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Steinmetze und Kirche auf der Frühjahrsausstellung

Schwalm-Eder/Kassel. „Bauen mit Naturstein“ steht im Blickpunkt des Standes Nr. 1202, in der Halle 12 auf der Sonderschau Handwerk und Frühjahrsausstellung in Kassel. Die Steinmetz- und Bildhauer-Innung Hessen-Nord zeigt auf einem rund 30 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand verschiedene Arbeitsfelder der Steinmetzarbeit. So werden die klassischen Anwendungen auf dem Fußboden, der Wand, der Treppe oder auch Arbeitsplatten und Gestaltungselemente zu sehen sein. Neben dem Baubereich wird aber auch moderne Grabmalgestaltung präsentiert. Besonders interessant ist, dass die Steinmetz-Innung mit zwei Partnern kooperiert und so weitere Zugänge zu dem Themen vermitteln möchte.

Kooperationspartner sind  zum einen die Handwerkerarbeit der evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, die ihr Projekt zur Erhaltung der Kirchenburgen in Rumänien vorstellt und zum anderen die Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hessen-Thüringen GmbH. Anschaulich werden die Themen der drei Partner miteinander verknüpft und den Messebesuchern präsentiert. „Wir wollen den Besuchern zeigen, wie vielfältig Naturstein Verwendung findet“, sagte der stellvertretende Obermeister Jochen Bollerhey (Schauenburg). Gleichzeitig möchte die Innung auch für ihren Berufstand werben und Informationen zum Berufsbild des Steinmetzes und des Bildhauers geben. Interessierte können zudem einem Auszubildenden bei der Arbeit zusehen.

Kirchenburgen
Welche Verwendung Naturstein auch haben kann, zeigt die Ausstellung der Handwerkerarbeit der evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck an dem Stand. In einer Bilddokumentation stellt die Handwerkerarbeit ihre Hilfsaktion zur Erhaltung der Kirchenburgen in Rumänien vor. „Die Kirche als Sakralgebäude und gleichzeitig als Schutz vor feindlichen Angriffen, diese Doppelfunktion fand in den mittelalterlichen Kirchenburgen Siebenbürgens ihre architektonisch beeindruckende Darstellung“, erklärte Dieter Lomb, der das Hilfsprojekt für die Handwerkerarbeit betreut. Das Projekt will aber nicht nur notwendige Gelder für die Erhaltung der Kirchenburgen sammeln, sondern mit gezielter handwerklicher Unterstützung und Schulung ganz praktisch helfen. Im Frühjahr werden wieder Handwerker aus Nord- und Osthessen nach Rumänien reisen, um jugendliche Bauhandwerker anzuleiten und beim Erhalt der Kirchenburg von Pretai zu helfen.

Grabmale
Viele Menschen denken beim Grab unweigerlich an den Steinmetz, der für die Grabmalgestaltung seit Jahrhunderten kompetenter Ansprechpartner ist. Auch wenn sich die Formen und die Möglichkeiten der Grabmalgestaltung ändern, so bleibt der Trend zum Naturstein weiter ungebrochen. Die verschiedenen Trends in der Gestaltung von Grabdenkmälern können die Besucher auf dem Stand der Steinmetz-Innung wiederfinden. Die Innung möchte besonders die Diskussion um die Themen „Sterben, Tod und Trauer“ in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. „ Themen, die gerne möglichst weit weggeschoben werden“, erklärte der stellvertretende Obermeister Kai Hartmann aus Melsungen. Dabei sei die aktive Auseinandersetzung damit besonders wichtig. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung, sollen auch die Vorsorgemöglichkeiten angesprochen werden, um bereits zu Lebzeiten die Weichen zu stellen. Vor dem Hintergrund der Grabpflege, die von vielen Hinterbliebenen nicht mehr selbst wahrgenommen werden kann, ist die treuhändische Vorsorge eine gute Alternative. (red)