Industrieaufträge weiter mit zweistelligem Plus
Hessen. Obwohl die hessische Industrie im Mai dieses Jahres ohne die Stimulans von Großaufträgen auskommen musste, erreichte sie, wie schon in den Monaten zuvor, ein deutlich zweistelliges Plus. Damit setzte sich die Aufwärtstendenz nach der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise fort. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes lagen die preisbereinigten Auftragseingänge im Mai 2010 um 17 Prozent höher als vor einem Jahr. Die Inlandsorders, die im Mai 2009 besonders abgenommen hatten, nahmen um 25 Prozent zu. Bei den Aufträgen ausländischer Geschäftspartner gab es einen Anstieg von 13 Prozent.
Die Entwicklung der großen Branchen verlief im Mai 2010 sehr unterschiedlich. Hohe Zuwachsraten verbuchten die Hersteller von elektrischen Ausrüstungen mit 30 Prozent und der Maschinenbau mit 34 Prozent. Die Chemische Industrie profitierte von einer sehr guten Inlandsnachfrage und erhielt insgesamt zwölf Prozent mehr Aufträge. Bei den Herstellern von pharmazeutischen Erzeugnissen setzte sich mit einer Zunahme von drei Prozent die Entwicklung der letzten Monate fort. Die Hersteller von Kraftwagen und Kraftwagenteilen verfehlten das Vorjahresniveau um 1,6 Prozent.
In den ersten fünf Monaten dieses Jahres erhielt die hessische Industrie 24 Prozent mehr Aufträge als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Inlandsaufträge nahmen um 28 Prozent und die des Auslands um 22 Prozent zu. Nach vorläufigen Zahlen hat sich die Beschäftigungssituation der hessischen Industrie weiter entspannt. Mit 337.000 Beschäftigten wurde im Mai 2010 das Vorjahresniveau zwar noch um 2,9 Prozent unterschritten, im Oktober letzten Jahres, dem Tiefpunkt der Entwicklung, hatte es aber einen Rückgang von 5,4 Prozent (Januar: minus 4,9; März: minus 3,8). (red)
