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Entwicklung der Erwerbstätigkeit 2009 in Hessen stabil

Hessen. In Hessen waren im Jahr 2009 durchschnittlich 3,11 Millionen Personen erwerbstätig und damit genauso viele wie im Vorjahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt nach vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR) mitteilt, wurde trotz der Wirtschaftskrise der 2008 erreichte höchste Beschäftigungsstand seit der Wiedervereinigung gehalten. Das hohe Beschäftigungsniveau wurde allerdings erheblich durch die Nutzung von Arbeitsflexibilität (Abbau von Überstunden und Arbeitszeitkonten, freiwillige Reduzierung von Arbeitszeiten) und durch die massive Ausweitung der Kurzarbeit gestützt.

Die wirtschaftliche Krise hat den hessischen Arbeitsmarkt – gemessen an der Erwerbstätigenzahl insgesamt – bis jetzt nur wenig berührt, bei allerdings unterschiedlicher Entwicklung in den einzelnen Branchen. So wurden im Produzierenden Gewerbe ohne Bau 2,9 Prozent oder 16 100 Arbeitsplätze abgebaut. Ein ähnliches Bild zeigt sich im Bereich Finanzierung, Vermietung, Unternehmensdienstleister: Hier kam es 2009 zu einem Rückgang um 0,9 Prozent oder 6300 Personen, wobei hierfür der starke Abbau von Arbeitsplätzen bei der Leiharbeit (Arbeitnehmerüberlassung) eine große Rolle spielte. Im Wirtschaftsbereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr nahm die Zahl der Erwerbstätigen leicht zu (plus 0,2 Prozent oder 1700 Personen). Diesbezüglich nur geringe Auswirkungen der Krise verspürte die Bauwirtschaft. Die Zahl der Erwerbstätigen ging um 0,2 Prozent oder 300 Personen zurück. Konträr zur allgemeinen Entwicklung verlief die Entwicklung im Wirtschaftsbereich Öffentliche und private Dienstleister, zu dem die öffentliche Verwaltung, das Gesundheits- und Sozialwesen, Erziehung und Unterricht, kulturelle Dienste, Kirchen und Verbände und die Abfallwirtschaft zählen. Hier stieg die Erwerbstätigenzahl 2009 gegenüber 2008 um 2,5 Prozent oder 20 900 Personen. Somit setzte sich in diesem Sektor der seit Jahren zu beobachtende langfristige Trend verstärkt fort. Die aktuelle Entwicklung lag deutlich über der langfristigen durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 1,4 Prozent. In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei gab es leichte Zuwächse von 0,4 Prozent oder rund 200 Erwerbstätigen.

Aufgrund der Zunahme im Dienstleistungssektor insgesamt (plus 0,7 Prozent) und wegen der gleichzeitigen Abnahme im Produzierenden Gewerbe insgesamt (minus 2,3 Prozent) setzte sich der Strukturwandel weiter fort. Im Jahr 2009 waren 76,5 Prozent aller Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor und nur noch 17,3 Prozent in der Industrie beschäftigt (Land- und Forstwirtschaft, Fischerei 1,4 Prozent). Für das Baugewerbe betrug der Anteil der Erwerbstätigen 4,8 Prozent. 1991 waren in der Industrie noch 27,8 Prozent und im Dienstleistungssektor 63,7 Prozent aller Erwerbstätigen beschäftigt. Der Anteil des Baugewerbes an der Gesamtbeschäftigung betrug 1991 rund 6,1 Prozent, und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei arbeiteten noch 2,4 Prozent aller Erwerbstätigen.

Bundesweit gab es im Jahr 2009 rund 37 000 bzw. 0,1 Prozent weniger Erwerbstätige als ein Jahr zuvor, wobei die Entwicklung in den Bundesländern sehr heterogen verlief. Die Spannweite der Veränderungsraten in den Ländern reichte von plus 1,6 Prozent in Berlin bis minus 1,3 Prozent in Thüringen. Stark unterschiedlich war die Entwicklung auch zwischen den Flächenländern (minus 0,2 Prozent) und den Stadtstaaten (plus 1,1 Prozent). Bei den hier vorgelegten Länderergebnissen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundesamtes vom 4. Januar 2010 basieren, handelt es sich um Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“  (AK ETR), dem alle statistischen Landesämter, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören.

Weitere Ergebnisse zur Erwerbstätigkeit können auf der Homepage des AKETR unter www.statistik hessen.de/erwerbstaetigenrechnung abgerufen werden.

Die Darstellung der Erwerbstätigkeit erfolgt als durchschnittliche Größe aller Erwerbstätigen nach dem Inlandskonzept (Arbeitsortkonzept). Erfasst werden demnach alle Personen, die im jeweiligen Gebiet ihren Wohn- und Arbeitsort haben, zuzüglich der außerhalb dieses Gebietes wohnenden Personen, die als Einpendler in diese Region ihren Arbeitsplatz erreichen. Zu den Erwerbstätigen rechnen alle Personen, die als Arbeitnehmer (Arbeiter, Angestellte, Beamte sowie Heimarbeiter und geringfügig Beschäftigte) oder als Selbstständige einschl. deren mithelfenden Familienangehörigen, eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben, unabhängig von der Dauer der tatsächlich geleisteten oder vertragsmäßig zu leistenden Arbeitszeit. Grundlage für diese Definition bilden die von der International Labour Organization (ILO) aufgestellten Normen, die im Einklang mit den entsprechenden Definitionen im Europäischen System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (ESVG) 1995 stehen. (red)



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