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Verstärkter Beschäftigungsabbau trotz Kurzarbeit

Hessen. Die hessische Industrie musste auch im Mai dieses Jahres einen deutlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Der Beschäftigungsabbau hat sich weiter beschleunigt, obwohl die Zahl der geleisteten Arbeitstunden stark rückläufig war. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes gingen die Umsätze von Mai 2008 bis Mai 2009 um 17 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zurück. Die Inlandsumsätze verringerten sich um 14 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro und die Auslandsumsätze um 20 Prozent auf ebenfalls 3,3 Milliarden Euro. Dabei gab es einen gravierenden Rückgang von 31 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro bei den Umsätzen in die Nicht-Eurozone, während die Umsätze in die Eurozone nur um 5,9 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro abnahmen.

Im Mai verzeichneten die großen Branchen unterschiedliche Umsatzeinbußen. Im Chemie/Pharmabereich gab es einen deutlich unterdurchschnittlichen Rückgang von 5,5 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Dagegen musste die Elektrotechnik einen Rückgang von 30 Prozent auf 300 Millionen Euro, der Kraftwagensektor von 23 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro und der Maschinenbau von 20 Prozent auf 550 Millionen Euro verkraften.

Von Januar bis Mai 2009 erzielte die hessische Industrie einen Umsatz von 33,1 Milliarden Euro, womit das Vorjahresniveau um 17 Prozent verfehlt wurde. Die Inlandsumsätze nahmen um 14 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro ab, die Umsätze mit ausländischen Geschäftspartnern gingen um 21 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro zurück.

In der hessischen Industrie wurden von allen Beschäftigten im Mai dieses Jahres 40 Millionen Arbeitsstunden geleistet, das waren vier Millionen oder neun Prozent weniger als im Mai 2008. Dieser starke Rückgang ist nicht ausschließlich, aber in erheblichem Umfang, auf Kurzarbeit zurückzuführen. Trotz dieser Maßnahme hat sich der Beschäftigungsabbau seit Jahresbeginn stetig beschleunigt. Im Januar wurde der Vorjahresstand um 0,8 und im März um 2,2 Prozent unterschritten. Im Mai 2009 lag die Beschäftigtenzahl mit 347 700 um 3,2 Prozent niedriger als im Mai des Vorjahres. Unter den großen Branchen war der Maschinenbau mit einer Einbuße von 2,5 Prozent auf 38 600 Beschäftigte am stärksten betroffen. In der Elektrotechnik gab die Beschäftigung um 1,3 Prozent auf 25 900 und im Chemie/Pharmabereich um 1,4 Prozent auf 56 400 Personen nach. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verzeichneten einen Rückgang von 0,7 Prozent auf 47 500 Beschäftigte.