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MT dominiert gegen Aufsteiger Hannover-Burgdorf

Kassel/Melsungen. Mit 35:33 (17:13) behielt die MT Melsungen am 22. Spieltag in der TOYOTA Handball-Bundesliga die Oberhand gegen Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf. Nach eine Acht-Tore-Führung in der 45. Spielminute mussten die 1.815 Zuschauer in der Kasseler Rothenbach-Halle in der Schlussphase allerdings noch mal um den Heimsieg bangen. Schon die Anfangsminuten verrieten, dass es Nenad Vuckovic und seinen Nebenleuten ernst war mit der Ankündigung, diese wichtigen zwei Zähler in der Rothenbach-Halle zu behalten. Mit gleich zwei etatmäßigen Spielmachern, Nenad Vuckovic rückte für Franck Junillon auf die halblinke Position neben Vladica Stojanovic, wirbelten die Melsunger ihren Gegner gehörig durcheinander. Und was ganz wichtig war: Kampf und Einstellung stimmten von der ersten Sekunde an. Ob das Alexandros Vasilakis war, der mit einem beherzten Antritt in die Deckung hinein den ersten Siebenmeter zur Führung durch Nenad Vuckovic holte, oder Thomas Klitgaard mit seiner Krabbeleinlage, um einen abgeblockten Ball bäuchlings auf dem Parkett liegend vor zwei Burgdorfern zu sichern und den Spielzug zum 3:1, wiederum durch Vuckovic, einzuleiten.

Es war ein schnelles, sehr intensives Spiel. Das souveräne Schiedrichtergespann Schulz/Tönnies tat gut daran, sofort alle Nickeligkeiten im Keim zu ersticken. Auch wenn das anfangs klar gegen die Melsunger sprach. Thomas Klitgaard war das erste Opfer. Noch bevor überhaupt eine gelbe Karte verteilt war, saß der Däne nach zehn Minuten bereits zum zweiten Mal eine Strafzeit ab. Was jedoch den Spielfluss der Hausherren nicht einmal groß störte. Savas Karipidis konnte in Unterzahl sogar das zwischenzeitliche 7:3 erzielen. Und hinten sorgte ein aufmerksamer Abwehrblock dafür, dass die Gäste auch mit einem Mann mehr auf dem Feld kaum Kapital aus ihrer Überzahl schlagen konnten. Auch wenn die manchmal kleinlich anmutende Spielleitung durchaus angemessen war, ließ sie den Spielfluss der MT in der Folge aber doch ein ums andere Mal ins Stocken geraten. Nutznießer waren kurzfristig die Gäste, die sich besser auf die Linie der Unparteiischen einstellten und Tor um Tor aufholten. Bis zum 11:7 hielt der Vorsprung, dann brachten Lars Friedrich, Hannes Jon Jonsson und Robertas Pauzoulis per schnellen Gegenstoß den TSV mit drei Treffern in Folge wieder heran.

Einzig die auf beiden Seiten dürftigen Torhüterleistungen störten den guten Gesamteindruck der Partie bis zu diesem Zeitpunkt. Es waren 25 Minuten gespielt, und sowohl Mario Kelentric als auch sein Gegenüber Jendrik Meyer hatten jeweils nur zwei gehaltene Bälle auf dem Konto. Während Hannovers Trainer Frank Carstens sich darauf beschränkte, seine zweiten Mann Nenad Puljezevic nur bei zwei Siebenmetern von Nenad Vuckovic (erfolglos) aufs Feld zu beordern, machte das Melsunger Gespann Nägel mit Köpfen. Mario Kelentric und Robert Lechte verständigten sich kurz auf einen Rollentausch, und der Schwede übernahm dauerhaft den Platz des diesmal glücklosen Kroaten. Ein Wechsel mit Signalwirkung, denn schon den ersten schweren Ball, von Andrius Stelmokas aus kurzer Distanz abgefeuert, parierte Lechte spektakulär. Der Ruck in der Mannschaft war spürbar. In den verbleibenden fünf Minuten vor der Pause bauten die Bartenwetzer ihren Vorsprung von 12:11 zum Zeitpunkt des Wechsels durch Grigorios Sanikis sowie je zwei Treffer von Nenad Vuckovic und Thomas Klitgaard wieder auf vier Tore aus.

Nach Wiederanpfiff ging es zunächst in diesem Stile weiter. Savas Karipidis und erneut zweimal Nenad Vuckovic schraubten das Ergebnis bei einem Gegentreffer von Piotr Przybecki auf 20:14 hoch. Der anschließende Doppelschlag von Robertas Pauzoulis und Lars Friedrich war nur ein kurzes Störfeuer, bevor Alexandros Vasilakis, der für Ivan Brovka ins Spiel gekommene Daniel Tellander und einmal mehr Vuckovic sogar auf 23:16 erhöhten. Den Unterschied machte jetzt wirklich der Torhüter. Denn während Robert Lechte, mit dem Anlauf von fünf Minuten vor dem Wechsel, prima ins Spiel fand und einen Ball nach dem anderen hielt, kam der zur Halbzeit eingewechselte Nenad Puljezevic auf der Gegenseite nie auch nur annähernd auf Betriebstemperatur. Mit der Folge, dass Hannovers Coach Frank Carstens seine Auszeit in der 41. Minute zum Rückwechsel nutzte.

Immerhin lief das Spiel des TSV nach der einminütigen Unterbrechung wieder etwas runder. Auch schien es, als hätten die MT-Cracks realisiert, dass sie für einen komfortablen Vorsprung gesorgt hatten und es nun etwas ruhiger angehen könnten. Insofern ein Break zur rechten Zeit für die Gäste, die zuvor unterzugehen drohten. So aber lief die Partie wesentlich ausgeglichener weiter als zuvor. Auch weil die MT im sicheren Gefühl des Sieges ein wenig für die Galerie spielte. Was nach der Pleite gegen Großwallstadt für die Zuschauer sicherlich auch gut war. Denn die standen Kopf, als Daniel Tellander den schon abgesprungenen Savas Karipidis über die ganze Breite des Spielfeldes mustergültig bediente, und der das Leder im Tiefflug ins Tor beförderte. Mit dem anschließenden Tor von Grigorios Sanikis zum 26:18 war der höchste Vorsprung des Spiels dann auch erreicht, und Melsungen steckte sichtbar einen Gang zurück.

Dass hohe Führungen im Handball mitunter trügerisch sein können erwies sich in der Schlussviertelstunde. Denn bei den Gästen trat plötzlich ein Mann auf den Plan, der zuvor zwar durchaus gefällig, aber keinesfalls überragend gespielt hatte. Das änderte sich aber schlagartig, als Piotr Przybecki mit zwei mächtigen Krachern in Folge auf 23:28 verkürzte. Der Pole verzichtete in der Folge fast komplett auf Anspiele zu seinem Außen Lars Lehnhoff, der zuvor ein halbes Dutzend Mal entweder am überragenden Robert Lechte oder seinen Nerven gescheitert war. Przybecki nahm sich die Würfe selbst und traf auch. Sein nächster Doppelschlag erfolgte zum 31:26, und der 27. Treffer Burgdorfs, natürlich wieder durch den 129-fachen Internationalen, war das endgültige Signal, dass vielleicht doch noch etwas gehen könnte. Denn auf Melsunger Seite lief längst nicht mehr alles so rund wie zuvor.

Was auch einer taktischen Umstellung von Frank Carstens geschuldet war. Der ließ nämlich plötzlich nur noch offensiv decken, zum Teil mit zwei oder sogar drei Spielern vorgezogen gegen den Melsunger Rückraum. Eine Variante, die bisher nicht auf dem Trainingsplan der MT stand, wie Trainer Ryan Zinglersen nach dem Spiel zugab. Und so herrschte erst einmal Verwirrung in den Reihen der Rot-Weißen, die zweimal Andrius Stelmokas und Hannes Jon Jonsson eiskalt nutzten. Es stand knapp drei Minuten vor dem Ende plötzlich nur noch 32:30, und Melsungen schwamm. Zwar hatte inzwischen Alexandros Vasilakis seinen Gegenspieler Przybecki im Griff, dafür übernahm Torge Johannsen bei den Gästen die Verantwortung. In einem sehenswerten offenen Schlagabtausch mit nicht weniger als sechs Toren in zweieinhalb Minuten traf der ehemalige Flensburger dreimal. Reichen sollte das trotzdem nicht mehr, denn zweimal Daniel Tellander und einmal Savas Karipidis hielten dagegen und brachten den hoch verdienten, wenn auch am Ende unnötig knappen Sieg der Nordhessen sicher über die Zeit.

Stimmen zum Spiel

Frank Carstens: Wir hatten uns sehr viel vorgenommen und kamen mit viel Rückenwind hier an. Doch wie so oft hat uns der Gegner dann den Wind ganz schnell aus den Segeln genommen. Wir waren nicht in der Lage, hinten unsere Kompaktheit zu halten. Wir wollen sonst immer unsere Gegner ins Positionsspiel zwingen, weil wir da in der Abwehr unsere Stärken haben. Das haben wir zwar wieder oft geschafft, aber unsere Qualität hat heute nicht gereicht. Die MT hat überragend angegriffen mit einer Effektivität, die beeindruckend war, und das hat uns letztlich das Genick gebrochen.
Ryan Zinglersen:
Wir sind sehr froh über unsere zwei Punkte. Wir haben uns ordentlich auf dieses Spiel heute vorbereitet und gut angefangen, was sehr wichtig war für uns. In der ersten Halbzeit haben wir geduldig Druck über die richtigen Leute auf den Gegner gegeben. In der Abwehr hatten wir, auch bedingt durch den Ausfall von Franck Junillon, einige Probleme. Ich musste viel wechseln, weil vor allem unser Innenblock nicht so gespielt hat wie ich mir das gewünscht hätte. In der zweiten Hälfte haben wir um einen höheren Vorsprung gekämpft. Da hat auch unser Gegenstoßspiel gestimmt, was jedoch nur geht, wenn ein guter Torwart zwischen den Pfosten steht wie heute Robert Lechte, der ein tolles Spiel geliefert hat.

Statistik

MT Melsungen: Kelentric (2 P.), Lechte (13 P.); Brovka 1,  Schöngarth (n.e.), Klitgaard 6, Tellander 5, Tzimourtos 1, Vasilakis 2, Stojanovic, Treutler (n.e.), Danner 1, Sanikis 3, Karipidis 5, Vuckovic 11/6.
TSV Hannover-Burgdorf: Meyer (5 P.), Puljezevic (0 P.); Johannsen 4, Przybecki 9, Jonsson 2, Habbe, Pauzoulis 2, Jurdz, Stelmokas 6, Lehnhoff 3/1, Rydergard, Brack, Bedzikowski 1, Bergmann, Friedrich 6/2.

Schiedsrichter: Robert Schulze (Magdeburg) / Tobias Tönnies (Dodendorf)

Zeitstrafen: 6 – 10 (Klitgaard 07:41 10:14, Vuckovic 35:55 – Bedzikowski 11:32 28:14, Pauzoulis 16:41, Johannsen 26:41, Przybecki 34:34)

Strafwürfe: 6/6 – 4/3 (Hannovers Lehnhoff wirft an die Latte; 27. Min.)

Zuschauer: 1.815 in der Rothenbach-Halle, Kassel

Spielfilm: 2:1 (3.), 4:2 (6.), 7:4 (9.), 7:5 (12.), 8:6 (15.), 10:7 (18.), 11:9 (21.), 13:11 (24.), 14:13 (27.), 17:13 (HZ), 18:13 (33.), 20:14 (36.), 20:16 (39.), 23:17 (42.), 26:19 (45.), 28:21 (48.), 30:24 (51.), 31:26 (54.), 32:30 (57.), 35:33 (EN)



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