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Melsunger setzen in Heiligenrode ein Zeichen

aw_090903Heiligenrode/Melsungen. Gleich zum Auftakt der 24. Heiligenröder Bahnlaufserie setzten die Nachwuchsathleten der MT 1861 Melsungen ein Zeichen und deuteten an, dass sie bei der Pokalvergabe ein gewichtiges Wort mitreden möchten. Nach ihren großartigen Auftreten bei den hessischen Mehrkampfmeisterschaften in Alsfeld setzten sich die vielseitigen Schülerinnen und Schüler auch bei den Mittelstreckenläufen über 800 bzw. 1000 m als souveräne Sieger durch.

Im Lauf über 800 m der B-Schülerinnen der Altersklasse W12 imponierte Janina Rohde drei Tage nach ihren beiden Erfolgen in Alsfeld durch eine glänzende Renneinteilung. Unmittelbar nach dem Startschuss übernahm sie die Führung und passierte die erste Runde nach 82 Sekunden. Ungefährdet lief sie nach 2:44,9 Minuten über die Ziellinie und verfehlte ihre Bestzeit von den nordhessischen Meisterschaften nur um eine Sekunde. Die Zweitplatzierte Ann-Kristin Hollenstein (LAV Kassel), die 2:50,9 Minuten benötigte, hatte in diesem Rennen keine Chance und muss nun beim nächsten Rennen sechs Sekunden schneller laufen als Janina, um bei der Pokalvergabe eine Rolle zu spielen.

In der Altersklasse der W13 setzte sich zwar Karolin Siebert gegen Daniela Stracke aus Eschwege klar durch, konnte aber mit ihrer Siegerzeit von 2:32,2 Minuten nicht zufrieden sein. „Karolin sollte heute unter 2:28 Minuten laufen, aber bereits nach einer langsamen ersten Runde (77,5 Sekunden) war dieses Unternehmen zum Scheitern verurteilt“ sagte Alwin J. Wagner und wies darauf hin, dass niemand von den Schülerinnen zu Beginn das Tempo machen wollte.  Die Mädchen verließen sich auf ihre Spurtkraft, denn bei der Pokalwertung wollte jede als Erste die Ziellinie erreichen und die Nase vorne haben. Erst nach 600 m konnte sich Karolin Siebert von Daniela Stracke absetzen und noch einen Vorsprung von fast vier Sekunden herauslaufen. Mit diesem Zeitvorsprung ist sie in ihrer Altersklasse die erste Anwärterin auf den Pokalgewinn. Sie muss aber von den beiden noch ausstehenden Läufen über   2000 und 800 m noch einen gewinnen oder eine gute Zeit laufen, denn die beiden besten Leistungen kommen für die Pokalwertung infrage.

Besondere Spannung versprach der 1000m-Lauf der A-Schüler, trafen doch mit Maximilian Noe (Nie-derelsungen) und den beiden MT-Assen Robin Hohmann und Tobias Stang die drei stärksten Mittel-streckenläufer Nordhessens in der M14 aufeinander. M. Noe, der bei den Landesschülermeisterschaften in Alsfeld mit 2:54,06 Minuten den dritten Rang belegt hatte, übernahm nach der Hälfte der Strecke die Führungsarbeit von Robin Hohmann. Allerdings war das Tempo mit 1:29 Minuten bis zur 500m-Marke nicht allzu schnell.  Wie schon vorher bei den Schülerinnen vertraute auch in diesem Lauf  jeder der drei Läufer auf seine Spurtqualitäten. 200 m vor dem Ziel legte Robin Hohmann einen höheren Gang ein und setzte sich an die Spitze. Aber Maximilian Noe und Tobias Stang ließen sich nicht beeindrucken und folgten dem frisch gebackenen Landesmehrkampfmeister von Alsfeld. Nico Hillebrand (SG Chattengau) konnte dieser Tempoverschärfung nicht mehr folgen und fiel sofort zurück. Dennoch lief der Chattengauer mit 3:07,4 Minuten eine neue persönliche Bestzeit.

Auf der Zielgeraden versuchte M. Noe an Robin Hohmann vorbeizulaufen, aber dieser hielt glänzend dagegen. Als Noe merkte, dass sein Angriff gescheitert war, resignierte er für einen Augenblick, und diesen Moment nutzte Tobias Stang, der sich bis dahin aus dem Zweikampf herausgehalten hatte. Der Malsfelder, der mit seiner Taktik beeindruckte, fing auf der Ziellinie den HLV-Bronzemedaillengewinner noch ab und belegte in 2:57,5 Minuten hinter Robin Hohmann (2:56,8 Minuten) den zweiten Platz. Mit diesem Ausgang des Rennens hatte der Naumburger, der für den TSV Niederelsungen startet und mit 2:57,7 Minuten gestoppt wurde, nicht gerechnet. Dennoch bleibt die Entscheidung über den Pokalgewinn spannend. Nächste Woche beim Lauf über 2000 m könnte bereits eine Vorentscheidung fallen.  Spätestens aber in 14 Tagen, wenn erneut die 1000 m gelaufen werden, wird die Frage beantwortet, wer den Pokal für den besten Mittelstreckenläufer Nordhessens bei dieser Laufserie in den Händen halten wird.

Im Lauf der M12 über 1000 m begann der Ausdauerspezialist Lorenz Funck viel zu langsam und lief die ersten 600m hinter dem Feld her. Erst auf den letzten 300 m entdeckte er sein Kämpferherz und seine Spurtqualitäten und machte Meter um Meter gut.  Mit 3:42,5 Minuten kam er als Dritter kurz hinter dem Landwehrhagener Ole Linne (3:41,2 Min.) ins Ziel. Um in einer Woche beim Lauf über 2000 m diesen Zeitverlust wieder wettzumachen, muss er Lorenz über sich hinauswachsen und eine Zeit um 7:30 Minuten laufen.