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Mit Pauken und Trompeten

Rathaus hielt dem Narrensturm nicht Stand

Borken. Die Großbaustelle Borkener Rathaus nahm am Rosenmontag den Kampf gegen die Narrenschar des BCC mutig auf. Die Rathausstürmung sollte mittels eilig errichtetem Bauzaun und hungrigem Löwen auf der Stadtfahne abgewehrt werden. Schneeschieber, Besen und ein unbändiger Nichtgewinnerwille, stellten sich als ungeeignete Abwehrmittel heraus. Gegen Attacke, Konfettikanone, Borken-Helau und närrischer Blasmusik hatten die Rathausverteidiger keine Chance. Im Nu füllte die Narrenschar das Foyer und bunte Kostüme und Narrenkappen bestimmten das Bild. Mit fröhlichem Übermut und einem Schuss Stolz verkündete Sitzungspräsident Egon Schmidt unter einem dreifach donnernden „Borken-Helau“ die gelungene Rathausstürmung. Ein Tusch begleitete das Hissen der BCC-Fahne vor der Rathausbastion. „Narrenfröhlichkeit soll herrschen in diesen Gemäuern bis zum Aschermittwoch“, so Egon Schmidt.

Feiertag der Narren

Dem Narrensturm am Rosenmontag war kein Kraut gewachsen. Die Verteidiger des Rathauses mussten kapitulieren. Rammbock gegen Schneeschieber, Konfettikanone gegen Bauzaun. Da gab’s nichts zu gewinnen. Bürgermeister Bernd Heßler bezeichnete den Rosenmontag als den Feiertag der Narren in der fünften Jahreszeit. Allerdings prophezeite er eine stärkere Gegenwehr im kommenden Jahr, wenn der neue Eingang fertig gestellt sei. „Dann schaffen es auch BCC-Akteure mit Rollator ins Rathaus.“ Er forderte vom Prinzenpaar eine Gehaltserhöhung für die Mitarbeiter der Verwaltung, da sie sonst Tag für Tag streiken und für die Karnevalisten des BCC Hartz V einführen würden. Für die unter Strom stehende Dose gab’s ein „uiuiuiuiuiuiui – auha auhau au“ durch die in Clownkostümen spielenden Borkener Bläser. Einen Schuss närrischer Häme hatte Bürgermeister Bernd Heßler für das Prinzenpaar, für den Vereinspräsidenten Ulli Scholl und für die Borkener Bläser parat. Dabei brachte er sogar Sitzungspräsident Egon Schmidt aus dem Konzept, der plötzlich beim Borken-Helau einen Aussetzer hatte.

Borkener Hoppediz

Eine der ersten Schunkelrunden war Büroleiter Jürgen Meyer gewidmet, der an diesem Rosenmontag seinen 45. Geburtstag feiern konnte. Und das hatte Folgen. Vom BCC gab’s eine Narrenkappe aus Papier, denn für eine richtige, so Egon Schmidt, müsse er sich noch bewähren. Bürgermeister Bernd Heßler ernannte ihn per Urkunde und Theaterhandpuppe zum Borkener Hoppediz. Der Hoppediz sei ein Symbol der Redefreiheit. Er müsse vor allem der Obrigkeit den Spiegel vorhalten und sei der Idee des freien Denkens verpflichtet.

Mit einem zünftigen Tusch, dazu ein Glas Sekt, gab Bürgermeister Bernd Heßler nicht ganz unfreiwillig die Stadtschlüssel an das Prinzenpaar des BCC ab. Entmachtet, Bürgermeister außer Dienst bis Aschermittwoch! Und trotzdem gab es noch ein Geschenk für ihn. In Anspielung auf das Bühnenbild der Kampagne und den Glockenschlag des historischen Rathauses erhielt er ein Klangspiel in Miniatur.

Zur Rathausstürmung am Rosenmontag hatte der BCC ein buntes, närrisches Programm mitgebracht. Die Tanzmariechen Jana Gombert und Paulina Rose, den Wikinger-Schautanz der Littles, Marschtänze der Stadt- und Prinzengarde, die Fastnachtsgesetze der Session 2009/2010, Bernhard Stirn als Chirurg in der Bütt, den Ohrwürmer-Schautanz der Sternchengarde und natürlich die Borkener Bärensänger mit ihren bissig gewürzten Liedstrophen. (red)