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Leserbrief: GeisterTram zockt Jugendliche und Fahrgäste ab

Unter den Fahrgästen der RegioTram häufen sich zunehmend kritische Stimmen gegenüber Preispolitik und Support. Die Tram wurde 2006 ins Leben gerufen, um Personen problemlos direkt bis in die Kasseler Innenstadt zu befördern. Jedoch steigen die Preise schleichend in die Höhe. Momentan zahlt man für ein Ticket nach Kassel von Melsungen als Erwachsener ab 16 Jahren einen Preis von 6,20 Euro für eine Hinfahrt. Außer zu den Hauptverkehrszeiten wird die Tram nur in geringem Maße genutzt… Wird ein attraktives Konzept im öffentlichen Verkehr durch eine fragwürdige Preispolitik in Zukunft in Frage gestellt werden müssen?

Andere Tickets sind kaum erschwinglicher am Automaten zu erhalten, welcher sich in jeder Tram befindet. Die Automaten stellen dabei ein weiteres Problem für die Fahrgäste dar. Ältere Menschen haben durchaus Schwierigkeiten mit einem Touchscreen umzugehen und andere Fahrgäste erhalten statt ihrem rechtmäßigen Wechselgeld nur einen rechtlich fragwürdigen Gutschein. Kontrolleure zeigen sich in solchen Fällen selten hilfsbereit und kompetent und fordern den Fahrgast auf, er solle sehn, wo er Kleingeld herbekommt.

Jugendliche hingegen wurden teilweise sogar schon mit Bußgeldern abgezockt, nur weil sie beim Einsteigen einmal durch die Tram zum Automaten laufen mussten, an welchem ausschließlich Fahrkarten zu kaufen sind. Ein entgegenkommender Schaffner beschuldigte den jungen Mann sofort des Schwarzfahrens, obwohl dieser auf dem Weg zum Automaten war. Eine Erklärung des jungen Mannes interessierte den Schaffner kaum, stattdessen holte er einen Zivilpolizisten zur Hilfe. Ein Bußgeld ohne jeden Grund in Höhe von 40 Euro wurde unwiderruflich einkassiert. Das ist das totale Abzocke und ein Verstoß gegen die Menschenwürde.

Es ist fragwürdig, in welche Richtung sich unsere „Tram“ in Zukunft bewegen wird… Solche Umstände sind jedenfalls nicht kundenfreundlich und zudem sehr traurig.

Tobias Jäger
Mitglied im FDP-Stadtverband Melsungen