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Konjunkturaufschwung in Hessen stabilisiert sich

Geschäftsklima im Frühjahr kräftig gestiegen

Kassel. Auf der Konjunkturleiter ist es im Frühsommer 2010 für die hessische Wirtschaft weiter nach oben gegangen. „Die konjunkturelle Erholung in Hessen verfestigt sich“, sagte Dr. Mathias Müller, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft hessischer Industrie- und Handelskammern, bei der Vorstellung der Ergebnisse der IHK-Frühjahrsumfrage. Nach der aktuellen Umfrage der hessischen IHKs unter 8.500 Mitgliedsunternehmen steigt die Stimmung der hessischen Unternehmen weiter an. Der Geschäftsklimaindex, der die psychologisch wichtige Grenze zwischen positiver und negativer Gesamtstimmung darstellt, ist um knapp elf Punkte auf rund 112 Zähler angestiegen.

Ebenfalls verbessert hat sich die Bewertung der Unternehmen hinsichtlich ihrer aktuellen Lage. Rund 83 Prozent schätzen ihre derzeitige Situation als „gut“ oder zumindest „befriedigend“ ein. Vor einem Jahr waren dies lediglich knapp 62 Prozent. Mit dieser Entwicklung gehen steigende Erwartungen der Unternehmer einher. Erstmals seit Beginn der Krise blicken wieder deutlich mehr Unternehmen optimistisch auf die kommenden Monate. So gehen rund 30 Prozent von besseren Geschäften im Jahresverlauf aus. Lediglich 17 Prozent der Unternehmer bewerten ihre Geschäftsaussichten pessimistisch.

Durchweg positiver ist auch die branchenspezifische Stimmung der Unternehmer. So erhöhte sich das Geschäftsklima der in Hessen stark vertretenen Dienstleister um rund sechs Punkte auf 117 Zähler. Etwa 28 Prozent beurteilen ihre momentane Geschäftslage als „gut“. Vor einem Jahr waren dies lediglich knapp 17 Prozent. Von einer besseren Entwicklung der Geschäfte in den kommenden Monaten gehen rund 29 Prozent aus. Insbesondere bei den Wirtschafts- und Unternehmensberatungen ist die Stimmung stark angestiegen. Mit großer Dynamik entwickelt sich auch weiterhin der Bereich der Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften. Hier liegt der Klimaindex mit etwa 154 Punkten besonders hoch. Auch die personenbezogenen Dienstleister beispielsweise im Bereich Kunst, Unter-haltung und Erholung sind erneut positiver gestimmt als in der Vorumfrage.

Deutlich weniger dynamisch hellt sich die Stimmung in einigen binnenorientierten Branchen, wie dem Einzelhandel und dem Gastgewerbe auf. Hier sorgt zwar der private Konsum von Gütern und Dienstleistungen in Deutschland dank der robusten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt weiterhin für Stabilität. Gleichwohl erwarten die Unternehmen der konsumorientierten Branchen in den kommenden Monaten keine Ausreißer nach oben.

Besonders zügig hellt sich die Stimmung bei den hiesigen Industrieunternehmen auf: Die Auftragseingänge sind in Hessen kräftig angestiegen, auch wenn die Unternehmen aktuell noch nicht voll ausgelastet sind. Der Geschäftsklimaindikator steigt um gut 17 Punkte auf einen Stand von rund 113 Zählern. Im Vergleich zur Vorumfrage beurteilt die Branche sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Geschäftsentwicklungen im Jahresverlauf erneut positiver. Deutlich verbessert hat sich in diesem Zusammenhang auch die Geschäftslage der für Hessen besonders wichtigen Industriebranchen wie der chemischen und der pharmazeutischen Industrie. Von diesen Entwicklungen profitiert auch die Verkehrswirtschaft, weil wieder mehr Güter transportiert werden müssen.

Starke Impulse gehen vom Export aus. Hier profitieren sowohl Hessen als auch Deutschland vom weltweiten Aufschwung. Rund 37 Prozent der Unternehmen aus der Exportwirtschaft erwarten für den weiteren Jahresverlauf steigende Ausfuhrzahlen. Lediglich rund neun Prozent rechnen mit einem Rückgang der Exporte. Im vergangenen Jahr waren dies noch fast 48 Prozent.

Auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen kehrt wieder zurück. Gerade die Industrie, die von der Krise mit am härtesten getroffen wurde, will im Jahresverlauf wieder vermehrt investieren.

Der hessische Arbeitsmarkt hat sich in den Krisenmonaten robust gezeigt. Ungeachtet der schwächeren Produktion wollen die hessischen Unternehmen ihren Personalbestand sogar wieder leicht ausweiten. „Aufgrund des bevorstehenden Fachkräftemangels haben Unternehmen ihre Mitarbeiter im Unternehmen gehalten – und das trotz geringer Auslastung und hoher Kosten in der Wirtschafts- und Finanzkrise“, sagte Dr. Hubertus Hille, Konjunkturexperte der Arbeitsgemeinschaft hessischer IHKs. Wie der kürzlich von der IHK vorgestellte Fachkräftemonitor für Hessen zeigt, werden der hessischen Wirtschaft bis 2015 147.000 Fachkräfte fehlen. Von diesem Mangel werden vor allem die unternehmensnahen Dienstleister betroffen sein. (red)



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