Schwalm-Eder. Fast 200 Gäste feierten in der Homberger Stadthalle die 22 neuen Handwerksmeisterinnen und Meister im Schwalm-Eder-Kreis. Zudem wurden die Goldenen Meisterbriefe für 50 Meisterjahre überreicht und der Berufsnachwuchs für seine Erfolge im Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend geehrt. Ehrengast und Festredner war Hessens Wirtschaftsminister Dieter Posch, der die Gratulation der Landesregierung überbrachte und die Auszeichnungen überreichte. Mit Blick auf die neuen Meisterinnen und Meister und die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen sprach er zum Thema: „Handwerk als Chance? – Wohin steuern das Handwerk und der Mittelstand?“.
Aufschwung
Von der größten Wirtschaftskrise seit dem 2. Weltkrieg sprach Wirtschaftsminister Dieter Posch. Diese Krise sei mehr als nur ein Auf und Ab der Weltmärkte und sei noch längst nicht überwunden, mahnte er. Dennoch mehren sich die Zeichen, dass die Talsohle durchschritten sei. Die robuste Binnennachfrage besonders auch im Handwerk sei sehr positiv und hilfreich. Daher sei die Frage nach den Chancen im Handwerk für junge Menschen eindeutig positiv zu beantworten. „Der Aufschwung führt über das Handwerk und den Mittelstand“, rief Posch den Jungmeisterinnen und Jungmeistern zu. Mit 1.238 Ausbildungsplätzen und 2.100 Betrieben ist das Handwerk größter Arbeitgeber und gewerblicher Ausbilder im Kreis. Das Handwerk sei lokal und regional ein wichtiger Partner und das flächendeckend und bundesweit. Posch nannte das Handwerk vorbildlich im solidarischen Miteinander von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. „Wenn Konzerne auch nach den gleichen nachhaltigen Wirtschaftsprinzipien wie das Handwerk arbeiten würden, hätte es sicher keine Krise in diesem Ausmaß gegeben“, sagte Posch in seiner engagierten Rede. Grundlage für den Erfolg sei, unabhängig von der Branche, eine intakte Infrastruktur. Besonders die A 44 und die A 49 stünden ganz oben auf der Prioritätenliste der Landesregierung. Die jungen Meisterinnen und Meister ermutigte er die Selbstständigkeit anzustreben, weil gerade das Handwerk viele Chance biete.
Wirtschaftsmacht von nebenan
„Der Meisterbrief sei eine Investition in die Qualität handwerklicher, betriebswirtschaftlicher und pädagogischer Arbeit“, hob Kreishandwerksmeister Frank Dittmar (Guxhagen) das Engagement der neuen Meisterinnen und Meister in seiner Begrüßungsrede hervor. Die neuen Handwerksmeister seien ein Teil der wirtschaftlichen Elite und somit wichtige Impuls- und Arbeitgeber. Mit Unternehmergeist, Kompetenz, Zuverlässigkeit, Weitblick und Flexibilität bringen sie alle wesentlichen Grundlagen für den beruflichen Erfolg mit. Die Verwurzelung in der Heimat und in der Familie sowie das fachliche Können fördere eine positive gesellschaftliche Entwicklung, sagte Dittmar und wies auf die Bedeutung des Mittelstandes im Kreis und in Deutschland hin. Es sei falsch zu glauben, die Wirtschaft spiegele sich nur in den Geschäftsberichten börsennotierter Großunternehmen und den Börsenkurse wider. Über 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland sind mittelständische Unternehmen, die rund 70 Prozent der Mitarbeiter beschäftigen und ca. 80 Prozent der Lehrlinge ausbilden.
Abschied
Sehr persönliche Worte fand der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Kassel, Peter Göbel, für die Jungmeisterinnen und Jungmeister. Göbel, der zum letzten Mal in der Funktion des Hauptgeschäftsführers der Handwerkskammer die Grüße überbrachte, erinnerte sich daran, wie er damals angefangen hat. Welche Überlegungen und Gedanken für ihn wichtig waren. Dabei habe er festgestellt, dass seine Grundfragen von damals junge Menschen heute ebenso beschäftigten wie ihn damals. Er beschrieb seinen Weg des Suchens, des Entdeckens und des Entwickelns. Er forderte die jungen Meisterinnen und Meister auf, weiter neugierig zu sein und das Suchen, Entdecken und Entwickeln nie aufzugeben. Die Kreishandwerkerschaft und die Innungen vor Ort sowie die Handwerkskammer stehen dabei helfend zur Seite. Für den Landkreis überbrachte Landrat Frank-Martin Neupärtl die Grüße. Er unterstrich das traditionell gute Miteinander zwischen Politik und Handwerk.
Die neuen Meisterinnen und Meister:
Elektrotechniker-Handwerk
Brunetti, Sergio, Wabern
Geißer, Ingo Georg, Felsberg
Uloth, Rainer, Edermünde (MEISTERBESTER)
Ziegler, Tim, Homberg
Feinwerkmechaniker-Handwerk
Bär, Viktor, Fritzlar
Kraft, Matthias, Wabern
Steuber, Sven, Morschen
Fleischer-Handwerk
Korell, Eike, Schrecksbach-Röllshausen
Friseur-Handwerk
Cervellera, Andrea, Frielendorf
Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk
Bähr, Mirko, Fritzlar
Brück, Benjamin, Wabern
Kamper, Ingo, Spangenberg
Maier, Viktor, Borken
Rüdiger, Thomas, Gudensberg
Schmalz, Alexander, Frielendorf
Maler- und Lackierer-Handwerk
Block, Marius, Neustadt-Mengsberg
Maurer- und Betonbauer-Handwerk
Slesiona, Mateusz, Gudensberg
Metallbauer-Handwerk
Pfaar, Daniel, Niedenstein
Schmidt, Sebastian, Felsberg
Steinmetz- u. Steinbildhauer-Handwerk
Schade, Gerrit, Kassel
Zorn, Heike, Wabern
Tischler-Handwerk
Schneider, Jens, Wabern
Goldene Meisterbriefe – 50 Jahre Meister:
Bäcker-Handwerk
Rathgeber, Bernhard, Bad Zwesten
Schaumburg, Wilhelm, Kassel
Fleischer-Handwerk
Ochs, Gerhard, Gilserberg
Friseur-Handwerk
Süsser, Marianne, Neukirchen
Kraftfahrzeug-Handwerk
Klebe, Karl, Oberaula
Maler- und Lackierer-Handwerk
Pfaar, Helmut, Fritzlar-Werkel
Schwalm. Georg, Ottrau
Maurer-Handwerk
Schneider, Georg, Frielendorf
Schuhmacher-Handwerk
Ostheimer, Heinz, Wabern
Reitz, Karl-Heinz, Felsberg
Steinmetz-Handwerk
Knieling, Georg Wilhelm, Homberg
Tischler-Handwerk
Alheit, Fritz, Neuental-Zimmersrode
Höhmann, Karl, Niedenstein
Lauterbach, Hans-Kurt, Gudensberg
Vulkaniseur- und Reifenmechaniker-Handwerk
Klein, Heinz-Dieter, Fritzlar-Lohne
Zimmerer-Handwerk
Wenderoth, Alfred, Knüllwald-Niederbeisheim
Leistungswettbewerb der Deutschen Handwerksjugend:
(in Klammern Ausbildungsbetrieb)
Kammersieger und 1. Landessieger und 3. Bundessieger
Dachdecker-Handwerk
Hill, Lars, Kirtorf; (Horst Wagner, Neukirchen-Seigertshausen)
Kammersieger und 1. Landessieger
Karosserie-u.Fahrzeugbauer
Ochs, Marcel, Schwalmstadt-Ziegenhain ; (Dietz Fahrzeugbau GmbH, Schwalmstadt-Ziegenhain)
Straßenbauer
Waldemar Rogalski, Morschen Wichte; (Fritz Franke GmbH & Co.KG, Morschen-Altmorschen)
Kammersieger und 2. Landessieger
Kraftfahrzeugmechatroniker
Matthias Gräbe, Spangenberg; (Hans-Joachim Mücke GmbH, Spangenberg)
2. Landessiegerin
Bäcker
Sabrina Paulukat, Frielendorf; (Schott KG, Frielendorf)