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Regionen unterschiedlich stark von Armut betroffen

Hessen. Im Jahr 2008 waren 12,7 Prozent der hessischen Bevölkerung von relativer Armut bedroht. Wie das Hessische Statistische Landesamt aufgrund der Ergebnisse des Mikrozensus 2008 mitteilt, war der Anteil der von Armut gefährdeten Personen in Hessen geringer als in Deutschland (14,4 Prozent). Entsprechend einer EU-Konvention gelten Menschen als armutsgefährdet, wenn ihnen weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens (Median) der Bevölkerung zur Verfügung stehen. In regionaler Betrachtung wiesen die südhessischen Regionen Starkenburg und Rhein-Main landesweit das geringste Armutsrisiko auf. In beiden lag der Anteil der von Armut gefährdeten Personen mit 10,7 beziehungsweise 11,4 Prozent deutlich unterhalb des bundesdeutschen Durchschnitts.

Auch in der Region Osthessen war das Armutsrisiko mit 14,3 Prozent leicht geringer als im Bund. Etwas häufiger von Armut gefährdet waren allerdings die Personen in den Regionen Mittelhessen (14,8 Prozent) und Nordhessen (15,7 Prozent).

Im bundesweiten Vergleich war die Spanne der Armutsgefährdung zwischen den Regionen erheblich größer. So wiesen einige Regionen in Bayern und in Baden-Württemberg mit Werten von unter zehn Prozent die niedrigsten Armutsgefährdungsquoten auf. Die höchsten Quoten mit bis zu 25 Prozent fanden sich in einzelnen Regionen Ostdeutschlands.

Mit Blick auf die 15 deutschen Großstädte mit einer Einwohnerzahl von mindestens 500000 wies Frankfurt am Main mit 13,7 Prozent hinter München (9,8 Prozent) und Hamburg (13,1 Prozent) die niedrigste Armutsgefährdungsquote auf.

Regionalisierte Armutsgefährdungsquoten für die gesamte Bundesrepublik, umfangreiche weitere Daten zu Armuts- und Sozialindikatoren sowie detaillierte methodische Erläuterungen finden Sie im Internet-Angebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder unter www.amtliche-sozialberichterstattung.de.

Methodische Hinweise:

Als armutsgefährdet gelten nach Definition der Europäischen Union Personen, die mit weniger als 60 Prozent des Medians des Netto-Durchschnittseinkommens (bedarfsgewichtetes Nettoäquivalenzeinkommen) der Bevölkerung auskommen müssen. Die Armutsgefährdungsquote entspricht dem Anteil der armutsgefährdeten Personen an der Bevölkerung. Armutsgefährdungsquoten können nach unterschiedlichen regionalen Maßstäben betrachtet werden, je nach dem, ob man den Bundesmedian, den Landesmedian oder den regionalen Median des Einkommens der Berechnung zugrunde legt. Die Abgrenzung der Regionen entspricht den Raumordnungsregionen, die das Beobachtungs- und Analyseraster der Bundesraumordnung auf Basis der Stadt- und Landkreise darstellt.

Im einzelnen umfassen die hessischen Raumordnungsregionen folgende Kreise:

Region Starkenburg (Wissenschaftsstadt Darmstadt, Landkreis Bergstraße, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Landkreis Groß-Gerau, Odenwaldkreis)

Region Rhein-Main (Frankfurt am Main, Offenbach am Main, Landeshauptstadt Wiesbaden, Hochtaunuskreis, Main-Kinzig-Kreis, Main-Taunus-Kreis, Landkreis Offenbach, Rheingau-Taunus-Kreis, Wetteraukreis)

Region Mittelhessen (Landkreis Gießen, Lahn-Dill-Kreis, Landkreis Limburg-Weilburg, Landkreis Marburg-Biedenkopf, Vogelsbergkreis)

Region Osthessen (Landkreis Fulda, Landkreis Hersfeld-Rotenburg)

Region Nordhessen (documenta-Stadt Kassel, Landkreis Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis).