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MT kehrt ohne Punkte aus Lübbecke heim

Melsungen. Die Hoffnungen auf ein Erfolgserlebnis in Ostwestfalen erfüllten sich für Handball-Bundesligist MT Melsungen nicht. Mit 26:30 (10:15) hatten die Schützlinge von Trainer Matjaz Tominec vor 1.881 Zuschauern in der Lübbecker Merkur-Arena gegen den TuS N-Lübbecke das Nachsehen. Die Hausherren dominierten die Begegnung fast über die gesamte Distanz.

Dabei begann das Spiel für die MT in der vormals als Lübbecker Kreissporthalle bekannten Merkur-Arena verheißungsvoll. Jens Schöngarth, der von Beginn an die rechte Rückraumposition für den verletzungsbedingt fehlenden Alexandros Vasilakis einnahm, markierte bereits nach eineinhalb Minuten das 1:0 für die Nordhessen. Doch die Gastgeber nutzten die kurz darauf gegen Andrej Klimovets verhängte Zweiminutenstrafe und markierten in Überzahl zwei schnelle Treffer (Gustafsson, Niemeyer). Hansen setzte nach und so gerieten die Rotweissen bis zur fünften Minute mit 1:3 ins Hintertreffen. Dieser Zwei-Tore-Abstand veränderte sich in der Folge zunächst nicht. Dann gelang es Melsungens Vuckovic ausgerechnet in Unterzahl (Klimovets saß auf der Bank), zum 5:6 aufzuschließen (14.).

Doch der TuS legte einen Zwischenspurt ein und erzielte binnen dreieinhalb Minuten mit vier Toren in Folge (2x Svensson, Gustafsson und Just) einen komfortablen Vorsprung zum 10:5 (18.). Matjaz Tominec zog die Notbremse und legte die Grüne Karte zum Team Timeout. Der wenige Minuten nach Wiederanpfiff von Karipidis erzielte Siebenmetertreffer zum 10:6 hätte als Aufbruchssignal gelten können, wenn die MT nicht erneut eine Gegenschlagsalve hätte einstecken müssen. Wieder zogen die Hausherren an und Just, Niemeyer und Olafsson stellten auf 13:6 (21.).

Als Nenad Vuckovic mit seinen Treffern drei und vier die MT auf 13:9 (24.) heran gebracht hatte, sah sich der TuS ebenfalls zur Auszeit veranlasst, Trainer Liljestrand beantragte vorsorglich ein Team Timeout. Das sollte seine Wirkung nicht verfehlen. Denn schon kurz darauf besorgte Løke das 14:9. Und als die MT aufgrund einer Zeitstrafe gegen Schöngarth in Unterzahl agieren musste, erhöhte Tluczynski auf 15:9. Kurz zuvor war der Linksaußen noch als Siebenmeterschütze gescheitert. Der MT gelang anschließend durch ein Tor von Felix Danner die Verbesserung zum 15:10 – ein Zwischenstand, der trotz Dezimierung (Dacevic kassierte 20 Sekunden vor dem Pausenpfiff eine Zeitstrafe) in die Halbzeit gerettet werden konnte.

Aber Lübbecke hatte auch im zweiten Durchgang auf jede Melsunger Anstrengung die passende Antwort parat. So gelang es den Schwarzroten bis weit in die zweite Halbzeit hinein, den Vorsprung von mindestens fünf Toren zu behaupten (21:16, 40.). Die zwischenzeitlich auf beiden Seiten nahezu gleichmäßig verhängten Zeitstrafen beeinflussten diesen Abstand in keinster Weise.

Plötzlich witterte man bei der MT noch einmal Morgenluft. Nach einem Doppelschlag – erst Karipidis per Siebenmeter, dann Sanikis aus dem Rückraum – war das Tominec-Team auf drei Tore heran (21:18, 42.). Wäre Karipidis kurz darauf nicht an der Strafwurflinie gescheitert, hätten die Nordhessen gar auf zwei Tore verkürzen können. Das aber sollte ihnen im folgenden nicht mehr gelingen. Im Gegenteil: So schnell die Hoffnungen auf eine Wende gekeimt hatten, so schnell mussten sie auch wieder begraben werden. Denn die Hausherren machten nun tüchtig Dampf. Binnen nur vier Minuten katapultierten sie sich im wahrsten Sinne mit vier Treffern in Serie auf die Siegerstraße. Beim 27:20- Zwischenstand, zehn Minuten vor dem Ende, war die Vorentscheidung praktisch gefallen. Die MT bäumte sich zwar noch einmal auf und “gewann” die Schlusssequenz mit 6:3, aber der vorherige Abstand erwies sich einfach als zu groß. (Bernd Kaiser)

Trainerstatement Patrik Liljestrand:
“Wir haben heute eine sehr gute Leistung gezeigt. Es war wichtig, dass wir dieses Spiel gewonnen haben”.

Trainerstatement Matjaz Tominec:
“Von der Besetzung und vom Niveau her sind wir dem Gegner eigentlich ebenbürtig gewesen. Aber leider haben wir in einigen entscheidenden Momenten ein paar Fehler zuviel gemacht. Besonders im Angriff. Hier wurden wir dann jeweils mit Gegenstößen bestraft, haben also einfache Tore kassiert. Und genau das darf man sich eben als Auswärtsmannschaft nicht leisten. Da muss man immer einen Tick besser sein, um den Heimvorteil des Gegners zu übertreffen. Erfreulich war, dass wir gegenüber dem ersten Auftritt vor einer Woche schon leichte Fortschritte im Kollektivspiel gezeigt haben”.

Statistik:

TuS N-Lübbecke – MT Melsungen 30:26 (15:10)

TuS N-Lübbecke: Blazicko, Putera – Gustafsson 4, Løke 3, Siodmiak, Hansen 1, Svensson 6, Tluczynski 2, Wiese, Olafsson 3/1, Just 5, Niemeyer 5, Remer 1.

MT Melsungen: Kelentric, Lechte – Brovka 1, Schöngarth 5, Klimovets 2, Schweikardt, Tzimourtos, Danner 2, Sanikis 3, Karipidis 5/4, Allendorf 2, Vuckovic 6, Dacevic, Sania.

Schiedsrichter:
Christoph Immel (Tönnisvorst) / Ronald Klein (Ratingen)
Siebenmeter: 1/2 – 4/5 (Tluczynski scheitert in der 28. Min. an Kelentric – Karipidis scheitert in der 44. Min. an Blazicko)
Zeitstrafen: 5/5 (Gustafsson, 2x Siodmiak, 2x Olafsson / Schöngarth, 2x Klimovets, Vuckovic, Dacevic).
Zuschauer: 1.881, Merkur-Arena Lübbecke
Spielfilm: 1:1 (3.), 5:4 (9.), 7:5 (15.), 10:5 (18.), 13:6 (21.), 13:9 (24.), 15:10 (HZ); 16:12 (33.), 20:15 (39.), 22:18 (42.), 24:20 (48.), 27:21 (51.), 29:23 (57.), 29:26 (59.), 30:26 (EN)