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Janina Rohde und Mädchenmannschaft Nordhessenmeister

Bad Sooden-Allendorf/Melsungen. Ein noch besseres Ergebnis als die Melsunger Jungen erzielten die MT-Schülerinnen bei den nordhessischen Meisterschaften in den Blockwettkämpfen in Bad Sooden-Allendorf.  Nach der Goldmedaille für Janina Rohde in der Einzelwertung und Rang eins in der Teamwertung  mit  Franziska Sommerlade, Stefanie Klein, Karolin Siebert, Katharina Wagner und Janina Rohde kamen zwei zweite Plätze von Katharina Wagner im Block „Wurf“ und Stefanie Klein im Block „Lauf“ hinzu. Karolin Siebert rundete mit ihrem dritten Rang die großartigen Platzierungen der Melsunger Schülerinnen und Schüler ab, die in Bad Sooden-Allendorf insgesamt  vier Gold-, drei Silber und zwei Bronzemedaillen gewinnen konnten. Damit demonstrierten die vielseitigen MT Schülerinnen und Schüler ihre Stärken auch in den Mehrkämpfen.

Alwin J. Wagner ließ im Blockmehrkampf „Wurf“ der W14  die B-Schülerin Janina Rohde starten, und die dreifache nordhessische Schülermeisterin des Jahres 2010 übertraf alle Erwartungen. Die Dreizehnjährige konnte ihre Trumpfkarten ausspielen und wusste auch in den anderen Schnellkraftübungen voll zu überzeugen. Der Wettkampf begann mit dem 80m-Hürdenlauf, den sie nach 15,23 Sekunden als Zweite hinter Nina Heinze (SSC Vellmar) beendete. In den nächsten beiden Wettbewerben – Diskuswerfen und Kugelstoßen – beherrschte sie die gesamte Konkurrenz so souverän wie keine andere und „marschierte durch“,  als sei dies die selbstverständlichste Sache der Welt.  Es war schon eindrucksvoll, wie sie ihren Block „Wurf“ Zug um Zug vollendete. Bereits mit ihrem ersten Versuch übertraf sie im Diskuswerfen die Qualifikationsleistung der W14 um genau einen Meter und qualifizierte sich wie auch im Kugelstoßen für die Landesmeisterschaften der A-Schülerinnen in Neu-Isenburg. Im dritten Durchgang legte sie noch einmal 53 Zentimeter nach und erhielt dafür 460 Punkte. Tatjana Sommer aus Gensungen kam ihr mit 20,44 Meter noch am nächsten.  Nach zwei Wettbewerben führte Janina mit 875 Punkten vor Tatjana Sommer, die 799 Zähler sammelte.  Auf Rang drei lag Nina Henze mit 760 Punkten.

Noch gravierender war der Unterschied im Kugelstoßen, wo das MT-Aushängeschild für ihre 10,63 Meter 497 Punkte erhielt und nach drei Wettbewerben mit 1372 Punkten fast 200 Zähler Vorsprung vor ihren Verfolgerinnen hatte. Die 10,63 Meter stieß Janina aus dem Trainingsprozess heraus und zeigte damit allen Anwesenden, dass sie Leistungen über 10 Meter inzwischen längst „im Griff“ hat.  Niemand von den anderen Schülerinnen war in der Lage, die 3kg-Kugel über die Neun-Meter-Marke zu stoßen. Nina Henze vom SSC Vellmar, die am Ende mit 2194 Punkten den zweiten Platz belegte, war mit 8,89 Meter auch die zweitbeste Kugelstoßerin. Sie hatte nach dem dritten Wettbewerb 1197 Punkte,  16 Zähler mehr als Tatjana Sommer, die im Kugelstoßen mit 7,84 Meter etwas unter Wert blieb.

Auch beim Weitsprung kam es in dieser Wettkampfgruppe nicht zu den ganz großen „Leistungsexplosionen“. Die meisten Schülerinnen waren durch die Windböen zu unsicher und hatten viel zu viele Fehlversuche.  Von einem angemessen guten Einstand lässt es sich leichter steigern als nach einem oder gar zwei Fehlversuchen.  Janina leistete sich einen „Drahtseil-Akt“,  denn sie lief bei ihrem ersten Versuch durch und sprang in ihrem zweiten Versuch vor dem Absprungbalken ab. Nina Henze legte bei einem Gegenwind von 0,9 m/sec 4,81 m vor und verkürzte ihren Rückstand um über 90 Punkte.  Auch Janina blies der Wind bei ihrem letzten Sprung ins Gesicht, aber sie landete bei 4,33 Meter und hatte vor dem abschließenden 100m-Lauf ein sicheres Polster von 131 Punkten.

Erwartungsgemäß lief N. Henze mit 13,98 Sekunden die schnellste Zeit, aber mit 14,50 Sekunden überraschte Janina auch in dieser Disziplin und war damit hinter Katharina Wagner die zweitschnellste Sprinterin im MT-Lager.  Mit ihren 2286 Punkten übertraf sie auf Anhieb die Norm von 2200 Punkten um 86 Zähler. Aber das sollte in diesem Jahr noch lange nicht das Ende für dieses Talent sein, die auch bei den Landes- Mehrkampfmeisterschaften des Hessischen Turnverbandes ein Wort bei der Medaillenvergabe mitreden möchte. Sie zeigte sich auf jeden Fall sehr zufrieden, denn vor allem die beiden Ergebnisse im Kugelstoßen und Diskuswerfen waren absolut super. Dennoch hat sie in allen fünf Übungen noch erhebliche Reserven und könnte im nächsten Jahr den Kreisrekord von Katharina Wagner (2468 Punkte) in ihren Besitz bringen. Mit ihrer Punktzahl von 2286 Punkte tat sie einen weiteren Schritt nach vorn und wertete sich in der Landesspitzengruppe der Schülerinnen der Altersklasse W14  erneut um einige Positionen auf.

Im Blockwettkampf „Wurf“ der Altersklasse der W15 lief Katharina Wagner sehr unsicher über die Hürden und blieb mit 14,73 über eine Sekunde über ihrer Bestzeit. Franziska Sommerlade, die bereits leicht verletzt in den Wettkampf ging, kam nach 15,81 Sekunden ins Ziel.  Damit waren die Aussichten auf einen neuen Mannschaftsrekord von 11 200 Punkten nur noch minimal. Im Diskuswerfen blieben die beiden A-Schülerinnen mit 21,50 und 29,38 Meter im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Auch im Kugelstoßen konnten sie keine großartigen Punktgewinne verzeichnen, denn  Katharina kam auf 9,27, Franziska auf 6,97 Meter.  Nach drei Wettbewerben hatte Katharina 1283 und Franziska 1121 Punkte auf dem Konto.  Janina Rohde hatte zu diesem Zeitpunkt 1372 Punkte und damit fast soviel wie die Spitzenreiterin in der W15,  Christin Muth (LAV Kassel), die bis dahin 1387 Punkte gesammelt hatte.

Wer darauf spekulierte, Katharina Wagner könnte in den beiden letzten Übungen  – Weitsprung und 100m-Lauf – der jungen Mehrkämpferin aus Kassel einen Strich durch die Rechnung machen, hatte bei solchen Überlegungen aber die Realitäten übersehen. Christin Muth baute mit einem Weitsprung von 5,07 Meter ihre Führung aus. Auch Katharina Wagner, der noch die Kraft beim Absprung fehlte, zeigte sich mit 4,95 Meter sehr zufrieden.

Beim abschließenden 100m-Lauf gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Christin Muth und Katharina Wagner. Erst auf den letzten Metern setzte sich die neue nordhessische Mehrkampfmeisterin knapp durch und gewann in 13,63 zu 13,65 Sekunden. Franziska Sommerlade benötigte für diese Strecke 14,90 Sekunden und belegte am Ende mit 1983 Punkten Rang sieben.  Man muss es aber Franziska hoch anrechnen, dass sie ihren Wettkampf wegen einer Oberschenkelzerrung nicht vorzeitig aufgab, denn sonst wäre die Mannschaft geplatzt, die immer noch auf Meisterschaftskurs lag.  Katharina Wagner belegte mit 2332 Punkten nicht nur den zweiten Platz, sondern erfüllte  – wie Janina Rohde –  die A-Norm im Block „Wurf“  für die Landesmehrkampfmeisterschaften in Bad Homburg. Alwin J. Wagner zog aus dieser ersten Kraftprobe zunächst einmal positive Schlüsse für seine Tochter:  Sie braucht nach der langen Abstinenz vom Wettkampfgeschehen noch etwas Zeit, aber sie ist doch wieder im Kommen.  Vor allem die 4,95 Meter im Weitsprung, die bei leichtem Gegenwind erzielt wurden, machen Mut.  In Bad Sooden-Allendorf kam es darauf an, dass sie sich zunächst einmal  wieder durch einen Mehrkampf „durchbiss“…

Im Blockwettkampf „Lauf“ starteten die beiden Melsunger Mittelstrecken-Asse Karolin Siebert (W14) und Stefanie Klein (W15). Sie eröffneten ihren Mehrkampf mit dem Weitsprung. Mit 4,54 Meter demonstrierte Stefanie ihre verbesserte Sprungkraftfähigkeit und lag nach der Auftaktübung überraschend auf Rang zwei.  Auch Karolin Siebert erfreute mit 4,21 Meter und belegte in ihrer Altersklasse den dritten Platz.  Nach dem Weitsprung folgte der Hürdenlauf, wo sich beide Melsunger Schülerinnen etwas schwer taten. Kein Wunder, denn vor diesen Meisterschaften wurde nur zweimal ein Hürdentraining durchgeführt. Während Stefanie ihren Lauf nach 15,16 Sekunden beendete, lief Karolin nach 15,69 Sekunden über die Ziellinie. Somit hatten sie nach zwei Wettbewerben 916 bzw. 855 Punkte.

Aber auch das Ballwerfen wurde mit 31,50 m (Klein) und 28,00 m (Siebert) keine Offenbarung, denn auch hier hatten sie eklatante Schwächen und blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Nach diesem Wettbewerbe fiel das Melsunger Team hinter der LG Reinhardswald und des SSC Bad Sooden-Allendorf in der Mannschaftswertung zurück. Es verblieben noch zwei Laufwettbewerbe, so dass die MT-Hoffnungen auf eine weitere nordhessische Mannschaftsmeisterschaft wieder stiegen.

Stefanie Klein legte die 100 Meter in 14,67 Sekunden zurück und hatte nach vier Wettbewerben 1748 Punkte. Die vor ihr auf Rang zwei liegende Nora Eisenberg (Wanfried) hatte 1892 Punkte gesammelt und damit fast 150 Punkte mehr als Stefanie auf dem Konto.  Fieberhaft wurde vor dem abschließenden 2000m-Lauf gerechnet und der zu überbrückende Abstand in Sekunden ausgedrückt. Aber unter normalen Umständen hätte sich Stefanie nicht mehr auf den zweiten Platz vorschieben können, denn von Nora Eisenberg wusste man, dass sie die fünf Stadionrunden in einer Zeit von 9 Minuten zurücklegen würde. Das bedeutete aber, dass Stefanie cirka 7:25 Minuten hätte laufen müssen.  Es schien unmöglich zu sein, noch mit Rang zwei zu spekulieren. Aber es kam anders als man gedacht hatte.

In der Altersklasse der W14 benötigte Karolin Siebert für die 100 Meter 14,54 Sekunden. Auch in diesem Wettbewerb war die Konstellation ähnlich wie in der W15, denn Nina Sippel aus Heringen hatte nach vier Wettbewerben 1853 Punkte angesammelt und konnte die 2000 Meter um acht Minuten  laufen. Karolin Siebert lag bei diesem Zwischenstand mit 1665 Punkten zwar auf Rang drei, durfte aber Marie Wagner aus Gensungen, die bei den Landes-Hallenmeisterschaften über 800 Meter den 3. Platz belegte, nicht aus den Augen lassen.  Die Gensunger Mittelstreckenläuferin hatte nach vier Wettbewerben 1658 Punkte vorzuweisen und lag damit nur sieben Zähler hinter Karolin, deren Leistungsspanne von 300 m bis 5000 Meter reicht.

Was die hessische Hallenmeisterin über 800 Meter in ihrer fünfte Übung bot, war abgewogene Ökonomie.  Dass sie dabei noch mit 7:22,10 Minuten die schnellste Tageszeit aller Schülerinnen lief, stellt ihr ein gutes Zeugnis aus, zumal sie Nadja Strege, im Vorjahr über 800 Meter hinter Karolin Siebert die Nummer zwei in Hessen, über zwölf Sekunden auf diesen fünf Runden abnahm. Nach 3:40 Minuten für die erste Hälfte, legte sie den zweiten Abschnitt in 3:42 Minuten zurück und erhielt dafür 504 Punkte, so dass sie auf 2169 Zähler kam. Damit erfüllte sie ebenfalls nach Janina Rohde und Katharina Wagner die Qualifikationsnorm für die Landesmehrkampfmeisterschaften. Nina Sippel ließ mit 8:07,38 Minuten nichts mehr anbrennen und landete mit 2279 Punkten auf Rang zwei.  Marie Wagner lief ebenfalls ein gutes Rennen und blieb mit 7:51,12 Minuten unter der acht Minuten und belegte in der Gesamtwertung mit 2110 Punkten Rang vier.

Nach 8:03,39 Minuten erreichte Stefanie Klein das Ziel und qualifizierte sich mit ihren 2180 Punkten ebenfalls für die Landesmehrkampfmeisterschaften. Alle Augen im Stadion blickten gespannt auf die Laufbahn, denn dort drehte noch Nora Eisenberg noch ihre Runden. Sie war viel zu schnell angelaufen und nach der Hälfte der Strecke so stark übersäuert, dass sie fast gehen musste.  Aber die Speerwerferin aus Wanfried gab nicht auf und kämpfte mit einer großartigen Einstellung auf der letzten Runde.  Nach 10:34,25 Minuten erreichte sie völlig fertig das Ziel und erhielt dafür nur 250 Punkte. Stefanie Klein bekam für ihren Lauf 432 Punkte, und durfte sich bei der Siegerehrung über ihre nordhessische Vizemeisterschaft besonders freuen, denn diese hatte keiner mehr auf der Rechnung.

Nach der Einzelwertung wurden die Mannschaften ausgezeichnet.  Die Schülerinnen vom gastgebenden SSC Bad Sooden-Allendorf belegten mit 10 286 Punkten den dritten Platz.  Die Mädchen von der LG Reinhardswald mit der überragenden Nadja Strege  (2568 Punkte) wurden mit 10 870 Punkten Vizemeister und die Schülerinnen der MT 1861 Melsungen machten es ihren Trainingspartnern nach und siegten in der Teamwertung mit 10 957 Punkten.



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