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Robin Hohmann läuft die 1000 Meter in Rekordzeit

aw-091216Stadtallendorf/Melsungen. Beim 26. Vorweihnachtskriterium in Stadtallendorf waren die Mittelstreckenläufe sowohl bei den Schülerinnen als auch bei den Schülern fest in Melsunger Hand.  Robin Hohmann, der sich in der  abgelaufenen Freiluftsaison 2009 viermal in der deutschen Bestenliste platzieren konnte, drückte mit seiner 1000m-Zeit dem Stadtallendorfer Hallen-Meeting seinen Stempel auf. In dem mit Spannung erwarteten Lauf der A-Schüler traf der vielseitige Obermelsunger auf Lokalmatador Ali Yüksel, der in seiner Altersklasse zu den besten Mittel- und Langstreckenläufern Deutschlands gehört.

Unmittelbar nach dem Startschuss setzte sich aber Robin Hohmann an die Spitze des Feldes und bestimmte von Anfang das Tempo. Ali Yüksel konnte dem vorgelegten Tempo zunächst nicht folgen, denn der Obermelsunger legte die ersten 400 Meter in 65 Sekunden zurück und hatte bei 800 Meter eine Zwischenzeit von 2:14 Minuten vorzuweisen. Auch die letzte der fünf Runden lief er in 35 Sekunden.  Ali Yüksel, der nach der Hälfte der Strecke zwei Sekunden zurücklag, kam auf der Schlussrunde immer näher, aber Robin Hohmann hatte noch so viel Kraft und Energie, dass er unter dem Beifall des fachkundigen Publikums nach 2:49,13 Minuten als Erster die Ziellinie überqueren konnte. Ali Yüksel benötigte 2:49,26 Minuten, und Maximilian Noe (Niederelsungen), der die ersten beiden Runden Ali wie ein Schatten verfolgte, musste auf der zweiten Hälfte des Rennens dem hohen Anfangstempo Tribut zollen und kam nach 3:00,04 Minuten ins Ziel. Tobias Stang belegte nach seinen persönlichen Bestleistungen im 60m-Sprint  (8,12 Sekunden) sowie im Weit- und Hochsprung in diesem denkwürdigen Rennen mit 3:03,45 Minuten den undankbaren vierten Rang.

Robin Hohmann hatte nach dem Zieleinlauf allen Grund zum Strahlen, denn er verbesserte nicht nur seine Bestzeit von 2:51,33  Minuten, mit der er in der abgelaufen Freiluftsaison auf Rang  23 in der deutschen Bestenliste zu finden war, um über zwei Sekunden, sondern er pulverisierte auch den sechs Jahre alten Kreis-Hallenrekord von Florian Orth (ESV Jahn Treysa) um fast acht Sekunden. „Nach seinem guten Eindruck im Training und beim Melsunger Adventslauf hatte ich mit einem neuen Kreis-Hallenrekord gerechnet, doch dass Robin fast acht Sekunden schneller war, als vor sechs Jahren Florian Orth bei den Landesmeisterschaften, klingt wie ein Märchen“, sagte Alwin J. Wagner und gratulierten seinem Schützling, der mit dieser Zeit auch die A-Norm für die 800m-Hallenmeisterschaften der männlichen Jugend B schaffte. Mit dieser tollen Hallenzeit gehört Robin zu den zehn besten Schülern auf der Mittelstrecke in Deutschland. Man darf jetzt schon auf seine nächsten Rennen in Dortmund und Hannover gespannt sein. Vorher demonstrierte der zweifache hessische Schülermeister des Jahres 2009 seine verbesserte Grundschnelligkeit, als er die 60 Meter in 8,02 Sekunden heruntersprintete und damit fast das Finale erreicht hätte.

Auch Tobias Stang hatte Grund zur Freude, denn mit 5,54 m blieb er im Weitsprung der M14 genau 26 Zentimeter über seiner Freiluftbestleistung, die er beim Städtevergleichskampf in Pila (Polen)  aufgestellt hatte. Vorher hatte der Malsfelder bereits im Hochsprung überzeugt und verzichtete nach übersprungenen 1,58 m auf weitere Versuche.

Im Stabhochsprung machte sich die gute Arbeit von Trainer Ulf Ludwig bemerkbar, denn die beiden  Melsunger Stabhochsprungartisten Henri Alter (2,60 m) und Sebastian Ludwig (2,50 m) holten sich einen eindrucksvollen Doppelsieg vor den ein Jahr älteren Kasseler Artur Scherfink (2,50 m)  und Kevin Wassel (2,40 m).  Die beiden Melsunger Schüler überboten ebenfalls die Qualifikationsleistung des Hessischen Leichtathletik-Verbandes, die zur Teilnahme an den Landes-Hallenmeisterschaften im März 2010 in Frankfurt berechtigt.

Bei den Mädchen startete die 13jährige Karolin Siebert in der Klasse der A-Schülerinnen, da mit Luise Vanderheyden (SV Sömmerda) und Charlotte Brixius (ESV Treysa) zwei Läuferinnen am Start waren, die noch vor ein paar Monaten die 800 Meter in 2:30 Minuten und schneller zurücklegen konnten. Die angegebenen Zeiten versprachen ein spannendes und interessantes Rennen. Aber es kam anders, als sich dies die Zuschauer vorgestellt hatten. Luise Vanderheyden aus Thüringen, die am 21. Juni in Zeulenroda mit 2:27 Minuten ihre Bestzeit aufstellen konnte, übernahm zunächst die Verantwortung und bestimmte an der Spitze laufend das Tempo. Allerdings war dies viel zu langsam, denn die Mädchen benötigten für die erste Runde fast 41 Sekunden. Die meisten Schülerinnen in diesem Feld vertrauten auf ihre Spurtkraft. Nicht so Karolin Siebert, die sich nach der Hälfte der Strecke an die Spitze setzte, nachdem sie nach 400 Meter mit 79 Sekunden gestoppt wurde. Karolin erhöhte das Tempo und sofort brach das Feld auseinander.

Nur Luise Vanderheyden konnte Karolin noch folgen, denn die hessische Schülermeisterin legte die dritten 200 Meter in 36 Sekunden zurück. Kontrolliert lief die Dreizehnjährige die letzten 200 Meter in 38 Sekunden und überquerte nach 2:33,02 Minuten als Siegerin gegen die zum Teil zwei Jahre ältere Konkurrenz diesen Lauf, der allerdings nicht hielt, was er ursprünglich versprach.  Den zweiten Rang belegte Luise Vanderheyden in 2:33,65 Minuten vor Charlotte Brixius aus Schwalmstadt, die 2:38,41 Minuten benötigte.

Beeindruckend waren auch die Leistungen der vierzehnjährigen Stefanie Klein, die zunächst im 60m-Sprint mit 8,89 Sekunden eine persönliche Bestzeit lief und sich anschließend im Weitsprung  auf 4,54 Meter sowie im Hochsprung auf 1,41 Meter verbessern konnte.  Die ein Jahr ältere Celine Kühnert verpasste mit ihrer Vorlaufzeit von 8,80 Sekunden nur knapp das Finale über 60 Meter,  qualifizierte sich aber  im Weitsprung  nach zwei ungültigen Versuchen mit 4,40 Meter als siebtbeste Springerin für den Endkampf, wo sie mit 4,66 Meter Platz fünf belegen konnte.

Erfreulich waren auch die beiden Leistungssteigerungen von Victoria Mand. Die B-Jugendliche legte wenige Tage vor ihren 16. Geburtstag die 60 Meter in 8,93 Sekunden zurück und kam zum ersten Mal in einem Wettkampf mit 9,01 Meter im Kugelstoßen über die begehrte Neun-Meter-Marke. Wenn auch die Leistungen etwas hinter den Erwartungen zurückblieben, so lieferten sich Franziska Sommerlade und Stefanie Gille ein spannendes Duell im Sprint über 60 Meter. Mit dem bloßen Auge hätte man den Unterschied nicht wahrnehmen können, aber das Zielfoto zeigte, dass Franziska mit 9,07 Sekunden hauchdünn vor Stefanie Gille (9,08 Sek.) lag.