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NVV: Ab 2012 neue Fahrzeuge auf der Main-Weser-Bahn zwischen Kassel und Treysa unterwegs

Kassel/Schwalmstadt. Der NVV wird in Kürze die Fahrleistung auf der Strecke zwischen Kassel und Treysa europaweite ausschreiben. Alle dazu notwendigen Vorkehrungen sind getroffen. Es ist geplant, ab Dezember 2012 die RegioTrams (RT) durch moderne Eisenbahnfahrzeuge zu ersetzen. Damit ist die Übergangslösung, die Bahnhöfe zwischen Treysa und Kassel mit RegioTrams zu bedienen, beendet. Notwendig wird der Schritt, da ab Dezember 2012 das Zielkonzept der RegioTram auf den Strecken nach Melsungen, Wolfhagen und Hofgeismar mit einem 15- Minuten-Takt umgesetzt werden kann. Dafür benötigt der NVV dann alle 28 RegioTram-Fahrzeuge, die bisher im Netz und auch bis nach Treysa unterwegs sind.

Basis für die Umsetzung des Zielkonzeptes ist der letzte technische Baustein im nordhessischen RegioTram-System. Das ist der Bau des dritten Gleises in Obervellmar, um an dieser Engstelle nördlich von Kassel mehr Züge in Richtung Wolfhagen und Hofgeismar sowie weiter nach Paderborn und ins Ruhrgebiet zeitgleich fahren lassen zu können. Hier geht der NVV davon aus, dass in diesem Jahr noch mit den Arbeiten am Gleis begonnen wird.

Daher ist es eine besondere Herausforderung, die Infrastrukturarbeiten zu dem Zeitpunkt fertig zu stellen, an dem auch die Fahrzeuge bereit stehen. Schon in der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass sich Planungsabläufe aus den verschiedensten Gründen immer wieder verändert haben und zum Beispiel auch dazu führte, dass 2005 nicht alle RT-Fahrzeuge gebraucht wurden.

Zu diesem Zeitpunkt hatte der NVV gemeinsam mit dem Betreiber Deutsche Bahn Regio AG für einen Übergangszeitraum entschieden, die Strecke Kassel-Treysa aufgrund des alten Fahrzeugbestandes mit RegioTrams zu bestücken und so gleichzeitig die Stillstandskosten zu beseitigen. So konnte den Fahrgästen zwischen Kassel und Treysa bessere Qualität und mehr Komfort geboten werden.

Mit der Ausschreibung der Fahrleistung für den Fahrplanwechsel im Dezember 2012 verspricht sich der NVV einen weiteren Qualitätssprung für die Fahrgäste, denn in den Anforderungen an die möglichen Verkehrsunternehmen werden die Standards wie Klimaanlage, Toilette, Sitzplatzanordnung, Vielzweckbereich für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder sowie Niederflurausführung vorgeschrieben.

Der NVV wird Anfang August die Ausschreibung in den entsprechenden Mitteilungsblättern europaweit veröffentlichen. Danach haben die Anbieter drei Monate Zeit, ihr Angebot zu formulieren und abzugeben. Da in der Regel neue Fahrzeuge mit entsprechenden Lieferfristen beschafft werden müssen, rechnet der NVV damit, dass spätestens Ende 2010 der Zuschlag für die Fahrleistung vergeben wird.

Erst mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 nimmt dann das ausgewählte Verkehrsunternehmen mit seinen Zügen den Betrieb zwischen Kassel und Treysa auf. Bei der ausgeschrieben Leistungen wird es sich um einen Umfang von 780.000 Zugkilometern und wahrscheinlich fünf Fahrzeuge handeln. (red)