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71 Unternehmen gingen 2009 zur Krisenberatung

IHK und KfW: „Augen zu und durch“ ist keine Strategie in der Krise

Nordhessen. Ob bei Eigenkapitalschwäche oder Liquiditätsengpass: Die Industrie- und Handelskammer Kassel (IHK) hat im vergangenen Jahr 71 Unternehmen im IHK-Bezirk durch die Krisenberatung am Runden Tisch mit der KfW-Mittelstandsbank betreut. „Im Vergleich zu den Vorjahren ist das ein gleichbleibender Wert“, wundert sich Dr. Roswitha Wöllenstein, Mitarbeiterin im Geschäftsbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung. „In Zeiten der Krise hätten sich eigentlich mehr Unternehmen melden müssen.“ Sie warnt: Nach dem Motto „Augen zu und durch“ werden viele ins Schlingern geratende kleine und mittlere Unternehmen die Auswirkungen der aktuellen Krise nicht bewältigen können.

Die Beratungsleistung wird durch die KfW gefördert. Außer den Fahrtkosten in Höhe der gesetzlichen Fahrtkostenpauschale für Dienstreisen und gegebenenfalls der Umsatzsteuer fallen für die Unternehmen keine Beratungskosten an. „Notwendig sind die vorbehaltlose Identifizierung der eigenen Stärken und Schwächen“, erläutert Dr. Wöllenstein mit Blick auf regionale Unternehmen. Darauf baue die Entwicklung zielgerichteter Maßnahmen auf, die den Weg in eine erfolgreiche Unternehmenszukunft weisen. Eine aussagekräftige und ehrliche Schwachstellenanalyse lässt sich am Besten mit externer Hilfe erstellen – zum Beispiel über das KfW-Beratungsangebot Runder Tisch. Die IHK Kassel ist seit 1998 Regionalpartner bei der Umsetzung des Beratungsförderungsprogramms.

Das Bundeswirtschaftsministerium hat vor Kurzem die Bedeutung dieser Form der Krisenberatung unterstrichen und im so genannten Sonderfonds Runder Tisch zusätzlich bis zu drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise zu helfen. Insgesamt stehen durch das Sonderprogramm nun bis zu 5,9 Millionen Euro zur Verfügung.

Bei einer Krisenberatung am Runden Tisch bekommen die Unternehmen einen externen Berater zur Seite gestellt, der ihnen hilft, die Ursachen der Unternehmenskrise zu identifizieren. Zum Inhalt gehören das Erstellen einer Schwachstellenanalyse und das Ableiten erster Maßnahmen für das Überwinden der wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die IHK Kassel führt als Ansprechpartner für Unternehmer vor Ort und KfW-Regionalpartner Vorgespräche, nimmt Anträge entgegen, prüft diese und hilft bei der Auswahl der Berater. „Je früher die Unternehmen zu uns gekommen sind, desto besser waren die Erfolgsaussichten“, sagt Dr. Wöllenstein. „Unternehmen sollten rechtzeitig Kontakt mit uns aufnehmen.“ (red)



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