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Drogen-Razzia in ehemaliger Molkerei

Offensichtlich auch Kinder unter den Kunden

utensilientischSchwalmstadt-Treysa. Am Samstag führte die Polizeidirektion Schwalm-Eder eine groß angelegte Durchsuchungsaktion in den Gebäuden der ehemaligen Molkerei in der Wierastraße in Treysa durch. Vorausgegangen war ein Hinweis, dass dort Drogen konsumiert und verkauft werden. Gezielte Ermittlungen der Polizei konkretisierten die Verdachtslage. Im Zuge der Durchsuchungsmaßnahmen konnten die Beamten bei einem Hauptverdächtigen 50 Gramm Haschisch und eine geringe Menge einer weißen pulvrigen Substanz sicherstellen, bei der es sich wahrscheinlich um Amphetamin handelt. Der Hauptverdächtige,  ein 40-jähriger Mann aus Schwalmstadt, wurde festgenommen.

Der Schwalmstädter war bereits vorher einschlägig in Erscheinung getreten. Erst Ende 2008 war er aus der Haft entlassen worden. Ferner wurden bei den Durchsuchungsmaßnahmen vier Haschischpflanzen sowie Utensilien zum Drogenkonsum, zum Beispiel Wasserpfeifen, vorgefunden. Offensichtlich waren auch Vorbereitungen zur Installation einer Haschischaufzuchtplantage in der ehemaligen Molkerei im Gange. Bei der Terminierung der Razzia hatten Gefahren abwehrende Überlegungen im Vordergrund gestanden. Wie die Ermittlungen bis dahin ergeben hatten, gehören offenbar auch Kinder zu den „Kunden“. Im Zuge der Durchsuchungsmaßnahmen wurden auch Erkenntnisse erlangt, die Hinweis darauf geben, dass der jüngste Besucher dieser Räumlichkeiten möglicherweise erst elf Jahre alt war.

cannabispflanzenDer Hauptverdächtige hatte nach bisherigen Erkenntnissen die Räumlichkeiten von dem ahnungslosen Vermieter angemietet, um dort eine Art Jugendclub einzurichten. Wer dem „Club“ beitreten wollte, musste ein Schriftstück ausfüllen und unterzeichnen, welches eine Verschwiegenheitsklausel enthielt, das heißt zuhause nichts zu erzählen, was sich dort abspielt. Was sich dort abspielte, sollen zum Beispiel auch „Kämpfe ohne Regeln“ gewesen sein, die unter den Mitgliedern ausgetragen werden sollten. Weitere Ermittlungen, Vernehmungen sollen hierzu Aufschluss bringen.

Das Ordnungsamt der Stadt Schwalmstadt und das Jugendamt wurden in die Maßnahmen einbezogen. Dem Hauptverdächtigen wird vorgeworfen Betäubungsmittel unter anderem an Minderjährige verkauft, beziehungsweise den Konsum/Erwerb ermöglicht zu haben. Dabei handelt es sich um einen Verbrechenstatbestand – die Strafandrohung dafür beträgt Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr. (ots)