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Mehr Menschen brauchen Hilfe in besonderen Lebenslagen

Hessen. Im Laufe des Jahres 2008 erhielten in Hessen rund 81 000 Empfänger Hilfeleistungen nach dem fünften bis neunten Kapitel des Sozialgesetzbuches XII. Bis 2005 firmierten diese Leistungen unter dem Begriff „Hilfe in besonderen Lebenslagen“. Nach Mitteilung des Hessischen Statistischen Landesamtes waren dies 3,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Rund 60 Prozent der Leistungsbezieher waren in Einrichtungen untergebracht. Die meisten Hilfen erfolgten mit 60 Prozent in Form von Eingliederungshilfe; ein knappes Drittel betraf Hilfe zur Pflege und rund acht Prozent waren Hilfe zur Überwindung sozialer Schwierigkeiten sowie Hilfe in anderen Lebenslagen. Gut vier Prozent der Hilfen entfielen auf die unmittelbar vom Sozialamt erbrachten Hilfen zur Gesundheit. Empfänger mehrerer verschiedener Hilfeleistungen werden bei jeder Hilfeart gezählt. Acht Prozent der Empfänger hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.

Ferner gab es 27 700 anspruchsberechtigte Empfänger nach § 264 SGB V. Hierbei handelt es sich um Leistungsbezieher, die nicht krankenversichert waren. Ab 1.1.2004 sind diese verpflichtet sich eine Krankenversicherung zu suchen; die Kosten werden mit dem Sozialleistungsträger abgerechnet.

Gut 16 Prozent der Hilfeempfänger waren jünger als 18 Jahre, rund 21 Prozent waren zwischen 18 und 40 Jahre alt, 30 Prozent zwischen 40 und 65 Jahre, 32 Prozent waren 65 Jahre oder älter. Das Durchschnittsalter der Empfänger lag bei 49 Jahren.

Unter den Hilfeempfängern waren Frauen (40 500) etwa genauso häufig wie Männer (40 600) vertreten. Während die Eingliederungshilfe jedoch häufiger von Männern (vor allem in der Altersgruppe bis 65 Jahre) in Anspruch genommen wurde, kam Hilfe zur Pflege verstärkt Frauen (insbesondere älteren Frauen ab 65 Jahren) zugute. Die Gründe hierfür liegen in der höheren Lebenserwartung und den geringeren Rentenansprüchen der Frauen.

In den letzten drei Jahren stieg die Zahl der Empfänger von Hilfe zur Pflege und von Eingliederungshilfe um jeweils zwölf Prozent. Die Anzahl der älteren Empfänger dieser beiden Hilfen nahm besonders stark zu. Die Zahl der Empfänger von Hilfe zur Gesundheit und Hilfe zur  Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten sowie von Hilfe in anderen Lebenslagen sank hingegen um 50 beziehungsweise knapp vier Prozent.