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Wir lassen die Kirche im Dorf

Enthüllung der lebensgroß in Sand gemalten Abendmahlszene von Conrad von Soest

Dagobertshausen/Elfershausen. Die Anstrengungen des Förderkreises zur Erhaltung der Kirche in Elfershausen haben sich gelohnt. Pünktlich zum Erntedankfest stieg das Spendenbarometer auf deutlich über 20.000 Euro. Diese Summe war zu erreichen, um in den Genuss der Unterstützung durch den Kirchenbauerhaltungsfonds der Evangelischen Landeskirche Kurhessen Waldeck zu kommen. Gleichzeitig zeigte sich Pfarrerin Kirsten Bingel erleichtert. Für den Fall, dass der Mindestbetrag von 20.000 Euro nicht erreicht werden sollte hatte sie angekündigt, mit dem „Leierkasten“ (Drehorgel) so lange durch die Gemeinden des Kirchspiel Dagobertshausen zu ziehen, bis der Betrag erreicht sei.

Unter großer Beteiligung, zu der auch die regionalen Printmedien und das Fernsehen beitrugen, feierte das Kirchspiel in Scholls Scheune ganz in der Nähe der wegen der Bauarbeiten gesperrten Dorfkirche das Erntedankfest. In der Festpredigt dankte Dekan Rudolf Schulze (Kirchenkreis Melsungen) den Elfershäusern für ihr großes Engagement zur Erhaltung ihres Gotteshauses. Hier werde Gemeinschaft gesät, die im renovierten Gottesdienst neue Früchte trage. Der Kreislauf von Sähen und Ernten kam auch in einem Beitrag der Kindergottesdienstkinder zum Ausdruck, die Gemüse, Obst und Früchte aus dem Garten ihrer Eltern als Gaben zum Altar brachten. Pfarrerin Bingel beendete den Gottesdienst mit einem Dank an die Künstlerinnen aus Elfershausen, die sich unter dem Motto „Wir lassen die Kirche im Dorf“ an ihre in Sand gemalte Abendmahlsszene aus dem Bad Wildunger Altarbild des Conrad von Soest gewagt hatten.

Anschließend enthüllten die Pfarrerin und Ortsvorsteher Karl Heinz Reichmann das in der Kirche aufgestellt Bild. Das Publikum bestaunte ein auch in seinen Ausmassen von drei Metern Höhe und zwei Meter Breite bemerkenswertes Ergebnis monatelanger Arbeit der kunstbegeisterten Elfershäuserinnen. Das Bild kann bis Ende November 2010 an allen Wochenende besichtigt werden. Die weiterhin in Renovierung befindliche Kirche ist an den Samstagen und Sonntagen jeweils von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Besichtigungstermine auch mit der Möglichkeit zum Kaffeetrinken können bei Ilona Weisel unter der Telfonnummer (05661) 8351 erfragt werden. Als künstlerische Projektleiterin ist sie mit allen Fragen rund um das lebensgroße Bild vertraut. Die Vorstellung des Sandbildes soll helfen, die Spendeneinnahmen für die Kirchenrenovierung zu erhöhen. (Reinhold Hocke)