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Karolin Siebert verteidigt Titel über 800 Meter

Robin Hohmann verbessert den 1000m-Rekord um über zwei Sekunden

Hanau/Melsungen. Am ersten Tag der hessischen Schüler-Hallenmeisterschaften in Hanau überzeugten die Melsunger Mittelstrecken-Asse mit je einer Gold-, Silber- und Bronzemedaille.  Überragende Athletin war dabei Karolin Siebert, die  als einzige Athletin ihren Vorjahrestitel verteidigen konnte und mit 2:24,08 Minuten sogar noch zwei Sekunden unter ihrer alten Meisterschaftsbestleistung blieb.

Zuverlässig wie immer waren auch die beiden Melsunger Mehrkämpfer Robin Hohmann und Tobias Stang, die auf der 1000m-Strecke der M15 Silber und Bronze gewinnen konnten. Beide gaben mit ihren Bestzeiten so etwas wie ein Signal für die nächsten Wochen, wo sie sich in die Straßenlaufkonkurrenz einschalten werden, bevor es dann mit den Sprungwettbewerben auf Höhe und Weitenjagd gehen wird. Sebastian Ludwig, der auf den 60m-Hürdenlauf verzichtete, entschädigte sich mit einer Steigerung im Stabhochsprung auf 2,60 Meter und belegte damit einen unerwarteten fünften Platz. Und auch Stefanie Klein beeindruckte mit einer kämpferischen Leistung im 800m-Lauf der Schülerinnen und verfehlte die Bronzemedaille um weniger als sieben Zehntelsekunden.

Vor einem Jahr bei den Landes-Hallenmeisterschaften in Frankfurt siegte im 800 Meter-Lauf der W14 die damals noch zwölfjährige Karolin Siebert zur Überraschung aller mit 2:26,74 Minuten. In diesem Jahr ging sie als klare Favoritin an den Start und war im Finale der zehn besten hessischen Mittelstrecken-Läuferinnen in der Altersklasse der W14 eine Klasse für sich. Die Art und Weise, wie sie die Zeit von 2:24,08 Minuten erreichte, setzt erstaunliche Maßstäbe. Nach 33 Sekunden hatte sie die ersten 200 Meter zurückgelegt und passierte nach 68 Sekunden die 400 Metermarke. Für die anderen Schülerinnen war diese Zwischenzeit um sechs bis sieben Sekunden zu hoch angesetzt. Nur Madita Alter aus Kassel und Alisia Merte aus Kirchhain konnten das hohe Tempo der  ersten beiden Runden annähernd mithalten. Doch bereits in der dritten Runde erlahmten auch ihre Kräfte. Während die Schülerin aus Kirchhain erschöpft aufgeben musste, lag M. Alter nach 500 Meter bereits über drei Sekunden zurück.  Karolin drehte in der dritten Runde erst richtig auf und lief die Konkurrenz in Grund und Boden. Die 600 Meter legte sie in 1:45 Minuten zurück. Damit hatte sie zu diesem Zeitpunkt über sechs Sekunden Vorsprung vor ihren Verfolgerinnen. 100 Meter vor dem Ziel, als sie realisiert hatte, dass weit und breit niemand hinter ihr war, nahm sie das Tempo heraus, um ihre Kräfte für den zweiten Meisterschaftstag zu schonen, wo sie im 2000m-Lauf an den Start gehen wird.  Dennoch sorgte die alte und auch neue hessische Schüler-Hallenmeisterin mit ihren 2:24,08 Minuten für eine der besten Leistungen am ersten Tag dieser Titelkämpfe. Wie hoch diese Leistung einzuschätzen ist, mag man daran erkennen, dass die noch Dreizehnjährige fast zwei Sekunden schneller war als die Siegerin in der Altersklasse der W15. Genau vier Sekunden nach Karolin Siebert überquerte Madita Alter (LAV Kassel) als Zweite die Ziellinie. Für eine große Überraschung sorgte Marie Wagner vom TSV Jahn Gensungen, die mit 2:30,04 Sekunden persönliche Bestzeit lief und für diese Leistung mit dem dritten Rang ausgezeichnet wurde.

Zwanzig Minuten vorher erlebten die Zuschauer einen 1000m-Lauf der Schüler von absoluter Spitzenklasse. Anusan Rajeenten von der SSC Hanau-Rodenbach legte gleich vom Start weg ein höllisches Tempo vor und sofort riss das Feld auseinander. Bis auf Robin Hohmann konnte niemand dieses Tempo aufnehmen und jeder der übrigen sieben Endlaufteilnehmer, der dieses Tempo mitgegangen wäre, hätte spätestens nach drei Runden seinen Tribut zollen müssen. Robin Hohmann lief zwei Schritte hinter dem Schüler aus Sri Lanka und legte die ersten 200 Meter in 31,7 Sekunden zurück.  Auf Rang fünf folgte Tobias Stang, der nach dem ersten Fünftel der Strecke mit 32,8 Sekunden gestoppt wurde. Als die Läufer zum zweiten Mal am Ziel vorbei kamen, wurden für den Lokalmatador 64, für Robin 65 und für Tobias 67 Sekunden notiert. Der Baunataler Maximilian Noe, dem jegliches Tempogefühl fehlt, musste spätestens nach drei Runden einsehen, dass er keine Chance im Kampf um die Medaillen hatte. Er wurde nach 600 Meter vom dritten Platz (1:40 Min.) hinter Rajeentan (1:36 Min.)  und Robin Hohmann (1:38 Min.) noch hinter Tobias Stang (1:42 Min.) und Johannes Schermuly (1:44 Min.) durchgereicht.  Als die elektronische Uhr die 800m-Zwischenzeit von 2:08 Minuten für Rajeentan anzeigte, wussten die Experten, dass dieser Lauf eine Siegerzeit unter 2:45 Minuten haben würde. Auch Robin Hohmann deutete mit 2:11 Minuten an, dass er ebenfalls unter 2:45 Minuten bleiben könnten.  Dafür hätte er die letzte Runde unter 34  Sekunden laufen müssen. Für Tobias Stang, der sich in der Zwischenzeit auf Platz drei vorgeschoben hatte, wurden als Zwischenzeit 2:16,5 Minuten notiert.

Es sprach für die läuferischen Qualitäten des Hanauers, der sich auf der letzten Runde mit einem sehenswerten Endspurt klar von Robin Hohmann absetzen konnte und als neuer hessischer Schüler-Hallenmeister in 2:40,03 Minuten die Ziellinie überlief. Nur fünf Schüler waren im Vorjahr in der Freiluftsaison besser als der Hanauer, der sich ideal in der Hanauer-Leichtathletik-Halle auf diese Titelkämpfe vorbereiten konnten.  Deshalb verdienen die Leistungen von Robin Hohmann, der nach 2:46,71 Minuten als Zweiter das Ziel erreichte und von Tobias Stang, der mit 2:52,27 Minuten die Bronzemedaille gewann ein besonderes Lob. Ihre Leistungen können nicht hoch genug eingeschätzt werden, da sie wegen der winterlichen Witterung weder im Waldstadion noch auf der Straße trainieren konnten. Dennoch konnte Robin Hohmann sein Ziel realisieren und den sieben Jahre alten Kreis-Hallenrekord im 1000m-Lauf der M15, den bisher Christian Theumer (LG Remsfeld) mit 2:48,6 Minuten hielt, um über zwei Sekunden verbessern.

Im 60m-Sprint der Schülerinnen fehlten der Spangenbergerin Judith Entzeroth nur vier Hundertstelsekunden, dann hätte sie das Erbe von Katharina Wagner, die im Vorjahr zweifache Landes-Hallenmei-sterin werden konnte, angetreten. Bereits im Vorlauf trumpfte J. Entzeroth mit der persönlichen Bestzeit von 8,03 Sekunden auf und lief auch im Zwischenlauf mit 8,04 Sekunden die schnellste Zeit. Damit stand sie als Favoritin im Finale. Aber nachdem auch Denise Wagemans aus Bad Sooden im Taunus mit 8,13 Sekunden zu gefallen wusste, spitzte sich der Endlauf wie erwartet auf den Zweikampf zwischen Wagemans und Entzeroth zu. Die Entscheidung fiel jedoch praktisch am Start, wo Wagemans sofort gut Tritt fand, während die direkt neben ihr laufende Entzeroth den richtigen Augenblick ein wenig verpasste und von da an Wagemans hinterher laufen musste. Das tat sie allerdings in überzeugender Manier und verkürzte den anfänglich klaren Vorsprung der Neuenhainerin noch merklich. Am Ende sicherte sich Denise Wagemans in 7,96 Sekunden den erhofften Sieg vor Judith Entzeroth, die immerhin noch auf 8,00 Sekunden kam. Der sprintstarken Spangenbergerin gehört die Zukunft, und sie wird in diesem Jahr schon 100m-Zeiten von 12,7 Sekunden und schneller laufen können.

Für eine weitere Überraschung sorgte Sebastian Ludwig im Stabhochsprung, der mit dieser Disziplin auf das „richtige Pferd“ setzte.  Sebastian hatte auch mit 9,98 Sekunden über 60m-Hürden die Norm in dieser Disziplin erreicht und entschied sich nach Rücksprache mit seinem Vater Ulf für den Stabhochsprung. Er stieg bei 2,30 Meter in den Wettbewerb ein und überquerte bis 2,60 Meter alle Höhen im ersten Durchgang.  Erst bei 2,70 Meter war er mit der Kraft am Ende und belegte noch vor Daniel Shuminov (Eintracht Frankfurt), der in diesem Jahr bereits 2,80 Meter gesprungen war, den fünften Rang.

Ebenfalls Fünfte wurde im 800m-Lauf der A-Schülerinnen in der Altersklasse der W15  Stefanie Klein.  Die Melsunger Mittelstreckenläuferin startete im schnelleren zweiten Lauf, nachdem im ersten Rennen Jessica Hesse (Bruchköbel) als Siegerin 2:29,81 Minuten vorgelegt hatte. In diesem Lauf überraschte Rabea Pöppe (Spangenberg) mit dem zweiten Platz und der Zeit von 2:31,11 Minuten.  Auf Rang sechs kam mit Charlotte Brixius (Treysa) eine weitere Läuferin aus dem Schwalm-Eder-Kreis. In der Gesamtwertung belegte sie mit 2:32,21 Minuten den zehnten Platz. Die schnelleren Läuferinnen im zweiten Lauf wussten also, dass sie eine Zeit unter 2:29,80 Minuten laufen mussten, um bei der Medaillenvergabe ein Wörtchen mitzureden. Leider signalisierte sowohl die mäßige 200m-  als auch 400m-Zwischenzeit von 38 bzw. 75 Sekunden einen ganz auf Taktik abgestellten 800m-Endlauf, der erst nach einer Tempoverschärfung in der letzten Runde dramatische Formen annahm, als Inas Schütze aus Wiesbaden mit einem mutigen Vorstoß davonstürmte und damit aber auch die eigentliche Favoritin Ronja Böhrer aus Hessisch Lichtenau alarmierte.  Leider konnte in diesem Augenblick Stefanie Klein nicht mehr gegenhalten und musste die beiden Schülerinnen laufen lassen.  Pech für sie, dass sie unmittelbar vor der Ziellinie auch noch von Carolin Nebe aus Darmstadt überholt wurde und mit einem Rückstand von nur 68 Hundertstelsekunden die Bronzemedaille verpasste.

Im 60m-Sprint der Schüler konnte Jan Ullrich im Lauf der M14 nicht überzeugen und verfehlte einen der drei angestrebten Zwischenläufe. So blieb er bereits im Vorlauf mit 8,22 Sekunden hängen und konnte aufgrund von Verletzungen und Trainingsausfällen seine gute Dezemberform nicht in die zu Ende gehende Hallensaison transportieren. (ajw)



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