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Erneut weniger Asylbewerber

Hessen. Ende 2009 erhielten in Hessen rund 7500 Personen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, das waren gut elf Prozent weniger als 2008. Damit setzte sich der seit 1997 rückläufige Trend fort. Zwei Drittel der Empfänger erhielten Grundleistungen und ein Drittel erhöhte Leistungen als Hilfe zum Lebensunterhalt. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, umfasst der Personenkreis der Leistungsempfänger neben den Asylbewerbern seit 1997 auch die Bürgerkriegsflüchtlinge.

Mit 47 Prozent (2008: 46 Prozent) stammten die meisten Empfänger von Leistungen aus Asien, knapp 27 Prozent (2008: 31 Prozent) kamen aus Europa und etwa 17 Prozent (2008: 16 Prozent) aus Afrika. Die restlichen gut acht Prozent kamen aus den übrigen Erdteilen bzw. ihre Staatsangehörigkeit war unbekannt oder sie waren staatenlos. Wie bereits in den Vorjahren erhöhte sich der Anteil der Asylbewerber aus Asien, und es verringerte sich der Anteil der Asylbewerber aus Europa.

Mit elf Prozent bildeten die Asylbewerber aus der Türkei die größte Gruppe der Leistungsempfänger, gefolgt von Asylbewerbern aus Serbien und Montenegro mit neun Prozent. Die drittgrößte Gruppe bildeten die Asylbewerber aus Afghanistan mit acht Prozent, vor Personen aus dem Iran mit sieben Prozent und aus Pakistan mit gut fünf Prozent. Besonders stark sank binnen Jahresfrist die Anzahl der Asylbewerber aus Serbien und Montenegro (minus 30 Prozent).

Das Asylbewerberleistungsgesetz trat 1993 in Kraft. Vorher bezog dieser Personenkreis Sozialhilfe. Seit dem Höchststand Ende 1997 mit gut 53 300 Empfängern reduzierte sich diese Zahl um 86 Prozent.

60 Prozent der Asylbewerber waren 2009 dezentral untergebracht, knapp 32 Prozent lebten in Gemeinschaftsunterkünften und acht Prozent in Aufnahmeeinrichtungen. Das Durchschnittsalter der Leistungsempfänger lag bei 30 Jahren. Drei Zehntel waren noch minderjährig. Mit 44 Prozent waren die meisten Asylbewerber alleine eingereist (31 Prozent männlich, 13 Prozent weiblich). Knapp 15 Prozent waren einzelne Personen mit Kindern/Jugendlichen unter 18 Jahren. Als Ehepaar warben knapp 22 Prozent (17 Prozent mit Kindern/Jugendlichen, fünf Prozent ohne Kinder/Jugendliche) um Asyl.

Die Bruttoausgaben nach dem Asylbewerberleistungsgesetz betrugen 2009 knapp 52 Millionen Euro, zehn Prozent weniger als 2008. Rund 43 Prozent der Ausgaben wurden für die Grundleistungen aufgewendet und 37 Prozent entfielen auf Leistungen in besonderen Fällen. Die restlichen Ausgaben verteilten sich auf Leistungen bei Krankheit, Schwangerschaft und Geburt mit zusammen knapp 17 Prozent sowie Arbeitsgelegenheiten und sonstige Leistungen mit zusammen gut zwei Prozent. Die Einnahmen – vor allem Leistungen von Sozialleistungsträgern – betrugen gut 1,8 Millionen Euro.

Rein rechnerisch musste 2009 jeder hessische Einwohner für Asylbewerberleistungen 8,24 Euro pro aufwenden (2008: 9,11 Euro), 1994 hatte dieser Betrag noch bei 70 Euro gelegen. (red)