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Große Nussjagd für Grundschulklassen

nabunussjagdHessen. Pünktlich zum Schulbeginn startet die Große Nussjagd in Hessen. Ab Anfang September können sich Grundschulklassen und Kindergruppen in Wald und Flur auf die Suche nach angeknabberten Haselnüssen begeben und dabei der scheuen Haselmaus auf die Spur kommen.  In einem originellen Forschungsprojekt zur Verbreitung des seltenen Bilchs bitten der NABU, seine Jugendorganisation NAJU und die Naturschutz-Akademie Hessen alle jungen Forscherinnen und Forscher um ihre Mithilfe.

Die in diesen Tagen reifenden Haselnüsse geben den Startschuss für die Große Nussjagd  im Dienste des Naturschutzes. „In den letzten zwei Jahren beteiligten sich bereits über 7000 junge Nussjäger in Hessen und sammelten 90.000 Haselnüsse“, berichtet Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU. Auf diese Weise konnten bereits 119 Vorkommen der seltenen Art entdeckt werden. Für eine genaue Verbreitungskarte reichen die bisherigen Funde allerdings noch nicht aus. „Ohne die Hilfe der Kinder geht es nicht“, betonte Eppler. „Wir brauchen einfach viele, viele fleißige Nussjäger, um einen besseren Überblick über das Vorkommen der Haselmaus im ganzen Land zu bekommen“.

Zur Biologie der Haselmaus
Die nur daumengroße Haselmaus ist gar keine Maus, sondern eine kleine Verwandte des dickeren Siebenschläfers: Beides sind Bilche oder sogenannte Schlafmäuse. Wichtigste Gemeinsamkeit: Große schwarze Kulleraugen, buschig behaarte Schwänze und leidenschaftliches Schlafen. Im Unterschied zum 20 Zentimeter großen Siebenschläfer (ohne Schwanz) wird die Haselmaus nur 8 cm groß. Sie macht auch keinen Radau auf dem Dachboden und beißt nicht. Dafür ist die Haselmaus ist voller Geheimnisse. Sie lebt meist hoch über unseren Köpfen in den Kronen der Bäume und meidet den riskanten Weg über den Erdboden.

Der Kletterkünstler wird daher praktisch nie beobachtet. Die Verbreitung der Haselmaus ist deshalb auch weitgehend unbekannt. Nur  manchmal finden Naturschützer bei der  Reinigung von Nistkästen Hinweise auf den putzigen Baumkobold.

Der Forschungsauftrag
Die Forschungsaufgabe der Großen Nussjagd besteht darin, in die Natur hinaus zu gehen und von Tieren angeknabberte Haselnüsse zu untersuchen. Mit einer Bestimmungshilfe für Fraßspuren, die auf der Webseite www.nussjagd-hessen.de zum Herunterladen bereit steht, können die Kinder entscheiden, ob ihre gefundenen Nüsse von Eichhörnchen, Gelbhalsmaus, Rötelmaus, Nussbohrer oder Haselmaus geöffnet wurden. Wenn die jungen Forscher von der Haselmaus benagte Nüsse finden, sollen sie maximal zehn davon zur fachmännischen Nachbestimmung an den NABU Hessen schicken. Jede Schulklasse bekommt eine Rückmeldung, ob ihre eingeschickten Nüsse tatsächlich von der Haselmaus angefressen wurden.

Infomaterial und Fortbildung
Zur Großen Nussjagd sind ein Infoblatt mit Bestimmungshilfe, ein Poster fürs Klassenzimmer und ein portofreier Rücksendeumschlag erhältlich. Die Materialien können beim NABU Hessen bestellt werden (Tel. 06441/67904-0). Auf der Aktionsseite www.nussjagd-hessen.de finden Lehrer und Gruppenleiter weitere Unterrichtshilfen zum Herunterladen, so z.B. eine von der NAJU Hessen entwickelte Spielanleitung zum „Abenteuer Haselmaus“.  Bei einer Fortbildung zur Haselmaus am 18. September in der Naturschutz-Akademie in Wetzlar können sich interessierte  Pädagogen und Ehrenamtler auf  die Große Nussjagd vorbereiten. Das Haselmaus-Projekt wird von der Stiftung Hessischer Naturschutz gefördert.

Für den NABU ist die Haselmaus nur eine von vielen Arten, denen durch eine stärkere Rücksichtnahme in der Forstwirtschaft geholfen werden könnte. Alle EU-Länder haben sich verpflichtet, bis 2010 das Aussterben von Tier- und Pflanzenarten einzudämmen. Das Land Hessen hat dies in seiner Countdown-2010-Erklärung kürzlich bekräftigt. Die Haselmaus-Erfassung werde helfen, den Worten auch Taten folgen zu lassen, so die Naturschützer.



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