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15. Melsunger Kabarett-Wettbewerb

logo-kabarettMelsungen. Die Stadt Melsungen veranstaltet in diesem Jahr bereits zum 15. Mal einen Kabarett-Wettbewerb. Aus über 60 Bewerbungen wählte eine Fachjury sechs Endrundenteilnehmer aus, die ihr Programm an den drei Wettbewerbstagen, Montag, 2. November, Mittwoch, 4. November und Montag, 9. November,  jeweils ab 19.30 Uhr in der Melsunger Kulturfabrik präsentieren. Neben den drei Hauptpreisen (2.500 Euro/ 2.000 Euro/ 1.500 Euro) wird auch in diesem Jahr wieder der Publikumspreis „Scharfe Barte“ und ein Nachwuchsförderpreis – dotiert jeweils mit 500 Euro  – verliehen. Die Moderation übernimmt an allen Veranstaltungstagen der beliebte HR4-Moderator Uwe Becker.

Die Preisverleihung findet am 14. November ab 19 Uhr in der Melsunger Kulturfabrik statt. Hier werden alle Preisträger nochmals ein Kurzprogramm präsentieren.

Abonnementkarten mit Stimmberechtigung „Publikumspreis“ kosten 18 Euro, mit Ermäßigung 15 Euro (Ermäßigung für Schüler/Studenten, Arbeitslose, Schwerbehinderte ab 70 Prozent, Ehrenamtcard und HNA-Abo-Bonus-Card). Alle Zuschauer, die eine Abonnementkarte für die drei Wettbewerbsabende besitzen, sind berechtigt zur Wahl des „Publikumslieblings 2009“. Einzelkarten für die Wettbewerbsabende und die Preisverleihung kosten 8 Euro, mit Ermäßigung 7 Euro. Karten erhalten sie bei der Kultur- & Tourist-Info, Kasseler Straße 44 in Melungen, Telefon (05661 921100).

SEK-News verlost 3×2 Freikarten. Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, sollte bis zum 27. Oktober eine E-Mail mit dem Betreff „Kabarett“ an redaktion@seknews.de senden. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

parkbank-duoDas Parkbankduo, 2. November, 19.30 Uhr – „Arbeit macht frei“
Sie sind die Galionsfiguren von „Kappe App“, der münsteraner Variante des Ersatzkarnevals. Der eine ist für den Redeschwall zuständig, der andere für die Pausen. Und während Stanis Schütze Greitemeier längst zum westfälischen Kulturgut zählt, ist Tumbrinck auf dem besten Weg, zum Dynamit auf der Kabarettbühne zu reifen. Zusammen sind sie wie Pat und Patachon, Calvin und Hobbes, Stadler und Waldorf, Ernie und Bert, Hammer und Sichel oder Inge und Meißel.

In ihrem ersten gemeinsamen Kabarettprogramm „Arbeit hat frei“ machen Tumbrinck & Stani als „Das Parkbankduo“ das, was das Volk an Stammtischen und auf Parkbänken längst auch macht. Sie räsonieren darüber, wie schwer es heutzutage ist, Arbeit zu bekommen und machen sich Gedanken darüber, ob sie diese überhaupt haben wollen. Ist es nicht endlich Zeit für eine neue Kultur des Müßiggangs? Braucht es nicht eine Avantgarde, die den anderen zeigt, dass es in einer Zeit ausgehender Arbeit etwas anderes geben muss, als nach ihr zu lechzen? Warum ist der ein Schmarotzer, der die Zeit genießt, und nicht der, der den anderen die Arbeit wegnimmt? Nicht wer Arbeit hat, handelt sozial, sondern der, der sie den anderen lässt. Dabei zählen die Parkbänker zu den wenigen Exoten, die den Staat kaum Geld kosten. Aber koste es, was es wolle, in „Arbeit hat frei“ kommen Sie auf jeden Fall auf Ihre Kosten.

claus-dethleffClaus Dethleff  & Conny Kanik, 2. November, 21 Uhr – „das boot“
Ein satirisches Theaterstück, das gleichzeitig Kabarett-Nummernprogramm und Rockkonzert ist? Tatsächlich: „das boot“ ist eine Mischung aus diesen drei Zutaten! Eine rasante Story zwischen Liebesgeschichte und Katastrophenszenario. Sie spielt irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft – die Welt stöhnt unter den Folgen des Klimawandels, der Fensehwerbung und des Sponsoring. Wegen der Haut- und Lungenkrebsgefahr und extremer Klimaschwankungen ist Urlaub in freier Natur unmöglich geworden. Da hat die Firma „Submarine Travels“ eine grandiose Idee: Urlaub in einem Unterseeboot! Es werden Tickets für die Jungfernfahrt verlost, und der Zuschauer erlebt diese erste Reise der „Sonnenschein 2022“ von Anfang bis Ende hautnah mit.  Eine bunte Schar von Mitreisenden tummelt sich in Szenen zwischen Satire und derbem Kabarett, die Bordband sorgt für rockige Unterhaltung. DerKapitän und sein erster Offizier versuchen, die Fäden in der Hand zu behalten und die Reise zu einem glücklichen Ende zu bringen. Leider vergeblich, denn die Reiseveranstalter- Konkurrenz hatte einen ähnlichen Einfall …

Claus Dethleff, einst geliebt und berüchtigt als eine Hälfte des Rockkabarett- Duos „Spvg. Turn & Taxis“, ist seit nunmehr 35 Jahren auf den Bühnen der Republik präsent, zur Zeit unter anderem mit einem Tom Waits-Balladenprogramm. Nun hat er endlich die perfekte Bühnenpartnerin gefunden: Conny Kanik, ausgebildete Schauspielerin und ebenfalls erfolgreich als Musicaldarstellerin, Komponistin und Sängerin. Zusammen sind die beiden auch in dem Musical „Faust- die Rockoper“ zu sehen, das seit Jahren ausverkauft auf dem Brocken und in Auerbachs Keller in Leipzig gespielt wird.

die-fendeldieFendel, 4. November, 19.30 Uhr – „auf der kippe“
dieFENDEL lässt sich in keine der üblichen Schubladen einordnen. Auf der einen Seite frech, kein Blatt vor den Mund nehmend, auf der anderen Seite voller Sehnsucht und Melancholie. dieFENDEL – eine spannende Mischung aus Chanson und Kabarett. Ihre dunkel-rauchige Stimme geht unter die Haut. Ihre sensiblen, melancholischen Texte treffen direkt ins Herz. dieFENDEL erzählt von menschlichen Abgründenund begleitet ihr Publikum in die Nacht, ins Glück, ins Leid, in den Rausch der Liebe und manchmal auch bis vor den eigenen Spiegel. Unerfüllte Sehnsüchte, skurrile Hirngespinste und alltägliche Bedürfnisse schildert dieFENDEL mal mitreißend poetisch, mal schonungslos derb und frivol – immer mit fein dosierter Ironie. Ein origineller Mix aus Chanson und Kabarett, facettenreich und eigenwillig, mal mitreißend poetisch, mal schonungslos derb und frivol – immer mit fein dosierter Ironie. dieFENDEL ist ein Phänomen. Eine Meisterin der Zwischentöne.

bjoern-pfeffermannBjörn Pfeffermann, 4. November, 21 Uhr – „Glückspilzvergiftung“
Was kann man mit 35 noch aus seinem Leben machen? Mozart hatte da schon 54 Sinfonien geschrieben. Ein Jahr später lag er im Grab. Eingebettet in die Rahmenhandlung eines irrwitzigen Moderatoren-Castings für einen Quiz-Sender, liefert Björn Pfeffermann tragikomische Einblicke in die männliche Psyche. Der Protagonist, ein Möchtegern-Fernsehstar, grübelt über sein Leben und stellt schließlich fest, dass er mit Erfolg einfach nicht umgehen kann. Mangels Gelegenheit. Was soll man auch erwarten, wenn alles schon so übel beginnt? Du schwimmst chillig in deiner Fruchtwasser-Lounge. Und plötzlich wirst du rausgepresst in diese grelle Welt und siehst als erstes… Benjamin Blümchen. Als Teenager hast du Angst vor Frauen, weil du keine Erfahrung hast. Später hast du Angst vor Frauen, weil du Erfahrung hast. Mit 33 wird dir der Job gekündigt: Zu alt. Nach 15 Trennungen und einer Privatinsolvenz fühlst du dich mindestens so einsam wie Edmund Stoiber in Brüssel und stellst fest: Dein Freundeskreis ist kein Kreis sondern … ein Punkt. Und wie sind die Zukunftsaussichten? Grau! Denn schon bald wird Europa von Senioren überschwemmt sein – kein Kontinent mehr, sondern ein Inkontinent. So schleppst du dich weiter, regiert von einer Kanzlerin, für die Innenpolitik so spannend ist wie das Bahnmagazin „Mobil“ und überwacht von Innenminischter Schäuble, unserem Erich Mielke auf Rädern. Gut, dass du Sartre gelesen hast: In der Hoffnungslosigkeit beginnt der wahre Optimismus.

erik-lehmann1Erik Lehmann, 9. November, 19.30 Uhr –  „Gute Besserung“!
Mit 25 Jahren ist Erik Lehmann Deutschlands jüngster politischer Solokabarettist – Preisträger des Ostdeutschen Kleinkunstpreises 2008 und zahlreicher weiterer Kabarettpreise – und er ist längst kein Unbekannter mehr. Derzeit spielt er sein viertes Soloprogramm, darin ist kein Stereotyp und kein Dialekt vor ihm sicher. Ob Gesundheitsreform oder politische Misere, der gebürtige Leipziger nimmt gnadenlos aufs Korn, was ihm vor die Flinte kommt. Dabei darf es in Lehmanns Figurenpanoptikum ruhig auch politisch unkorrekt zugehen. Den leidenschaftlichen Kabarettisten kümmern diese Unkorrektheiten herzlich wenig, vielmehr sind sie sein Kapital. Und sein Publikum lacht trotzdem – oder gerade deswegen.

Vom frühen kindlichen Berufswunsch Zirkusdirektor zu werden, über das Theaterspielen und Zaubern während der Schulzeit, führte ihn sein Weg direkt nach dem Abitur auf die Kabarettbühne. Seit März 2008 steht Erik Lehmann außerdem bei der renommierten Herkuleskeule in Dresden, als Ensemblemitglied auf der Bühne. Dort ist er in verschiedenen Bühnenproduktionen zu sehen und mit seinem neuen Soloprogramm „Ein Kessel Schwarzes“.

eva-eiseltEva Eiselt, 9. November, 21 Uhr – „Mit Apfel-Allergie ins Paradies“
Sind Sie Fast-Food-Unterhaltung satt? Dann kommen Sie auf den Geschmack: Eva Eiselt, ehemaliges Mitglied des preisgekrönten Kabarett-Duos „TOP SIGRID“, bleibt dem Motto „Kein Klavier. Keine Männerwitze“ treu. Sie serviert ihnen ein Endzeit-Menü in neun Gängen, bei dem keiner mehr auf ein märchenhaftes Happy-End wartet. Abwechslungsreich und ohne das handelsübliche Witzeerzählen im Stand-up-Stil mischt die Kabarettistin Zutaten aus Naivität und Gewinnmaximierung, Dummheit und Reichtum, Kalau und Sinnschwere, Privates und Öffentliches mit alltäglich Anzüglichem zu einer Bühnenkost, bei der die Figuren wie das Publikum in dieser paradiesischen Völlerei sich nur eines wünschen: end happy!

Eva Eiselt zieht in ihrem ersten Soloprogramm „Mit Apfel-Allergie im Paradies“ alle Register: Mutig, abgedreht und mit vollkommen irrwitzigen Ideen stürzt sich Eva Eiselt in einen Abend, der mordsmäßigen Spaß garantiert. Jeder wird an diesem Abend auf seine Kosten kommen, da sie sieben unterschiedlichste Figuren im Gepäck hat! Damit liefert sie ein regelrechtes Feuerwerk, dass man kaum glauben kann, dass nur eine Person an diesem Abend auf der Bühne steht. Es wird parodiert, imitiert, gesungen, getanzt. Ob sinniges sozialpolitisches Kabarett oder charmant chaotischer Nonsens, stilsicher bewegt sie sich in jedem Genre. Das ist in seiner Frische, Leichtigkeit und Unvorhersagbarkeit höchst amüsant. (red)