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Inflationsrate steigt im Juli auf 0,9 Prozent

Hessen. Höhere Preise für Nahrungsmittel und für saisonabhängige Dienstleistungen ließen die Inflationsrate im Juli steigen. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, lag der Verbraucherpreisindex im Juli 0,9 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. Im Juni hatte die Inflationsrate 0,5 Prozent und in den drei Monaten zuvor jeweils 0,8 Prozent betragen. Binnen Monatsfrist stieg der Verbraucherpreisindex im Juli saisonbedingt um 0,3 Prozent. So verteuerten sich mit Beginn der Sommersaison Pauschalreisen um 13,9 Prozent gegenüber dem Vormonat und die Mieten für Ferienwohnungen und -häuser um 24,9 Prozent.

Das Preisniveau für Nahrungsmittel stieg im Juli um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat. Hierfür ursächlich waren vor allem höhere Preise für Obst (plus 4,1 Prozent), Fisch (plus 1,2 Prozent) und Gemüse (plus 1,1 Prozent). Fleisch und Fleischwaren verteuerten sich binnen Monatsfrist um 0,5 Prozent, Molkereiprodukte und Eier um 0,3 Prozent sowie Brot und Getreideerzeugnisse um 0,1 Prozent. Die Jahresteuerungsrate für Nahrungsmittel lag mit 3,1 Prozent im Juli deutlich über der allgemeinen Inflationsrate von 0,9 Prozent.

Für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) zahlten die Verbraucher im Juli 1,2 Prozent niedrigere Preise als im Vormonat, aber 3,5 Prozent mehr als im Juli 2009. Die Preise der einzelnen Energieprodukte zeigen aufgrund der unterschiedlichen Preisbildungsverfahren deutlich voneinander abweichende Entwicklungen. Heizöl verbilligte sich binnen Monatsfrist um 2,9 Prozent, kostete jedoch 28,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Gaspreis blieb im Juli unverändert, lag jedoch aufgrund vorangegangener Preissenkungen noch 9,2 Prozent unter dem Niveau vom Juli 2009. Strom kostete im Juli soviel wie im Vormonat, aber 1,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Autofahrer zahlten gegenüber dem Vormonat niedrigere Preise (Diesel minus 3,2 Prozent und Superbenzin minus 2,4 Prozent), jedoch deutlich mehr als vor einem Jahr (Diesel plus 14,3 Prozent und Superbenzin plus 10,4 Prozent).

Die Preisentwicklung bei Gebrauchsgütern insgesamt wirkte weiterhin stabilisierend auf die Inflationsrate. Im Juli waren Gebrauchsgüter durchschnittlich 1,0 Prozent (Juni 1,0 und Mai 1,1 Prozent) billiger als vor einem Jahr. Obwohl im Bereich der Unterhaltungselektronik die Preissenkungen niedriger ausfallen als in der Vergangenheit bzw. zuvor kräftig gesunkene Preise wieder angehoben werden, waren beispielsweise Fernsehgeräte (minus 20,4 Prozent), Notebooks (minus 12,8 Prozent) oder Digitalkameras (minus 11,8 Prozent) weiterhin deutlich billiger als vor einem Jahr. Aber auch in anderen Bereichen gingen die Preise zurück, wenn auch weniger stark. Bekleidung und Schuhe wurden binnen Jahresfrist 2,5 Prozent, Möbel und Einrichtungsgegenstände 2,4 Prozent, Heimtextilien 2,1 Prozent sowie Haushaltsgeräte 0,2 Prozent billiger.

Dienstleistungen (ohne Wohnungsmieten) verteuerten sich binnen Jahresfrist durchschnittlich um 0,8 Prozent. Teurer wurden insbesondere Sport- und Erholungsdienstleistungen (plus 2,8 Prozent), ambulante Gesundheitsdienstleistungen (plus 2,7 Prozent), die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (plus 2,5 Prozent) sowie Essen und Getränke in Gaststätten (plus 1,6 Prozent). Die Wohnungsmieten lagen im Juli 1,0 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. (red)