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Woher der Name Hutzelkirmes kommt

Treysa. Was ist das, Hutzel? Geht es da um alte Weiber? Und woher kommt der Name Hutzelkirmes? Sind etwa die Kirmesburschen verhutzelt? Weit gefehlt, die Hutzelkirmes hat ihren Namen von einer wahren (???) Begebenheit, die lange zurückliegt. Karl Zulauf hat es in der Festschrift 1981 erzählt: Die Metze – ein altes Schwälmer Hohlmaß… Da soll es im 14. Jahrhundert einen Ziegenhainer Grafen gegeben haben, der öfters seine Residenz wechselte. Schwarzenborn und Neukirchen wurden von ihm bevorzugt, in Ziegenhain bezog er sein Schloss und in Treysa ließ er den alten Burgmannensitz  instand setzen und wohnte alsdann überall und nirgends. Und wo er gerade war, musste die Stadt mit ihm Kirmes feiern.

Offenbar ist er in der Reihenfolge der Orte mal aus dem Takt geraten und verlangte eines Tages von den Treysaern unerwartet eine  Kirmesfeier. Das war von den geschickten Einwohnern der größten Stadt des Schwalmgebietes zwar schnell organisiert, aber – zum Schrecken aller war die einzige Musikantengilde, die es in jener Zeit gab, schon von den Ziegenhainern zur Tanzmusik an diesen Tagen bestellt. Der Bittgang der Treysaer Stadtväter, die bei Misslingen um Markt- und Stadtrechte bangen mussten, war zwar von Erfolg, wurde aber teuer erkauft. Man bekam die Musik, musste aber für 99 Jahre auf Kirmesfeiern in Treysa verzichten. Das Schwälmer Pärchen mit der Hutzelmetze – das Symbol der Hutzelkirmes.

Und die Ziegenhainer Gegenleistung? Spärlich … spärlich … Als Ersatz erhielten die Treysaer zum Termin der jährlich entgangenen Kirmes eine Metze (das ist ein Hohlmaß von etwa zehn Litern voller Hutzeln, das sind getrocknete Birnen, Äpfel, Zwetschgen, Pflaumen). Dazu wurden die Besucher der Ziegenhainer Kirmes mit einer Kanne Wein bewirtet.

Dieser Brauch soll erst nach dem Siebenjährigen Krieg in Vergessenheit geraten sein, aber die schreckliche, die kirmeslose Zeit in Treysa währte etwa 600 Jahre … (red)



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