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Weniger Unternehmen, aber mehr Verbraucher insolvent

Hessen. Im ersten Halbjahr 2010 haben die hessischen Amtsgerichte über 901 Insolvenzanträge von Unternehmen entschieden. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt,  waren das knapp fünf Prozent weniger Anträge als in der ersten und fast elf Prozent weniger als in der zweiten Jahreshälfte des Vorjahres. Der Anteil der mangels Masse abgewiesenen Anträge ist in der ersten Jahreshälfte 2010 weiter auf 28 Prozent zurückgegangen. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre wurde fast jeder zweite Antrag abgewiesen und im Jahr 2009 waren es noch rund 31 Prozent. Die offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf insgesamt 938 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010. Dies entspricht rechnerisch gut einer Million Euro je Unternehmensinsolvenz.

Im gesamten Jahr 2009 hatten die Schulden aller insolventen Unternehmen 1,7 Milliarden Euro betragen. Unmittelbar von der Insolvenz ihres Arbeitgebers waren in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fast 4400 Beschäftigte betroffen, im gesamten Jahr 2009 fast 19 000.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzen lag mit 3691 Anträgen im ersten Halbjahr 2010 um gut 13 Prozent über dem Niveau der ersten Hälfte des Vorjahres und um gut vier Prozent  höher als in der zweiten Vorjahreshälfte. Seit Einführung der Verbraucherinsolvenz im Jahr 1999 war deren Zahl ständig gestiegen und erstmals 2008 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Der erneute Anstieg im Jahr 2009 (plus ein Prozent gegenüber Vorjahr) hat sich 2010 offensichtlich beschleunigt. Die voraussichtlichen Forderungen je Verbraucherinsolvenz lagen in der ersten Hälfte 2010 mit 61.600 Euro knapp unter dem Niveau des Vorjahres (61.900 Euro). (red)