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Pokal-Achtelfinale: Die Rhein-Neckar-Löwen kommen

HSG Gensungen/Felsberg gegen Rhein Neckar Löwen: 15. Dezember, 20 Uhr

Felsberg-Gensungen. Mit einem überraschend klaren 30:25 Erfolg warfen die Edertaler in der letzten Pokalrunde die klassenhöhere HG Saarlouis aus dem Wettbewerb. Zuvor musste sich bereits die HSG Frankfurt Rhein Main in der Kreissporthalle geschlagen geben. Für das Achtelfinale wünschte sich die Negovan-Sieben nun ein attraktives Los gegen einen Bundesligisten. Einen Wunsch, den Glücksfee Markus Babbel erfüllte, als er gleich zu Beginn der Auslosung den Gensungern  die Rhein-Neckar-Löwen zuloste. Aktuell rangieren die Badener auf dem vierten Tabellenplatz (Stand: 3. Dezember). Zuletzt bezwangen die Löwen in eigener Halle den deutschen Rekordmeister THW Kiel mit 29:26. Dennoch liegen turbulente Wochen hinter den Mannheimern. Denn der Championsleague-Teilnehmer entließ Ende September überraschend nach nur fünf Partien das bisherige Trainergespann Ola Lindgren/Kent-Harry Andersson. Seitdem leitet Guðmundur Guðmundsson die Geschicke des Teams. Der isländische Nationaltrainer war bereits seit August 2010 Mitglied in der sportlichen Leitung der Mannheimer.

Die Rhein-Neckar-Löwen verfügen über eine international erfahrene Mannschaft, die auf allen Positionen hervorragend besetzt ist. Langfristig ist es das Ziel des Vereins, die Dominanz des deutschen Rekordmeisters THW Kiel national sowie international zu brechen. Das Tor der Badener hüten der polnische Nationaltorwart sowie Welthandballer von 2009, Slawomir Szmal, und der ehemalige deutsche Nationaltorwart und Welt-u. Europameister Henning Fritz. Auf den Außenpositionen ist das Team ebenfalls überragend besetzt. Auf der linken Seite mit Deutschlands Nationalspieler Uwe Gensheimer sowie dem Isländer Guðjón Valur Sigurðsson. Dieser war nach einem Knorpelschaden im Knie zu einer neunmonatigen Verletzungspause gezwungen und konnte erst in der Begegnung gegen den THW Kiel ein kurzes Comeback feiern. Unterstützt werden beide noch durch den 20-jährigen Niklas Ruß, der als einziger Spieler der Löwen kein Nationalspieler ist. Auf der rechten Außenbahn setzt der Bundesligist auf das Gespann Patrick Groetzki und Ivan Čupić, wobei Letzterer in Gensungen wohl verletzungsbedingt fehlen wird.

Auch auf der Spielmacherposition sind die Löwen ausgeglichen besetzt. Mit dem Schweizer Andy Schmid, dem Polen Grzegorz Tkaczyk und dem vom THW Kiel gekommenen Børge Lund verfügen die Badener über Akteure, denen es immer wieder gelingt, die starken Kreisläufer Myrhol und Gunnarsson zu bedienen oder den schlagkräftigen Rückraum in Szene zu setzen. Doch alle Drei strahlen auch enorme Torgefahr aus, besonders Lund scheint bei den Löwen regelrecht aufzublühen. Die halblinke Position besetzt der wurfgewaltige Karol Bielecki. Auf der gegenüberliegenden Seite ist Ólafur Stefánsson gesetzt. Der 298-fache isländische Nationalspieler gilt in seinem Heimatland bereits als lebende Legende. Unterstützt wird er vom deutschen Nationalspieler Michael Müller. Dieser zog sich jedoch im September beim Spiel gegen den SC Magdeburg einen Kreuzbandriss zu, so dass sich der Verein zum Handeln gezwungen sah und kurzfristig den Serben Žarko Šešum unter Vertrag nahm. Der auf allen drei Rückraumposition variabel einsetzbare Šešum wäre zur Saison 2011 zur den Löwen gewechselt, durch die Verletzung von Müller entschieden sich die Verantwortlichen jedoch den Wechsel vorzuziehen.

Auf diese ganzen Stars kann sich das Gensunger Handballpublikum nun also freuen. Für den heimischen Drittligisten ist es die vorletzte Partie, bevor es in die wohlverdiente Winterpause geht. Die Frage nach dem Favoriten dieser Begegnung stellt sich eigentlich nicht, alles andere als ein klarer Sieg der Rhein-Neckar-Löwen wäre eine faustdicke Überraschung. Dennoch will sich die Negovan-Sieben nicht kampflos ergeben. Sie setzt auf die Stimmung in der seit Wochen ausverkauften Kreissporthalle und hofft, den Favoriten zumindest eine Zeitlang ärgern zu können. (Marcel Glaser)