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Siebert und Stang überzeugten auf der Mittelstrecke

Dortmund/Melsungen. Beim letzten Hallensportfest im Jahr 2009, das in Dortmund ausgetragen wurde, verabschiedete sich Karolin Siebert (MT 1861 Melsungen) aus der Altersklasse der B-Schülerinnen erwartungsgemäß mit einem Sieg im 800m-Lauf. Um gegen stärkere Konkurrenz zu laufen, wurde die 13jährige Karolin bei den A-Schülerinnen gemeldet.  Und dass dieser Schachzug richtig war, zeigte das Ergebnis der B-Schülerinnen, denn in diesem Rennen setzte sich Katrin Luft aus Ahrensburg mit 2:44,28 Minuten vor Gaia Kempers (SV Heek) in 2:45,32 Minuten durch. Diese Zeit erzielt Karolin Siebert als Durchgangszeit bei ihren 1000 Meterläufen.

Im Lauf der A-Schülerinnen war mit Luisa Koch aus Dortmund schon bald die Favoritin ausgemacht, denn die 14jährige hatte eine Bestzeit von 2:28 Minuten vorzuweisen. Auch Ronja Reinhardt aus Münster war für eine Zeit unter 2:30 Minuten gut. Luisa Koch auf Bahn drei, wartete ungeduldig auf den Startschuss, denn sie wollte davonstürmen und als Führende das Tempo bestimmen.  Die Fahrt auf der ersten Runde (200 m) war flott, und hinter Koch und Reinhardt lief Karolin Siebert ihr gewohntes Rennen, couragiert und ihre Hoffnung auf ihre Tempohärte auf den zweiten Abschnitt setzend. Nach zwei von vier Hallenrunden, die in 75 Sekunden gelaufen wurden, übernahm Karolin Siebert die Führung. Hinter ihr gruppierten sich Koch, Reinhard und Espeter (LG Wittgenstein), die in der Freiluftsaison die 2000 Meter knapp über sieben Minuten gelaufen war. 300 Meter vor dem Ziel war die Lage unverändert.

Wer aber von den Schülerinnen, die in diesem 800m-Lauf dabei waren, ein Fünkchen Hoffnung genährt haben mag, gegen Karolin Siebert bestehen zu können,  musste eine Runde vor Schluss erkennen, dass es vermessen war, so  zu denken. Die letzte Runde war Karolin Sieberts Runde –  ihre Runde ganz allein, denn als sie das Tempo weiter verschärfte, gab die Favoritin Luise Koch resignierend auf.  Sie konnte dem Tempo auf der Schlussrunde nicht mehr folgen.  Nun war Ronja Reinhard die erste Verfolgerin. Als sie versuchte, näher an Karolin Siebert heranzukommen, merkte auch sie sofort, dass sie an diesem Tag keine Chance gegen die hessische Schülermeisterin auf dieser Strecke hatte.

Karolin war wachsam und  forcierte noch einmal das Tempo.  R. Reinhard war geschlagen und Karolin ging aus diesem letzten Schlussangriff als klare Siegerin hervor.  Mit ihrem kraftvollen und doch eleganten Laufstil und ohne dass man ihr eine Anstrengung anmerkte, ohne dass sie zum Schluss verkrampfte oder eine Schwäche zeigte, spielte sie ihre Souveränität aus, bis sie nach 2:29,91 Minuten die Ziellinie erreichte Und das Imponierende daran war, dass dieser letzte Krafteinsatz so leicht und selbstverständlich wirkte, als ob es ein Trainingslauf gewesen wäre.  In ihrem letzten Rennen als  B-Schülerin blieb sie noch einmal unter der 2:30 Minuten-Marke, eine Zeit, die im Vorjahr in ihrer Altersklasse nur fünf Mädchen in Hessen erreicht hatten. Ronja Reinhardt belegte in 2:31,47 Minuten Rang zwei und Maria Espeter überquerte nach 2:34,22 Minuten die Ziellinie.

Zweiter Melsunger Vertreter in Dortmund war Tobias Stang, der eine Woche vorher in Stadtallendorf die 1000 m in 3:03,45 Minuten zurückgelegt hatte. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, in seinem letzten 1000m-Lauf in der Altersklasse der M14 die 1000m in der Halle zum ersten Mal unter drei Minuten zu laufen und damit einen Hausrekord aufzustellen.  Als die 1000m-Läufer an den Start geführt wurden, sah man 12 Schüler, die diesen letzten Lauf im Jahr 2009 absolvieren wollten. Nach dem Startschuss übernahm Hendrik Hegemann aus Dorsten die Führungsposition und bestimmte das Tempo an. Tobias Stang, der fast die gleiche Freiluftbestzeit des Führenden aufwies, setzte sich an die zweite Stelle und musste immer wieder die Angriffe von Christopher Beine aus Brakel abwehren.  Nach 70 Sekunden hatte Führungsduo die ersten beiden Runden (400 m) zurückgelegt.  Christopher Beine konnte den Anschluss aber ab der zweiten Runde nicht mehr halten und fiel zurück.

Tobias Stang, mit einem gewaltigen Kämpferherz ausgestattet, hatte bei 500 Meter eine Zwischenzeit von  1:29 Minuten, was auf eine Endzeit von 2:58 Minuten hindeutete.  Im Schlepptau von Hendrik Hegemann legte Tobias die letzten beiden Runden zurück und verlor dabei in jeder Runde cirka eine Sekunde auf den Führenden. Dennoch hatte der Malsfelder allen Grund zur Freude, denn er war fast fünf Sekunden schneller als vor einer Woche in Stadtallendorf. Mit 2:58,91 Minuten belegte er hinter Hendrik Hegemann (2:56,88 Minuten) den zweiten Platz und ist damit nach Robin Hohmann und Florian Orth der dritte Schüler in der M14, der die 1000 Meter in der Halle unter drei Minuten gelaufen war.  „Schade, dass Robin Hohmann wegen Krankheit absagen musste. In seiner Form von Stadtallendorf wäre er sicher unter 2:45 Minuten geblieben“, sagte Alwin J. Wagner und wünscht allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein zufriedenes und erfolgreiches Jahr 2010. (ajw)