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Streitschlichter-Fortbildung: Debattieren ohne Wunden

streitschlichterSchwalmstadt-Treysa. Schüler aus unterschiedlichen Stufen sind gekommen: Lucas und Tobias, Alina, Pascal und Daniel, Eric und Denis, Leo, Madeleine, Kristin und Kevin und Marcus. Mit dabei sind auch die Lehrer der Förderschule Hephata Diakonie in Schwalmstadt: Carola Seidel, Bettina Marschall, Thomas Hüsken, Reinhard Krech-Dombrowski und Uwe Kalischinski. Zudem war Lehramtsreferendarin Christina Schindelmann aus Frankenberg angereist. Und die Impulsgeberin für die zweitägige Streitschlichter-Fortbildung an der Hermann-Schuchard-Schule (HSS), Lehramtsreferendarin Judith Pfaff.

Judith Pfaff hatte von der Streitschlichtung an Förderschulen gehört, sich auf den Weg nach Köln ins Friedensbildungswerk gemacht und im Mai mehr über die Streitschlichtung und deren Einsatz an Förderschulen erfahren. Anschließend stellte sie diesen Weg der Konfliktbearbeitung auf der Lehrerkonferenz vor und traf auf großes Interesse. So kam schnell ein zweitägiger Fortbildungstermin für Lehrer und Schüler Anfang September zustande.

Dabei war das Thema Streitschlichtung keine Unbekannte mehr in Hephata. Michaela Wegener arbeitet in Hephata als Mediatorin zu „GeLa – Gewaltfrei Leben und Arbeiten“. Sie hat einen guten Kontakt zu Roland Schüler vom Friedensbildungswerk Köln aufgebaut, der das Konzept der Streitschlichtung 2002 ursprünglich von und für Menschen mit geistiger Behinderung erarbeitete. Seit 2007 gab es bereits drei Fortbildungen zur Streitschlichtung in Hephata. Und nun auch zum ersten Mal an der Förderschule.

Viele der Teilnehmer an der Fortbildung in der HSS haben Streit nicht gerne. Einige sagten aber auch, dass Streit für sie was Lebendiges sei, dass Streit zu einer guten Auseinandersetzung führen kann. Ja, es gibt guten Streit. Ein guter Streit geht ohne Verletzungen und mit Würde und Akzeptanz über die Bühne. Ein guter Streit ist immer dann, wenn die Parteien sich nicht sich weh tun. Doch vielfach gelingt dies nicht. Damit es trotzdem ein versöhnliches Ende geben kann, werden die Streitschlichter aktiv, die von den Parteien angerufen werden. Sie führen gemeinsam ein Gespräch, damit die ehemals Streitenden ihre Differenzen einvernehmlich ausräumen und selbst eine Lösung finden können.

Die Schlichter stellen dafür Regeln auf: Ausreden lassen, Zuhören und nicht beschimpfen. Die von den Parteien dann erarbeitete Lösung wird in einem Friedensvertrag festgehalten und unterschrieben. Ob es möglich war, die Vereinbarung einzuhalten? Zur Sicherung der Vereinbarung wird ein weiterer Termin vereinbart. Wenn die Schüler-Streitschlichter nicht mehr weiter wissen, weil die Streitenden sich nicht an die Regeln des Gespräches halten oder wenn der Streit zu kompliziert wird, können sie sich so genannte Assistenten zur Hilfe holen.

In der Fortbildung haben fast alle Schüler einmal die Aufgabe des Streitschlichters übernommen, mit Unterstützung der Assistenten das Streitgespräch geführt und so die Streitenden zu einer gemeinsamen Lösung gebracht.  Dies war zwar für alle anstrengend, aber  es hat auch Spaß gemacht und war lehrreich.

In der Schlussrunde bestätigten die Schüler und Lehrer Judith Pfaff, wie wichtig und erlebnisreich die Schulung war. Judith Pfaff hörte von vielen Schülern, dass sie gerne weitermachen und als Streitschlichter arbeiten wollen.  Die Lehrer werden das Projekt unterstützen, je nach ihren Ressourcen. Hoffen wir auf eine streitschlichtende Zukunft an der Förderschule. (Judith Pfaff)



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