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Posaunenchor Sipperhausen feierte 50jähriges Jubiläum

Malsfeld/Mosheim. Ein musikalischer Gottesdienst war Beginn und strahlender Höhepunkt der Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag des evangelischen Posaunenchor Sipperhausen. 350 Gäste versammelten sich, um das Fest von Anfang an mitzuerleben. Pfarrerin Gudrun Ostheim erinnerte in ihrer Predigt an die Posaunen von Jericho. Sie erzählte aber auch vom Erleben einer Gottesdienstbesucherin, der das Spiel des Posaunenchors die Mauern ihrer Traurigkeit niedergerissen hatten. „Posaunen dringen durch. Posaunen kündigen festliche Zeiten an,“ erklärte die Pastorin. Sie erinnerte an die vielfältigen Auftritte der Bläserinnen und Bläser und dankte für das Mitwirken in Gottesdiensten, im Advent, bei Geburtstagen, am Ehrenmal, an den Gräbern und bei vielen anderen Gelegenheiten.

Der „Kleine Chor Ostheim“, unter der Leitung von Britta Braun, führte mit Gesang durch die Liturgie. Im unmittelbaren Anschluss an die kirchliche Feier ehrte Landesposaunenwart Ulrich Rebmann einzelne Chormitglieder. Der langjährige Chorleiter des Posaunenchors Sipperhausen, Gottlob Hocke, wurde für 65 Jahre aktives Mitwirken als Bläser ausgezeichnet. Arno Hain wurde für 50 Jahre Bläserdienst geehrte, Wilfried Latza für 36 Jahre. Isolde und Georg Ludwig wurden ebenso wie Kurt Hain und Chorleiter Jochen Wagner für 34 Jahre Dienst im Posaunenchor belobigt.

Bürgermeister Herbert Vaupel dankte dem Posaunenchor im Namen der politischen Gemeinde für dessen stete Bereitschaft, auch das gesellschaftliche Leben in der Gemeinde – etwa bei Altennachmittagen – mit zu gestalten.

Nach dem Mittagessen ging weniger förmlich weiter. Reinhold Hocke sprach im Namen der Gründungsmitglieder. Er bezeichnete Fritz Austermühl und Hellmuth Jakob als Gründungsinitiatoren des Chors. Angeregt durch den Auftritt von auswärtigen Posaunenchören im Dorf sei ihr Wunsch entstanden, in Mosheim einen Musikverein zu gründen. Unterstützung erhofften sie sich von dem in 1969 nach Mosheim übergesiedelten Landwirt Werner Hocke. Fritz Austermühl erinnert sich noch heute an die klare Ansage dieses langjährigen Leiter des evangelischen Posaunenchor Zennern, Hocke: „Ich helfe Euch gern beim Erlernen der Instrumente unter einer Bedingung: Ihr musiziert ausschließlich zum Lobe Gottes!“. Damit war die Entstehung des Posaunenchor Mosheim besiegelt. SOLI DEO GLORIA – allein zu Gottes Ehre lautete das musikalische Crede des jungen Posaunenchors. Reinhold Hocke erinnerte daran, dass Johann Sebastian Bach seine geistlichen Werke mit diesen lateinischen Worten unterzeichnete. Bach habe damit sein tiefes Bedürfnis verdeutlicht, Gott mit seiner Musik zu dienen. Ausgehend sei „Soli Deo Gloria“ auch zu einem Leitsatz der evangelischen Kirchenmusik geworden.

Chorleiter Jochen Wagner zeichnete die folgenden Gründungsmitglieder mit Urkunden des evangelischen Posaunendienstes in Deutschland aus: Fritz Austermühl, Reinhold Hocke, Hellmuth Jakob, Heinrich Riedemann, Karl-Heinz Trieschmann (in Abwesenheit) und Hans Trieschmann (in Abwesenheit). Gottlob Hocke gab als langjähriger Leiter des Chores einen Rückblick und verwies auf viele Erlebnisse und  Begebenheiten, die das Chorleben bereicherten.

Den musikalischen Abschluss fand das Fest am Nachmittag mit einer Serenade der Bläsergruppe des Posaunenwerkes der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck unter Leitung von Landesposaunenwart Ulrich Rebmann. Die Gruppe präsentierte geistliche Musik auf künstlerisch hohem Niveau. (Reinhold Hocke)