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Peter Schütz hört als Handball-Kapitän auf

paukenschlagSchwalmstadt-Treysa. „Ich hatte mir das Ziel gesetzt, mit einem schönen Erfolg aufzuhören“, Das hat Peter Schütz erreicht. Der 49-jährige Kapitän der Handballmannschaft I der Hephata Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM) in Schwalmstadt-Treysa verabschiedet sich nach 26 Jahren mit einem Paukenschlag: Ende April wurde die Mannschaft beim Landeswettbewerb der Special Olympics Erster.

Dramatischer hätte der 21. April nicht sein können: Hephata I und II standen sich im Finale der Special Olympics auf Landesebene gegenüber. Mit drei Treffern führte Peter Schütz als erfolgreichster Werfer seine Mannschaft auch durch dieses Spiel. Es endete 7 zu 1. „Wir haben gewonnen, weil wir besser zusammen gespielt haben, nicht weil wir automatisch die Besseren sind“, sagt er. Trotzdem, Hephata I sind die Routiniers, Hephata II mit Kapitän Rolf Becker die nächste Generation. Beide Teams, insgesamt 16 Spieler, werden von der Sportkoordinatorin der WfbM, Sportlehrerin Patricia Odriozola, betreut. Montags zwischen 13 und 15 Uhr ist Schwitzen in der Turnhalle der St.-Martin-Schule in Treysa angesagt. Dazu hin und wieder ein Freundschaftsspiel oder der gemeinsame Besuch eines Bundesligaspiels.

Seit drei Jahren trainiert Odriozola die Sportler der WfbM nicht nur in Handball, sondern auch Schwimmen, Tischtennis, Nordic Walking und Rückenschule. Neue Trainingsgruppen für Leichtathletik, Triathlon und Fußball sind in Planung.

Die Werfer von Hephata I sind da so etwas wie ein Vorbild: „Diese Spieler sind wirklich gut, technisch und taktisch“, sagt Odriozola. Nicht umsonst wurden sie vor einem Jahr bei den alle zwei Jahre stattfindenden Special Olympics National Zweiter.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht Odriozola den Abschied von Peter Schütz. Und das lachende Auge auch nur, weil sie der 49-Jährige künftig beim Training der Hephata II Mannschaft unterstützen will.

„Training ist sehr wichtig, um ein guter Handballspieler zu sein“, sagt Schütz. Was noch? „Ein harter und platzierter Wurf, aber auch, auf seine Mitspieler zu achten und sich bei Rückständen motivieren zu können.“

Diese soziale Kompetenz findet Patricia Odriozola besonders wichtig: „Sie zeichnet die beiden Mannschaften aus. Es gibt nicht nur ein paar starke Spieler, auf die sich alles beschränkt. Alle übernehmen auch mal die Aufbauarbeit, damit die Anderen werfen können.“ Es gehe nicht nur um große Leistungen, sondern um Sport und Bewegung mit Spaß. Auch wenn der Sieg natürlich eine zusätzliche Motivation ist.

Peter Schütz ist so zwar ein wichtiger Spieler, aber nicht der einzige Leistungsträger, „in der Mannschaft gibt es mehrere gute Spieler“, sagt Patricia Odriozola. Einer von ihnen wird der Nachfolger des 49-Jährigen werden: „Es gibt genug gute Leute. Irgendwann muss einfach mal Schluss sein.“ (me)