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Hohmann und Stang überzeugten mit starken Zeiten

Hannover/Melsungen. Gleich fünfmal unterboten die Melsunger Nachwuchsathleten beim zweiten leistungsbezogenen Sichtungswettbewerb des Niedersächsischen Leichtathletik-Verbandes im Bundesleistungszentrum in Hannover die Normen für die Landes-Hallenmeisterschaften Schülerinnen und Schüler, die in drei Wochen in Hanau ausgetragen werden. Obwohl Robin Hohmann nach diesem Meeting urteilte, dass die Hallensaison mit diesem Wettkampf für ihn erst richtig angefangen hat, schienen die Melsunger Jungen und Mädchen die Katze noch nicht ganz aus dem Sack gelassen zu haben.  Denn trotz der guten Leistungen ließen einige von ihnen die Überzeugung aufkommen, dass zahlreiche Reserven in Hannover noch ungenutzt blieben. Dennoch sah man bei diesem stimmungsvollen Meeting in Hannover Leistungen, die auch  von der Qualität her beeindruckten.

Das Hallenmeeting begann mit dem 60m-Hürdenlauf, und die beiden Melsunger Vertreter hatten allen Grund zum Jubeln. Sowohl Tobias Stang (9,93 Sekunden) als auch Sebastian Ludwig (9,98 Sekunden) unterboten die vom Landesverband festgesetzte Norm von 10,00 Sekunden. Auch im Weitsprung glänzten die Melsunger Weitenjäger mit guten Leistungen, obwohl alle vier Schüler große Schwierigkeiten beim Absprung hatten. Bei den meisten Sprüngen wurde vor dem 20 cm breiten Sprungbalken abgesprungen, so dass man fast bei jedem Sprung 20 bis 30 Zentimeter verschenkte.  Für eine Überraschung sorgte dabei Robin Hohmann, der sich als Zweiter in der Gesamtwertung auf 5,36 Meter steigerte und dabei den Hallen-Kreismeister Tobias Stang (5,29 m) auf Rang vier verdrängen konnte. Mit drei weiteren Sprüngen über 5,30 Meter meldete der vielseitige Robin Ambitionen auf größere Weiten an. Zu gefallen wussten auch Henri Alter, der mit 5,03 Meter nur um fünf Zentimeter das Finale verfehlte und Sebastian Ludwig mit 4,85 Meter.

Gaben die Sprungergebnisse durch die Bank Anlass zur Zufriedenheit, so verursachten die Sprintergebnisse über 60 Meter mit Ausnahme der Zeit von Robin Hohmann eher Sorgenfalten als Begeisterung. Tobias Stang (8,26 Sek.), Henri Alter (8,60 Sek.) und Sebastian Ludwig (8,91 Sek.) blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Robin Hohmann überzeugte im zweiten Zeitvorlauf mit der neuen persönlichen Bestzeit von 7,96 Sekunden und erfüllte auch im Sprint die Qualifikationsnorm, obwohl er fünf Meter vor dem Ziel einen Gang zurückschaltete. Eine zweite Kostprobe seiner verbesserten Schnelligkeit bot das Melsunger Mittelstrecken-Ass eine halbe Stunde später im 300m-Zeitendlauf. Im Vorjahr legte er die 300 Meter beim Leistungstest an gleicher Stätte in 42,56 Sekunden zurück.  In diesem Jahr gab er eine überzeugende Vorstellung und steigerte sich in einem rasanten Lauf auf 40,26 Sekunden.

Mit dieser schnellen Zeit musste er nur den Göttinger Simon Scupin (40,20 Sek.) den Vortritt lassen und verwies in dieser spannenden Entscheidung Nikolai Juretzko aus Nienburg mit 40,31 Sekunden auf Rang drei. Damit hatte Robin Hohmann innerhalb einer halben Stunde zwei Qualifikationsnormen für die Landeshallenmeisterschaften erreicht. „Ich glaube, dass ich schon bald eine Zeit um 39 Sekunden laufen kann“, sagte der Obermelsunger unmittelbar nach dem Zieleinlauf und verzichtete auf das abschließende 1000m-Finale, weil er gerade erste eine Grippe überstanden hatte. In der Zwischenzeit hatten Henri Alter (1,50 m) und Sebastian Ludwig (1,45 m) ihren Hochsprung beendet, aber beide schienen nicht zufrieden zu sein.

Als letzter Wettbewerb stand für die Schüler der 1000m-Lauf auf dem Programm. Mit Lucas Grunz aus Kirchdorf, der im Vorjahr die 2000m in 6:41,9 Minuten zurückgelegt hatte, war für Tobias Stang schon bald ein Konkurrent gefunden. Aber schon nach der ersten Runde, die Tobias in 32 Sekunden zurückgelegt hatte, ließ er mit einem imponierenden Alleingang die Gegnerschaft schlecht aussehen.

Geplant war für die ersten 400 Meter eine Zeit von 72 Sekunden, aber bei der 400m-Zwischenzeit war er bereits sechs Sekunden schneller. Durch seine schnellen Runden löste der Vierzehnjährige immer wieder Begeisterungsstürme auf den Rängen aus. Die 600 Meter passierte er in 1:41 Minuten und lag damit sieben Sekunden unter der angestrebten Endzeit von 3:00 Minuten.  Lucas Grunz spielte bereits nach der ersten Runde keine Rolle mehr. Nie gefordert, siegte Tobias Stang in  2:55,93 Minuten. Fast zehn Sekunden hinter ihm erreichte Lucas Grunz nach 3:05,23 Minuten die Ziellinie.  Diese 2:55,95 Minuten waren mehr eine harte Trainingseinheit im Hinblick auf die Landesmeisterschaften in drei Wochen. Dort wird Tobias Stang wieder über die fünf Hallenrunden an den Start gehen, und versuchen, eine Zeit um 2:50 Minuten zu laufen.

Bei den Schülerinnen konnten sich gesundheitsbedingt weder Karolin Siebert noch Stefanie Klein richtig in Szene setzen. Dennoch  blieben beide im Sprint über 60 Meter mit 8,96 bzw. mit  8,99 Sekunden unter der Neun-Sekunden-Barriere.  Anschließend gingen sie beim Weitsprung an den Start. Ähnlich wie bei den Schülern haderten sie mit dem Anlauf.  Während Stefanie mit 4,49 Meter fast an ihre persönliche Bestleistung herankam, blieb Karolin Siebert mit 4,02 Meter weit unter Wert.

Zum Abschluss unterzogen sich beide Läuferinnen einen Ausdauertest über die vier Hallenrunden. Obwohl mit  Caroline Neckel aus Lüneburg eine weitere starke Läuferin in diesem Feld vertreten war, immerhin hatte sie im Vorjahr 2:28,41 Minuten über 800 Meter erzielt, wurde Karolin Siebert ihrer Favoritenrolle gerecht und siegte nach einer 400m-Zwischenzeit von 71 Sekunden mit 2:32,00 Minuten. Hinter ihr erreichte Ines Triphaus aus Ankum in 2:33,71 Minuten Rang zwei.  Auf den dritten Platz kam nach 2:34,78 Minuten Caroline Neckel ins Ziel.

In der Altersklasse der W15  sicherte sich Stefanie Klein nach zwei glänzenden Runden und einer 400m-Zwischenzeit von 75 Sekunden am Ende den zweiten Platz über 800 Meter.  „Mit meinem Auftritt hier in Hannover bin ich ganz zufrieden“, sagte Stefanie, die vor allem auf der letzten Runde ihre noch nicht ganz abgeklungene Erkältung merkte. Auch Alwin J. Wagner wertete ihre Zeit von 2:36.18 Minuten als Schritt nach vorn, nachdem sie in den letzten Monaten auf der Mittelstrecke kaum in Erscheinung getreten war. (ajw)