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DHB-Pokal: MT Melsungen will Achtelfinale überstehen

Nordhorn/Melsungen. 14 Tage lang konnten die Spieler von Handball-Bundesligist MT Melsungen vom Wettkampfstress verschnaufen, ehe es für sie am Mittwoch, 15. Dezember, wieder ernst wird. Dann steht für die Nordhessen der Auftritt im Achtelfinale des DHB-Pokals auf dem Plan. Gastgeber ist Nordzweitligist HSG Nordhorn-Lingen. Anwurf im Nordhorner EUREGIUM ist um 19.30 Uhr. Das Achtelfinale ist zwar schon die vierte Pokalrunde, aber erst zum zweiten mal muss die MT Melsungen in diesem laufenden Wettbewerb antreten. Denn die Rotweissen hatten nicht nur wie alle Erstligisten die Auftaktrunde „frei“ – wegen des Losglücks blieb ihnen auch der zweite Durchgang erspart. In der dritten Runde wurde Südzweitligist TuSpo Obernburg mit 38:33 bezwungen. Nun geht es in die zweite Liga Nord. Dieses Los hat die MT übrigens einem Fußballer zu verdanken. Markus Babbel, 51-maliger Nationalspieler und derzeitiger Trainer von Hertha BSC Berlin, hatte Ende Oktober die Paarungen des Achtelfinales gezogen.

Da wartet mit der HSG Nordhorn-Lingen in der Runde der „Letzten Sechzehn“ ein alter Bekannter auf die MT. Vor der Fusion mit Lingen waren die Grafschafter als HSG Nordhorn jahrelang im Handball-Oberhaus aktiv. In den acht gegeneinander ausgetragenen Spielen konnte die MT kein einziges Mal gewinnen. Am Ende der Saison 2008/2009 musste der Traditionsclub nahe der holländischen Grenze aufgrund von Insolvenz zwangsweise in die zweite Liga absteigen. Dort belegte die HSG in der vergangenen Saison den vierten Platz. Und genau auf diesem Rang ist sie nach aktuell 15 Spieltagen und 20:10 Punkten auch wieder zu finden. Das ist umso beachtlicher, als die vom ehemaligen Nordhorner Bundesligaspieler Heiner Bültmann trainierte Mannschaft vor der laufenden Saison mit Michael Jahns, Maik Machulla und Nicky Verjans gleich ihre drei torgefährlichsten Spieler ziehen lassen musste. Nach verhaltenem Saisonstart kam die HSG immer besser in Schwung. Das EUREGIUM wurde zur Festung umgebaut – Nordhorn ist (bei einem Remis gegen Minden) das heimstärkste Team der Liga! Damit dürfte der Grundstein für das erklärte Ziel „Eingleisige Zweite Liga“ jetzt schon gelegt sein.

Kein Wunder also, dass Michael Roth Nordhorn stark genug einschätzt, um auch einem Erstligisten gehörigen Respekt abzuringen: „Wir haben uns intensiv mehrere Videos von diesem Gegner angeschaut und wissen um die Gefährlichkeit einzelner Spieler. Das sollte uns davor bewahren, diese Mannschaft zu unterschätzen. Schließlich ist es unser festes Ziel, eine Runde weiter zu kommen“, so der MT-Coach. Besonders hingewiesen haben wird er seine Schützlinge zumBeispiel auf die Flügelzange  Bobby Schagen (RA) und Pavel Mickal (LA), oder auch auf das Rückraumduo Nils Meyer (RM) und Matthias Struck (RR). Denn diese vier Akteure haben bislang immerhin über 300 der 440 Nordhorner Treffer erzielt.

Wie ernst die MT dieses Pokalspiel nimmt, zeigt auch die Tatsache, dass sich die Mannschaft schon am Mittwochmorgen auf die gut 300 Kilometer weite Fahrt begibt, um dann kurz vor dem Ziel nochmal ein Tageshotel zu beziehen. „Ich hoffe, die Wettkampfpause hat den Spielern gut getan, sodass wir schnell wieder an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen können. Die von allen Akteuren sehr engagiert absolvierten letzten Trainingseinheiten deuten zumindest darauf hin“, ist Michael Roth zuversichtlich. Am liebsten wäre es dem Trainer natürlich, wenn die MT das Pokalspiel in Nordhorn als erfolgreichen Auftakt zum Jahresendspurt gestaltet. Bis zum 29. Dezember muss seine Mannschaft gleich noch fünf Mal ran, hat also alle drei, vier Tage einen Wettkampfeinsatz. (Bernd Kaiser)

Schiedsrichter in Nordhorn:

Robert Schulze / Tobias Tönnies (Magdeburg)

DHB-Pokal-Achtelfinale:


14. Dezember 2010

19 Uhr: TSV Hannover-Burgdorf – SG Flensburg-H.
20.15 Uhr: Füchse Berlin – HSV Hamburg

15. Dezember 2010
19.30 Uhr: HSG Nordhorn-Lingen – MT Melsungen
19.30 Uhr: VfL Bad Schwartau – Dessau-Roßlauer HV 06
19.30 Uhr: TV Emsdetten – SC Magdeburg
20 Uhr: Bergischer HC – Frisch Auf Göppingen
20 Uhr: HSG Gensungen-F. – Rhein-Neckar Löwen
20.15 Uhr: TuS N-Lübbecke – THW Kiel