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Bolzen verbindet

Spieler der Hessenliga zu Gast bei den Kickern der Jugendhilfe

Schwalmstadt-Treysa. Die Fußballer der Hephata-Jugendhilfe in Schwalmstadt erhielten Anfang Oktober prominenten Besuch: Vier Spieler und der Trainer der Hessenligamannschaft des 1. FC Schwalmstadt kamen für ein gemeinsames Training auf den Bolzplatz am Horschmühlenweg. „Das macht richtig Fetz, ist mal was ganz anderes.“ Michael Goßmann (17) war voll bei der Sache. Mit Marcel Löber (22), Mittelfeldspieler der ersten Mannschaft des 1. FC Schwalmstadt, übte er Passspiel und Ballannahme. „Ich habe jede Menge neue Tricks gelernt. Da merkt man, dass die als Fußballer viel Erfahrung haben.“ Doch der Nutzen war auf beiden Seiten, auch die vier jungen Spieler des FC sammelten Erfahrungen.

„Ich habe mit sechs Jahren auch so angefangen, hinterm Mehrfamilienhaus auf der Bolze. Sind gute Bedingungen hier und die Jungs haben Spaß, ist eine coole Truppe“, fand Mittelfeldspieler André Meier (20). Er und seine Kollegen trainieren drei- bis viermal in der Woche zusammen. Die anderthalb Stunden mit den elf Jugendlichen der Hephata Jugendhilfe waren da eine abwechslungsreiche Zusatzeinheit. „Ein Freund von mir hat früher auch in einer Wohngruppe der Jugendhilfe gelebt. Ich finde es wichtig, dass auch Jungs, die nicht Sport im Verein ausüben können oder wollen, trotzdem Fußball spielen“, so Daniel Eisenacher (27), Ersatz-Torwart des 1. FC Schwalmstadt.

Zunächst stand das Aufwärmen in Kleingruppen an, dann Feinarbeit wie Elfmeterschießen und Kopfball, am Ende ein Trainingsspiel. Erik Schwedhelm, Trainer der Hephata-Fußballer, die aus Wohngruppen in Schlierbach, Rommershausen und Schwalmstadt stammen, staunte nicht schlecht, als „die Jungs“ unter anderem bereitwillig 15 Liegestützen absolvierten: „Ich habe noch nie ein so ruhiges und konzentriertes Training gesehen.“ Für ihn war dies der Beweis, dass auch ein Gegenbesuch der Jugendlichen bei einem Spiel des 1. FC Schwalmstadt im Ziegenhainer Stadion Anfang November möglich ist. „Darauf freuen wir uns, die Fan-Verein-Bindung ist uns wichtig“, sagte Trainer Marco März. „Schließlich steht der Verein nicht nur auf dem Platz, er repräsentiert auch Schwalmstadt.“ Und er unterstützt mit Aktionen wie dieser auch die Kampagne des Hessischen Fußballverbandes, von Sportämtern, Vereinen und Schiedsrichtern „Nein zu Rassismus und Gewalt!“ für mehr Integration, Toleranz und Fair Play.

Das Engagement kam an. „Können die jetzt jeden Montag zum Training kommen?“, fragte Michael Goßmann. „Der kleine, schnelle da, den holen wir uns in die Mannschaft“, konterte Mittelfeldspieler Dominik Pretz (21). Steven C. formulierte es so: „Ich durfte vorne spielen und habe drei Tore geschossen, das war super.“ (me)