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Barbara Greve erhält deutsch-jüdischen Geschichtspreis

Gilserberg/Berlin. Barbara Greve, eine Grundschullehrerin aus Gilserberg, wird gemeinsam mit vier weiteren Preisträgern am Montag, den 25. Januar, mit dem Obermayer German Jewish History Award ausgezeichnet. Die Verleihung findet im Rahmen einer Gedenkfeier zum Holocaust-Gedenktag im Berliner Abgeordnetenhaus statt. Die Obermayer Awards, die in diesem Jahr zum zehnten Mal verliehen werden, gehen alljährlich an fünf nichtjüdische Deutsche, die sich für die Bewahrung der deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur engagieren. Das Besondere dieser Auszeichnung liegt darin, dass die Nominierenden Juden sind, die außerhalb Deutschlands leben und häufig Angehörige hatten, die dem Holocaust zum Opfer fielen. In den meisten Fällen lebten ihre Familien einst in den deutschen Städten und Regionen, in denen heute die Preisträger das Gedenken an die einstigen jüdischen Leben Gemeinden bewahren.

Barbara Greve hat zahlreiche jüdische Stammbäume rekonstruiert, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen, und mit ihrer Arbeit zur Erhaltung der vergessenen jüdischen Geschichte der letzten 400 Jahre beigetragen. Darüber hinaus hat sie der örtlichen Bevölkerung gezeigt, dass sehr viel mehr Juden den Nationalsozialisten zum Opfer fielen als man geglaubt hatte.

Arthur Obermayer, der amerikanische Unternehmer, der den Preis ins Leben gerufen hat, sagt zu den Preisträgern: „Sie sind Vorbilder der Gesellschaft, und ich glaube, dass das deutsche Volk ihnen für ihre Arbeit dankbar sein sollte. Es gibt immer weniger noch lebende Zeitzeugen des Holocaust, und damit auch immer weniger Menschen, die sich an die von den Nationalsozialisten zerstörte, einst pulsierende jüdische Kultur und Bevölkerung erinnern. Die Preisträger des Obermayer Awards sorgen dafür, dass die Welt sich erinnert, und tragen damit gleichzeitig dazu bei, dass eine solche Katastrophe nicht noch einmal passieren kann.“

Die weiteren Preisträger sind:
* Walter Ott
, pensionierter Landwirt aus Buttenhausen (Baden-Württemberg), der in seiner Jugend Mitglied der Hitlerjugend war. Angeregt von Dokumenten, die im Schloss Buttenhausen gefunden wurden, rekonstruierte er in seiner Freizeit die Geschichte der örtlichen jüdischen Gemeinde und führte dazu auch umfangreiche Recherchen im Stadtarchiv durch. Darüber hinaus initiierte er den Aufbau eines Jüdischen Museums in seinem Heimatort.

* Heidemarie Kugler-Weiemann, Lehrerin aus Lübeck (Schleswig-Holstein): Sie hat die Lebensgeschichten örtlicher Juden nahezu im Alleingang recherchiert und dokumentiert und ihr Wissen an der Schule sowie in Vorträgen, Führungen und Ausstellungen einem breiten Publikum vermittelt. Wie alle anderen Preisträger hat sie dabei auch enge Beziehungen zu den Familien der Holocaust-Opfer geknüpft.

* Helmut Gabeli, Rechtsanwalt aus Haigerloch (Baden-Württemberg): Nachdem er entdeckt hatte, dass der örtliche Supermarkt sich in einer ehemaligen Synagoge befand, arbeitete er jahrzehntelang an der Wiederherstellung der Synagoge, um dort ein Jüdisches Museum einzurichten.

* Angelika Brosig, Sozialpädagogin aus Schopfloch (Bayern), hat die Grabsteine eines örtlichen jüdischen Friedhofes akribisch dokumentiert und fotografiert. Sie hat die Wiederherstellung der Steine initiiert und macht Führungen auf dem Friedhof. Darüber hinaus hat sie ein Online-Archiv mit Informationen über die ehemaligen jüdischen Gemeinden der Region aufgebaut.

Die Hauptrede zur Preisverleihung hält Jutta Limbach, ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts und ehemalige Präsidentin des Goethe-Instituts. An der Pressekonferenz um 13:00 Uhr nehmen teil: Walter Momper, Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin und ehemaliger Berliner Bürgermeister, Arthur Obermayer, die Preisträger sowie Nominierende aus den USA, Israel, Frankreich und Großbritannien. (red)



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