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Sternschnuppen hielten Einzug in die Kita Hephata

Erste Krippengruppe in Schwalmstadt eröffnet
paula-und-jannisSchwalmstadt-Treysa. Mit der Sternschnuppengruppe hat die erste reine Krippengruppe einer Kindertagesstätte in Schwalmstadt eröffnet. Seit drei Wochen steht die Gruppe zwölf Kindern zwischen einem und drei Jahren werktags von 7 Uhr bis 16.30 Uhr offen. Die Plätze sind bereits be-, die Warteliste angelegt. Grund dafür dürfte das für die Altersgruppe einmalige Konzept sein, dass auf den Säulen Integration, Bewegung und Religionspädagogik fußt.

Paula (zwei) klettert über die Sprossen des Schwalbennestes: Mitten im Gruppenraum der Sternschnuppen-Kinder windet sich ein mehrgeschossiges Holzklettergerüst bis zur Decke und den kleinen Guckfenstern unter dem Dach. Drumherum gibt es viel Platz und wenige Möbel. „In dem Alter sitzen die Kinder eher weniger am Tisch, sondern brauchen Platz für Bewegung. Der Entwicklungsschwerpunkt liegt in diesem Alter auf  Wahrnehmung und Motorik“, sagt Anne Bertelt, Leiterin der Kita Hephata.  Paula stützt diese Worte beim Balancieren über die Sprossen des absturzsicheren Gerüstes.

Der Gruppenraum ist das Herzstück des 180 Quadratmeter großen Kita-Anbaus. Außerdem gibt es ein Besprechungszimmer, ein großes Bad mit begehbarer Wickelkommode, gemauertem Duschbecken für mehrere Kinder und Kleinkinder-Toiletten. Ein Schlafzimmer, dessen Liegeflächen und Podeste speziell für den Raum entworfen wurden und individuell von den Kindern genutzt werden können. Es gibt eine Küchenzeile mit gegenüberliegenden Sitzmöbeln, wo die Mitarbeiterinnen das gemeinsame Frühstück zubereiten und die größeren Kinder das Mittagessen aus der Hephata Zentralküche einnehmen. Alle Räume sind hell und freundlich,  mit verschiedenen Materialien, Untergründen und Farben gestaltet –“es gibt überall etwas zu entdecken“, ­sagt Anne Bertelt. Das findet auch Paula. Kommt ihre Mutter sie abholen, ist die Freude groß, das Interesse an Spielgefährten und -angeboten aber nicht minder. „Paula geht gerne in den Kindergarten. Sie ist jetzt die dritte Woche hier und es klappt alles gut“, sagt ihre Mutter Heidi Schöpfer.

Auch wenn Paula die Betreuungszeit nicht voll ausschöpft, müssen ihre Eltern trotzdem, wie alle anderen auch, einen Ganztagesplatz bezahlen. Dadurch bleibt die Kinderzahl der Gruppe konstant. „Das ist gut, weil die Fluktuation nicht so groß ist und sich in diesem Alter die Bindungsfähigkeit entwickelt“, erklärt Anne Bertelt. Heidi Schöpfer gewinnt der Regelung ebenfalls Positives ab: „Dadurch, dass ich einen Vollzeitplatz habe, bin ich flexibel und könnte die Betreuung später ausweiten“. Heidi Schöpfer und ihr Mann sind froh, dass sie solch einen beschützten Rahmen für die erste Fremdbetreuung ihrer Tochter gefunden haben. „Wir haben von dem Konzept gehört und fanden es überzeugend, im Gegensatz zu altersübergreifenden Gruppen“. Zu dem Konzept gehört auch, dass der Eingewöhnungsphase viel Bedeutung beigemessen wird. „Wir haben uns konsequent an ein Eingewöhnungsmodell gehalten, dass an Berliner Kindertagesstätten entwickelt und erprobt wurde“, so Bertelt. Dabei wird eine sehr behutsame stundenweise Loslösung der Kinder von den Eltern versucht. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Eltern in den ersten drei bis vier Wochen entweder immer mal wieder vor Ort sind oder zumindest schnell in die Kita kommen können.

„Ich fand das sehr schön und beruhigend. Ich hätte sicher ein Problem gehabt, ein schreiendes Kind zurückzulassen. Nach anderthalb Wochen konnten wir Paula hierlassen und gehen“, so Heidi Schöpfer. Die gleichen Erfahrungen hat Doreen Thomas-Hagemann (35) gemacht, die ihren fast zweijährigen Sohn Jannis in die Sternschnuppengruppe gegeben hat. „Er war noch nie von zu Hause weg und hat sich hier super eingewöhnt“. Auch ein Kompliment für die  beiden Erzieherinnen und die Anerkennungsjahrpraktikantin der Gruppe, die sich für ihre neue Aufgabe speziell weitergebildet haben. „Uns war es wichtig, nicht nur eine gute Betreuung, sondern einen guten  Bildungsraum für unter Dreijährige zu gestalten. Ich glaube, das ist uns gelungen“, so Anne Bertelt. (me)