273 ältere Langzeitarbeitslose fanden sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplatz
Schwalm-Eder. Sehr erfreulich sind die Ergebnisse des Projektes „Perspektive 50plus“ der Arbeitsförderung Schwalm-Eder, dies stellte Geschäftsführer Hans-Gerhard Gatzweiler nach Auswertung des Jahresergebnisses 2009 fest. Die Arbeitsförderung wurde Anfang 2009 als neues Mitglied in den Beschäftigungspakt Nordhessen aufgenommen und hat seitdem durch intensivere Betreuung und verschiedene Projekte die Beschäftigungschancen für über 50-jährige Langzeitarbeitslosen verbessert. Ein Team von elf Mitarbeitern kümmert sich um rund 1300 ältere Arbeitslose und klärt in Beratungsgesprächen Wünsche, Erwartungen und Vermittlungsschwierigkeiten ab. Durch gezielte Unterstützungsmaßnahmen von der Qualifizierung bis zur Schuldnerberatung werden mögliche Hemmnisse beseitigt, um die Vermittlungsfähigkeit für den Arbeitsmarkt herzustellen. Oftmals müssen nach teilweise mehrjähriger Arbeitslosigkeit zunächst auch Enttäuschungen aufgearbeitet werden.
„Mit 54 Jahren habe ich doch keine Chance mehr“ ist eine oft geäußerte Meinung der Betroffenen. 273 Personen nahmen im letzten Jahr eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf und zwölf machten sich selbständig. 93 Arbeitslose erreichten eine dauerhafte Einstellung, nur bei rund einem Drittel erhielt der Arbeitgeber einen Zuschuss für die Beschäftigung. „Für 180 Betroffene wurde zunächst nur eine befristete Beschäftigung gefunden, doch auch dies ist für diese Altersgruppe ein super Ergebnis“, betonte Bereichsleiterin Monika Obijou.
Im Herbst 2008, noch zu Beginn der Wirtschaftskrise, hatte die Arbeitsförderung gegenüber dem Arbeitsministerium 150 Arbeitsaufnahmen versprochen. „Dass in der schwierigen Arbeitsmarktlage fast doppelt so viele einen neuen Arbeitsplatz fanden, ist ein herausragendes Ergebnis“, betonte Landrat Frank-Martin Neupärtl als Vorsitzender der Trägerversammlung.
Neben der intensiveren Betreuung wurde das Job-Mobil aus der Taufe gehoben und bringt seit dem regelmäßig rund 90 Stellenangebote in die Ortschaften des Schwalm-Eder-Kreises. Um die 300 Besucher nutzen monatlich dieses ungewöhnliche Angebot der Behörde.
Auch die Nachfrage nach Energieberatung steigt. Hier wurde im Rahmen eines weiteren Projektes ein Unterstützungs- und Beratungsangebot für einkommensschwache Haushalte im Herbst 2009 neu aufgebaut.
Der im Mai eingerichtete Job-Club wird rege besucht, dort erhalten die Teilnehmer vielfältige Informationen, vom Bewerbungstraining bis zur Ernährungsberatung. „Gesundheit und Fitness“ und der „Aufbau von haushaltsnahen Dienstleistungen“ im Rahmen von Demographieprojekten sind Stichworte für die Arbeit des Jahres 2010. (red)