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Glanzruß entzündete sich – Schornstein brannte

Binsförth. Am gestrigen Sonntag waren die Morschener Feuerwehren aus Altmorschen, Binsförth und Neumorschen sowie die Morschener Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes bei einem Schornsteinbrand in der Eisfeldstraße im Ortsteil Binsförth im Einsatz. Um 21.31 Uhr wurden die drei Feuerwehren und das DRK über die Leitstelle in Homberg mit dem Einsatzstichwort „Schornsteinbrand“ alarmiert. Die Binsförther Wehr, unter Leitung von Wehrführer Oliver Claus, war mit zwölf  Einsatzkräften die erste vor Ort. Es bot sich ihnen folgendes Bild: Mäßiger Funkenflug aus dem Schornstein eines Wohnhauses in der Eisfeldstraße. Erste Erkundungen vor Ort ergaben jedoch, dass der Schornstein zu diesem Zeitpunkt schon nahezu restlos ausgebrannt war.

Eine Überprüfung der Außenhaut des Schornsteins auf allen Etagen des Gebäudes ergab ebenfalls, dass zu diesem Zeitpunkt keinerlei Gefahr mehr bestanden hat. Vorsorglich wurde jedoch trotzdem von den Binsförther Feuerwehrleuten eine Löschwasserversorgung aufgebaut. Die mittlerweile eingetroffenen Feuerwehren aus Altmorschen und Neumorschen, Gemeindebrandinspektor Volker Limpert sowie das DRK Morschen konnten daher unverrichteter Dinge wieder die Heimfahrt antreten.

Gegen 22.15 Uhr war auch der Schornsteinfegermeister Klinkmüller aus Homberg eingetroffen, um sich einen Überblick zu verschaffen.  Auch er konnte weiter keine akute Gefahr mehr erkennen und der Familie des Hauses, die selber nur Mieter des Gebäudes sind, Entwarnung geben. Um 22.27 Uhr war auch für die Binsförther Feuerwehrleute der Einsatz beendet.

Ursache für den Schornsteinbrand war vermutlich die Entzündung von sogenanntem Glanzruß, der sich in Kaminen und Schornsteinen bildet, wenn nicht richtig getrocknetes Holz oder Holz mit Zusatzstoffen verbrannt wird. Ein Schornsteinbrand darf auf keinen Fall mit Wasser gelöscht werden. Ein Liter Wasser wird schlagartig zu 1.600 Liter Wasserdampf. Durch den schlagartigen Druckanstieg kann der Schornstein schwer beschädigt werden, möglicherweise auch explodieren. Im Regelfall lässt man den Schornstein – sofern das möglich ist – kontrolliert ausbrennen, das heißt unter ständiger Beobachtung, wobei man die Luftverhältnisse durch die Kamintüren oder Öfen etwas regulieren kann.

Im Fall des Schornsteinbrandes in Binsförth hatten die Bewohner Glück. Der Schornstein wurde erst vor kurzen gereinigt, so dass hier nur wenig Glanzruß vorhanden war. (red)