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Söhne logieren länger im Hotel Mama als Töchter

Hessen. Junge Männer verlassen den elterlichen Haushalt später als ihre weiblichen Altersgenossinnen. Wie das Hessische Statistische Landesamt aus den Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt, lebte im Jahr 2008 noch knapp die Hälfte (46 Prozent) aller 24-jährigen Männer im Elternhaus. Bei den jungen Frauen hingegen wohnte bereits im Alter von 22 Jahren weniger als die Hälfte oder 47 Prozent noch bei ihren Eltern.

Für beide Geschlechter zeigte sich gleichermaßen, dass die Entscheidung zum Auszug aus dem Elternhaus in der Regel zwischen dem 19. und dem 30. Lebensjahr fällt. In dieser Zeit nimmt der Anteil der im Elternhaus lebenden jungen Menschen mit jedem Lebensjahr rapide ab. Diese Entwicklung setzt bei Männern im Vergleich zu den Frauen ein Jahr später ein, vermutlich auch aufgrund des Wehr- und Zivildienstes.

Die höhere Bereitschaft junger Frauen, sich räumlich vom Elternhaus abzunabeln, zeigt sich bereits mit dem Erreichen der Volljährigkeit. Während mit 78 Prozent knapp acht von zehn der 18-jährigen Frauen in der elterlichen Wohnung lebten, taten dies von den gleichaltrigen Männern noch gut neun von zehn oder 92 Prozent.

Auch mit zunehmendem Alter blieb der Anteil der männlichen „Nesthocker“ deutlich über dem der weiblichen. Während von den 20- bis unter 25-jährigen Männern noch annähernd zwei von drei bei ihren Eltern lebten, war dies bei den gleichaltrigen Frauen noch nicht einmal bei jeder zweiten der Fall. Unter den 25- bis unter 30-Jährigen teilten Männer mit 28 Prozent mehr als doppelt so häufig den Haushalt mit ihren Eltern wie Frauen mit 13 Prozent. Im Alter von 30 oder mehr Jahren wohnten noch drei Prozent der Männer bei den Eltern, dreimal so viele wie bei den Frauen.