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Kompetenzen entdecken – Potentiale nutzen

KOMPO 7 an der Drei-Burgen-Schule

Felsberg. Ganz überraschende Ergebnisse waren es zum Teil, die die Schülerinnen und Schüler der Klassen R7a und H7 nach zwei Tagen, an denen sie intensiv in Gruppen zusammenarbeiten mussten, präsentiert bekamen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so gut bin,“ freute sich eine der Beteiligten. Aber auch die, die nicht so gut abgeschnitten haben, waren froh über eine Rückmeldung. Sie wissen nun, woran sie in den kommenden Jahren noch arbeiten müssen, um teamfähig, kommunikations- oder konfliktfähig zu werden. Im Rahmen des Projektes „Kompetenzen entdecken, Potentiale nutzen – Berufswahl gestalten“ führte das Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft ein Kompetenzfeststellungsverfahren in zwei Klassen an der Drei-Burgen-Schule in Felsberg durch.

Mit dem Angebot sollen Schüler, Eltern und Schule für den Prozess der beruflichen Orientierung ab Klasse 7 sensibilisiert und unterstützt werden. 40 Schüler hatten an drei Tagen Gelegenheit, durch Einzel- und Gruppenaufgaben eigene Interessen und Stärken spielerisch zu entdecken. Dabei wurden sie durch insgesamt zehn Beobachter – außerschulische Personen und Lehrer – begleitet, die sich Notizen über sie machten und diese in Beobachterkonferenzen am Nachmittag zusammentrugen.

Die erste Aufgabe bestand für die Schüler darin, dass sie sich selbst einschätzen mussten. Im Anschluss gab es einen Test, der ihre schulischen und beruflichen Interessen erfasst. Danach erfolgte eine Einteilung in Gruppen nach dem Zufallsprinzip. Die erste Gruppenaufgabe bestand darin, eine Brücke gemeinsam aus vorgegebenen Materialien (Papier, Kleber und einem Streifen Tesafilm) in einer festgelegten Zeit zu bauen. Am zweiten Tag wurden die Schüler zu Eisbären und es galt zunächst die „Eisbärenfamilie“ über das Eismeer zu bringen. Dabei musste man auf den vorgegebenen (Papier-)Eisschollen bleiben. Ein in der Gruppe vorbereitetes Job-Interview schloss sich an, dazu standen ein Mitarbeiter von VW-Coaching und eine ehemalige Schülerin, die heute als Einzelhandelskauffrau arbeitet, zur Verfügung. Für die Schüler war das die erste intensive Konfrontation mit der Berufswelt. Wichtige Informationen aus dem Job-Interview wurden dann in Gruppenarbeit in einem Informationsplakat festgehalten.

Die Ergebnisse der Tests und Beobachtungen wurden zusammengetragen und ausgewertet und für jeden Schüler ein Kompetenzprofil erstellt. Zum Schluss gab es ein individuellesFeedback, an dem auch zahlreiche Eltern teilnahmen. In 15 Minuten bekamen sie jeweils die Rückmeldung über sozialen, personalen und methodischen Kompetenzen und  damit auch Hinweise auf berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Besonders freuten sich die Verantwortlichen über das rege Interesse der Eltern, die man an der Felsberger Gesamtschule künftig noch stärker in das Konzept der Berufsorientierung einbeziehen will.

An der Drei-Burgen-Schule hatte man bereits mehrfach Erfahrungen mit anderen Kompetenzfeststellungsverfahren im Hauptschulbereich gesammelt. Neu ist es, solche Verfahren nun auch mit Realschülern umzusetzen. „Die Erfahrungen, die wir gemacht haben, ermutigen uns dazu hier weiterzumachen“, war aus der Schule zu hören. In den nächsten Monaten will man daran arbeiten, wie die ermittelten Ergebnisse nun in den weiteren Bildungsprozess der Schüler mit einbezogen werden. (red)