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Zimmerer sehen ökologisches Bauen weiter auf Vormarsch

kreishandwerkerschaftSchwalm-Eder. „Die großen Aufträge fehlen noch, aber das ökologische Bauen ist weiter auf dem Vormarsch“, sagte Klaus Kühlborn (Spangenberg), Obermeister der Zimmerer-Innung Schwalm-Eder auf der Jahreshauptversammlung in Homberg. Nach einem schwachen letzten Quartal 2008 und einem langen Winter, füllen sich langsam die Auftragsbücher der Zimmererbetriebe im Kreis.“ Besonders gefragt ist das ökologische Bauen, welches auch bei Sanierungsarbeiten immer weitere Verbreitung findet. Das Dämmen mit Holzfaserplatten oder Flachsdämmplatten ist heute etabliert und längst keine exotische Besonderheit mehr auf Deutschlands Baustellen“, erklärte Kühlborn.

Zudem handele es sich um Produkte aus Naturmaterialien mit vergleichbaren guten technischen Eigenschaften. Die Feuchtigkeit regulierenden Eigenschaften werden von vielen Kunden besonders geschätzt. Wie schon bei den Dämmstoffen, hat sich Bauen insgesamt verändert, stellte Kühlborn fest. Die Kunden fragen mehr nach und verlangen auch gezielt nach bestimmten Produkten. Diese Nachfrage hat auch im Zimmererhandwerk zu Veränderungen geführt. Entsprechend selbstbewusst formuliert das auch Obermeister Kühlborn: „Die Holzzeit hat begonnen. Jeder Baustoff hat seine Zeit. Bauen und dämmen mit Holzwerkstoffen bietet viele Vorteile, neben hohen Schallschutz,  guten feuerhemmenden Eigenschaften und einen sehr gutem Hitzeschutz ist das Material zudem noch CO²-neutral“. Die Zimmererbetriebe verstehen sich heute oft als Ansprechpartner rund ums Dach. Dachstühle, Dachdecken, Dachausbau mit Trockenbau und Restaurationen runden die klassischen Geschäftsfeldern in der Produktion ab. Dazu gehöre auch immer öfter die Beratung über Förderprogramme und die Betreuung der Kunden bei der Antragstellung.

Konjunkturprogramm
Von dem Konjunkturprogramm wird auch das Zimmererhandwerk im Kreis profitieren, ist sich Obermeister Klaus Kühlborn sicher. In welcher Größenordnung das Konjunkturprogramm bei den Betrieben ankommt, könne zurzeit noch nicht eingeschätzt werden. Die Betriebe sollten sich aber frühzeitig bei den ausschreibenden Stellen beim Kreis oder den Städten und Gemeinden über geplante Bauvorhaben informieren.  Bis Ende 2010 sollen die Aufträge aus dem Konjunkturpaket des Bundes für Schulen abgewickelt sein. Andere Programmteile haben eine Frist bis zum Jahresende 2011. Je nach Projekt wird das sicher für die Betriebe eine Herausforderung werden, meinte Kühlborn. „In den letzten Jahren haben viele Kollegen ihre Belegschaft der schwachen Auftragslage nach unten anpassen müssen. Die Auslastung der Betriebe wird daher auch eher erreicht als noch vor einigen Jahren“, erklärte  der Obermeister. Bei größeren Objekten können die Betriebe miteinander kooperieren, um den Auftrag fristgerecht abzuwickeln. Bei der rechtlichen Beratung zur Bildung von Kooperationen will die Kreishandwerkerschaft die Innungsmitglieder unterstützen. Auch Neueinstellungen schloss Kühlborn nicht aus.