Championsleague. Inzwischen denkt im Badischen deshalb wohl keiner mehr an die vermeidbaren Punktverluste gegen Wetzlar, Göppingen Nordhorn und Gummersbach. Apropos: In der Bundesliga besteht sogar noch die große Chance, die Saison hinter dem schon jetzt praktisch als Titelträger feststehenden THW Kiel mit der Vizemeisterschaft abzuschließen.

Zuletzt sorgten die Löwen mit einer interessanten Neuverpflichtung für Schlagzeilen. Der eigentlich im sportlichen Ruhestand befindliche Ex-Welthandballer Jackson Richardson (39) – ehemaliger Mannschaftskamerad in Chambery von Melsungens Nenad Vuckovic – wurde als Unterstützung für den Rückraum geholt, nachdem dort mit Shelmenko, Tkaczyk und Harbok bereits drei Akteure verletzungsbedingt die Segel streichen mussten.

Vor dem Spiel gegen die MT Melsungen warnt Trainer Schwenke seine Schützlinge davor, den Gast zu unterschätzen: “Das ist ein sehr unangenehmer Gegner, der uns das Leben schwer machen kann”, sagt der Löwen-Coach und verweist auf das knappe 32:30 im DHB-Pokal gegen die Melsunger. “Die Mannschaft ist stärker als ihr aktueller Tabellenplatz und kann an guten Tagen über sich hinauswachsen”, wird Schwenke auf der Vereinshomepage zitiert.

Sein Melsunger Kollege Robert Hedin ist zwar beeindruckt von der Erfolgsbilanz der Löwen und hat Respekt vor deren Leistungen, aber er hat nicht vor, mit seiner Mannschaft in Demut vor ihnen zu erstarren. “Mit einer Ausnahme waren unsere Spiele gegen diesen Gegner eigentlich eher knapp, zweimal konnten wir sogar gewinnen. Es gibt sicher Mannschaften, vor denen wir noch mehr Respekt haben”, gibt sich der MT-Coach betont locker. Dabei bringt ihn auch die aktuell schwierige Personallage seines Teams nicht aus der Ruhe. Nachdem Daniel Valo schon gegen Wetzlar verletzungsbedingt (Fuß) passen musste, fällt der Linkshänder auch am Samstag in Mannheim definitiv aus. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz des derzeit einzigen “echten” Linksaußen der MT, Daniel Tellander. Der Schwede knickte im Training um und kann erst unmittelbar vor dem Spiel entscheiden, ob er einsatzfähig ist.

Insgesamt zwingt die Situation Hedin zu Umbesetzungen, die allerdings schon in voran gegangenen Spielen immer mal wieder erfolgreich praktiziert wurden. Zum Beispiel, dass Rechtshänder Franck Junillon im rechten Rückraum für Daniel Valo aufläuft, oder Grigorios Sanikis – der übrigens vor seinem Engagement in Melsungen beim Vorgänger-Club der Löwen, der SG Kronau/Ösringen, spielte – auf Linksaußen auftaucht, oder Nachwuchs-Regisseur Chris Treutler das Kommando für Vladica Stojanovic übernimmt. “Wir wollen unsere Chance suchen, notfalls auch nur mit 10 oder 11 Mann”, gibt Robert Hedin als Motto vor dem Auftritt der Bartenwetzer im Löwenkäfig aus.

Bisherige Erstliga-Vergleiche
06.11.08, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 31:37
22.10.08, Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen 32:30 (DHB-Pokal)
09.04.08, Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen 40:29
04.11.07, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 42:40
11.04.07, Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen 28:22
14.10.06, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 24:25
10.05.06, MT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 31:28
07.12.05, Rhein-Neckar Löwen – MT Melsungen 37:30