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Überraschender Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen

Hessen. Nach dem erstaunlich kräftigen Anstieg der Gewerbesteuereinnahmen im vierten Quartal 2009 (plus 40,3 Prozent gegenüber Vorquartal) erlitten die hessischen Kommunen nun einen herben Rückschlag. Die vorläufigen Zahlen des Hessischen Statistischen Landesamtes weisen für das erste Quartal 2010 einen Rückgang um 216 Millionen auf 704 Millionen Euro aus, was einem Einbruch von fast einem Viertel entspricht. Nach der beispiellosen Talfahrt der Gewerbesteuer seit Herbst 2008 hat sich damit die Hoffnung auf einen deutlichen Aufschwung zunächst nicht erfüllt.

Wie die Statistiker mitteilen, wird die jüngste Entwicklung wesentlich durch die Gewerbesteuereinnahmen der kreisfreien Städte Frankfurt und Wiesbaden geprägt. Beide Städte verzeichneten im vierten Quartal 2009 einen außergewöhnlichen Anstieg, und beide Städte mussten nun einen ebenso deutlichen Rückgang verbuchen. In Frankfurt stiegen die Gewerbesteuereinnahmen im vierten Quartal 2009 um zirka 165 Millionen auf 382 Millionen Euro, und um etwa denselben Betrag sanken sie im ersten Quartal 2010 wieder. Wiesbaden konnte im gleichen Zeitraum einen Zugewinn von 52 Millionen auf fast 73 Millionen Euro erzielen, musste nun aber einen Rückgang um 31 Millionen Euro verkraften. Damit gehen mehr als 90 Prozent des neuerlichen Einbruchs auf das „Konto“ dieser beiden Städte.

Ansonsten verlief die Entwicklung stark heterogen. Darmstadt und Kassel konnten ihre Gewerbesteuereinnahmen nochmals deutlich steigern (plus 17,3 beziehungsweise plus 47,9 Prozent), Offenbach fiel erneut ebenso deutlich zurück (minus 58,2 Prozent). Uneinheitlich sah es auch bei den 421 kreisangehörigen Gemeinden aus. 208 Kommunen verbuchten einen Zuwachs der Gewerbesteuereinnahmen von zusammen 117 Millionen Euro gegenüber dem vierten Quartal 2009, während bei 213 Städten und Gemeinden ein Rückgang von zusammen etwa 151 Millionen Euro zu verzeichnen war. (red)