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MT hat gegen Kiel nichts zu verlieren! Oder doch?

Kassel/Melsungen. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. Im Wettkampfsport ist das selten freiwillig, da macht der Spielplan vor einer Begegnung zweier ungleicher Kontrahenten keinen Halt. So wie am kommenden Dienstag, wenn der Tabellenvorletzte MT Melsungen den Tabellendritten THW Kiel empfängt. Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 19 Uhr. Tickets sind noch im Vorverkauf erhältlich.

Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Genau zehn Begegnungen gab es in den bislang fünf Jahren gemeinsamer Erstligazugehörigkeit zwischen der MT Melsungen und dem THW Kiel. Zehnmal gingen die Überflieger aus dem hohen Norden als Sieger vom Parkett. In allen Fällen traten die Kieler den Melsungern als amtierender Deutscher Meister gegenüber. So auch am Dienstag, beim elften Aufeinandertreffen.

Wie geht man nun als Mannschaft, die in der aktuellen Saison noch kein einziges Erfolgserlebnis verbuchen durfte, an eine solche Aufgabe heran? “Realistischerweise haben wir gegen Kiel keine Chance”, redet Matjaz Tominec nicht um den heißen Brei herum. Seine Einschätzung basiert dabei vor allem auf den kargen Leistungen aus den bisherigen vier Meisterschaftsspielen. Weder zuhause gegen Burgdorf und Rheinland, noch auswärts in Lübbecke und Berlin hat sich die MT für höhere Aufgaben empfehlen können.

Möglicherweise kommt aber das Spiel gegen den THW Kiel gerade deshalb zum jetzigen Zeitpunkt nicht ungelegen. Denn gegen diesen Gegner, gespickt mit Stars wie Thierry Omeyer (TW), Jerome Fernandez (RL), Filip Jicha (RM), Momir Ilic (RL), Christian Zeitz (RR), Dominik Klein (LA), hat der punktlose Vorletzte nun wirklich nichts zu verlieren. Man stelle sich nur vor, wie groß der Druck wäre, wenn es gegen einen der sogenannten “Schlagbaren” ging.

Das Spiel einfach abzuschenken, kommt aber für die MT-Cracks auf keinen Fall in Frage. Denn trotz der geringen Aussichten auf Zählbares geht es jetzt für die Nordhessen vor allem um die berühmte “Frage der Ehre”. Die zuletzt enttäuschten Fans erwarten von der Mannschaft jetzt einen tadellosen kämpferischen Auftritt. Egal, in welcher Besetzung, egal gegen welchen Gegner. Und genau das wollen die Spieler auch umsetzen. “Wir müssen 60 Minuten lang, also beide Halbzeiten richtig kämpfen, 30 Minuten reichen in der Bundesliga gegen keinen Gegner aus”, hatte Linksaußen Michael Allendorf nach dem letzten Spiel gegen den DHC Rheinland noch konstatiert. Jetzt, gegen Kiel, will man sich zumindest in dieser Hinsicht beweisen.

Der THW wird nach mehrheitlicher Einschätzung der Fachleute und Bundesligatrainer auch diese Saison wieder als Meister beenden. Das ergab eine Umfrage vor Saisonbeginn. Doch die überraschende Niederlage letzte Woche in Berlin hat bewirkt, dass Kiel wenigstens nicht mehr als unfehlbare Übermannschaft angesehen wird. Ob diese Niederlage allerdings die MT etwas zuversichtlicher stimmen sollte, darf bezweifelt werden. Denn nur drei Tage nach dem Ausrutscher in der Hauptstadt schossen sich die Zebras im DHB-Pokal den Frust von der Seele. Drittligist VfL Fredenbeck musste mit 39:20 dran glauben. Am Samstag dann geht es gleich mehrere sportliche Etagen höher in der Championsleague gegen den französischen Topclub Chambery. Der einiges zu verlieren hat. Und wiederum drei Tage später eben gegen die MT Melsungen. Die nichts zu verlieren hat. Außer vielleicht der Ehre.

Schiedsrichter: Martin Harms / Jörg Mahlich; DHB-Aufsicht: Thorsten Zacharias.

Handball-Challenge am Abend vor dem Release exklusiv zu Gast bei der MT!
Genau einen Tag vor dem offiziellen Release des zweiten Volumes von “Handball-Challenge”, dem packenden Handball Videospiel, ist Hersteller Neutron-Games zu Gast bei der MT und lässt die Handball-Fans in Kassel schon mal die neuen Spiele ausprobieren. Wer also in der Rothenbach-Halle live dabei ist, kann sich an der Videokonsole z.B. im Siebenmeter-Tutorial Tipps von THW Kiel-Star Filip Jicha holen und diese dann im zweiten Level des Siebenmeter-Werfens gegen Melsungens Torhüter Mario Kelentric anwenden. Volume 1 mit den Minigames „Tempogegenstoß“ mit Mario Kelentric und “1-gegen-1“ mit Kiels Linksaußen Dominik Klein haben die Macher von “Handball-Challenge” natürlich auch zum Spielen vor Ort dabei. (Bernd Kaiser)